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Urlaub während Krankschreibung - Krank, aber nicht ans Bett gefesselt
Eine Krankschreibung bedeutet nicht automatisch, dass das Haus nicht mehr verlassen werden darf oder gar das Bett gehütet werden muss. Ob eine Reise während einer Erkrankung zulässig ist, hängt demnach von der individuellen Diagnose und dem Verlauf ab. Denn grundsätzlich ist alles erlaubt, was sich nicht nachteilig auf den Heilungsprozess auswirkt, also der Genesung zuträglich ist. Entscheidend ist also, ob die geplante Maßnahme den Heilungsverlauf unterstützt oder ihm entgegensteht. Ein Aufenthalt in einem ruhigen Kurort kann bei einer depressiven Episode hilfreich sein, während eine Flugreise mit Magen-Darm-Infekt oder ein Abenteuerurlaub bei Bandscheibenproblemen eher problematisch wirkt. Arbeitgeber und Krankenkasse erwarten in jedem Fall, dass sich der Betroffene seiner Mitwirkungspflicht zur Genesung bewusst ist.Stellenangebote
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Urlaub während Krankschreibung - Was regelt das Gesetz?
Wer kürzer als sechs Wochen arbeitsunfähig ist, braucht weder den Arbeitgeber noch die Krankenkasse darüber informieren, dass eine Urlaubsreise ansteht, sofern sie die oben genannten Kriterien erfüllt und der Genesung nicht im Wege steht. Anders sieht es aus, wenn Arbeitnehmer Krankengeld beziehen. Bei einer Krankschreibung, die länger als sechs Wochen dauert und bei der Krankengeld gezahlt wird, gelten besondere Regelungen für Auslandsaufenthalte. Grundsätzlich sind Reisen innerhalb der EU möglich, allerdings nur mit vorheriger Zustimmung der Krankenkasse. Diese darf die Zahlung des Krankengeldes nicht ohne triftigen Grund einstellen, wenn der Aufenthalt im EU-Ausland medizinisch vertretbar ist, dem Erholungs- und Genesungszweck dient und genehmigt wurde. Anders verhält es sich bei Reisezielen außerhalb der EU: Hier kann die Kasse die Leistung verweigern oder unterbrechen. Für privat Versicherte, die keinen gesetzlichen Anspruch auf Krankengeld haben, kann eine private Krankentagegeldversicherung finanzielle Sicherheit während längerer Ausfallzeiten bieten.Urlaub während Krankschreibung - Die ärztliche Einschätzung zählt
Ob eine Reise während der Krankschreibung zulässig ist, muss immer im Einzelfall geprüft werden. Maßgeblich ist die Einschätzung des behandelnden Arztes. Wird die Reise befürwortet, sollte idealerweise mit einer kurzen Begründung möglichst schriftlich dokumentiert werden, warum die Maßnahme der Gesundheit nicht schadet. Bei Auslandsaufenthalten während der Zahlung von Krankengeld reicht eine ärztliche Befürwortung allein nicht aus. Hier muss zusätzlich die Zustimmung der Krankenkasse eingeholt werden. Erfolgt die Reise ohne deren Genehmigung, ruht der Anspruch auf Krankengeld für die Dauer des Auslandsaufenthalts, selbst dann, wenn der Arzt nichts einzuwenden hatte..Urlaub während Krankschreibung - Mögliche Folgen bei Verstößen
Wer ohne Zustimmung verreist oder gegen medizinische Empfehlungen handelt, geht ein hohes Risiko ein. Die Krankenkasse kann daher Krankengeldzahlungen einstellen oder bereits gezahlte Leistungen zurückfordern. Zudem kann ein Verstoß arbeitsrechtliche Konsequenzen, wie etwa eine Abmahnung oder im Extremfall sogar eine verhaltensbedingte Kündigung nach sich ziehen. Die Krankenkasse kann bei Unklarheiten auch eine Einschätzung durch den Medizinischen Dienst (MD) einholen. In Zweifelsfällen sollten sich Betroffene also rechtzeitig beraten lassen, bevor sie eine Reise antreten.Stellenangebote
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