Ein duales Studium bietet die perfekte Kombination aus akademischer Theorie und praktischer Erfahrung im Unternehmen. Kein Wunder, dass sich diese Studienform immer größerer Beliebtheit erfreut. Wer sich für ein duales Studium bewerben möchte, steht jedoch vor einer besonderen Herausforderung: Die Bewerbung muss nicht nur den Anforderungen einer Hochschule gerecht werden, sondern gleichzeitig auch im Unternehmen überzeugen. Ein professionelles Anschreiben und ein strukturierter Lebenslauf sind daher entscheidend für den Erfolg. Wir zeigen Dir, worauf es bei der Bewerbung für ein duales Studium wirklich ankommt und geben praxisnahe Tipps – inklusive hilfreiche Muster für Anschreiben und Lebenslauf!
Bewerbung für ein Duales Studium schreiben – So geht’s!
Die Bewerbung für ein duales Studium unterscheidet sich in einigen Punkten von einer klassischen Ausbildungsbewerbung. In der Regel erfolgt sie direkt beim Praxispartner – häufig sogar vor der Einschreibung an der Hochschule. Neben regulären Ausschreibungen sind auch Initiativbewerbungen oder Bewerbungen über Onlineportale möglich. Wichtig ist, sich frühzeitig zu informieren, da viele Unternehmen ihre Plätze bereits ein Jahr im Voraus vergeben.
Auch das Studienmodell spielt eine Rolle: Während beim ausbildungsintegrierten Studium ein Berufsabschluss erworben wird, kombiniert das praxisintegrierte Modell Theorie mit längeren Praxisphasen. Berufsintegrierte Varianten richten sich vor allem an Berufstätige.
Die Bewerbungsunterlagen bestehen aus einem Anschreiben, Lebenslauf und Anlagen. Das Anschreiben gliedert sich klassisch in Einleitung, Hauptteil und Schluss.
Bewerbung Duales Studium – Das Anschreiben
Das Anschreiben ist das Herzstück der Bewerbung. Es bietet dem Bewerber die Möglichkeit, seine Motivation für das duale Studium und das Unternehmen überzeugend darzustellen. Anders als der Lebenslauf enthält es keine reinen Fakten, sondern stellt die persönliche Eignung in den Vordergrund. Damit das gelingt, sollte das Anschreiben klar strukturiert sein – in Einleitung, Hauptteil und Schlussteil.
Einleitung des Bewerbungsschreibens
Die Einleitung des Bewerbungsschreibens für ein duales Studium sorgt für den ersten Eindruck – und sollte diesen gezielt positiv prägen. Ziel ist es, Interesse zu wecken und eine klare Verbindung zwischen dem Bewerberprofil und der ausgeschriebenen Position herzustellen. Dabei sollte bereits zu Beginn deutlich werden, auf welche Studienrichtung und welches Unternehmen sich die Bewerbung bezieht. Ein gelungener Einstieg nennt die genaue Bezeichnung des dualen Studiengangs und die Quelle, über die man auf das Angebot aufmerksam geworden ist. Ergänzend empfiehlt sich ein kurzer Hinweis, warum genau dieses Unternehmen und dieser Studiengang gewählt wurden. Statt allgemeiner Floskeln sollte man authentisches Interesse und Motivation vermitteln. Wichtig ist, dass die Einleitung weder den Lebenslauf zusammenfassen noch inhaltlich überladen sein sollte. Sie dient als Hinführung zum Hauptteil und sollte präzise und fokussiert formuliert sein.
Hinweis: Unterschiede je nach Studienmodell
Bei ausbildungsintegrierten Studiengängen ist es wichtig, sowohl auf das Interesse am Studium als auch an der Ausbildung einzugehen. Bei praxisintegrierten Modellen sollte der Fokus stärker auf dem Interesse an praxisnaher Anwendung der Studieninhalte liegen. Wer sich für ein berufsintegriertes Studium bewirbt, sollte zudem berufliche Vorerfahrung oder aktuelle Tätigkeit einbeziehen.
Hauptteil des Anschreibens
Im Hauptteil des Bewerbungsschreibens zeigt der Bewerber, warum er für das duale Studium und das Unternehmen geeignet ist. Hier zählt, persönliche Stärken, Interessen und Erfahrungen gezielt mit den Anforderungen der Stelle zu verknüpfen. Wer bereits praktische Einblicke durch Praktika, Nebenjobs oder schulische Projekte gesammelt hat, sollte diese konkret benennen. Auch Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Eigeninitiative oder Organisationstalent gehören in diesen Abschnitt, am besten belegt durch kurze, nachvollziehbare Beispiele. Besonders überzeugend wirkt der Hauptteil, wenn der Bewerber verdeutlicht, warum er sich gerade für dieses Unternehmen entschieden hat. Ein Bezug auf Werte, Tätigkeitsfelder oder Produkte des Arbeitgebers zeigt, dass er sich intensiv mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat. Zudem sollte der Text die persönliche Motivation für die gewählte Studienrichtung aufgreifen: Welche Interessen oder schulischen Stärken führen zur Studienwahl? Und wie lassen sich theoretische Inhalte und Praxisphasen sinnvoll verknüpfen?
Wer den Hauptteil individuell und zielgerichtet formuliert, verschafft sich einen klaren Vorteil, vor allem bei beliebten dualen Studiengängen.
Schlussteil im Anschreiben
Im Schlussteil bringt der Bewerber sein Interesse am dualen Studium noch einmal klar zum Ausdruck und rundet das Anschreiben selbstbewusst ab. Dabei gilt: Keine Floskeln, sondern ein überzeugender Schlusssatz, der Professionalität und Motivation vermittelt. Der Bewerber sollte deutlich machen, dass er sich auf ein persönliches Gespräch freut und für Rückfragen zur Verfügung steht. Formulierungen wie „Ich freue mich über die Möglichkeit, Sie in einem persönlichen Gespräch kennenzulernen“ wirken aktiv und zugewandt. Ein konkreter Hinweis auf mögliche Starttermine oder die Bereitschaft zu einem Praktikum kann den positiven Gesamteindruck zusätzlich stärken. Wichtig hierbei ist, dass der Schlussteil nicht mehr als drei bis vier Sätze umfassen und einen positiven, verbindlichen Ton behalten sollte. Zum Abschluss folgt die Grußformel, klassisch „Mit freundlichen Grüßen“, sowie die Unterschrift.
Anlagen/ Anhang
Im Anhang listet der Bewerber alle Dokumente auf, die zusätzlich zum Anschreiben eingereicht werden. Diese ergänzen die Bewerbung um wichtige Nachweise und geben einen umfassenden Überblick über den bisherigen Werdegang.
Zu den Standardanlagen gehören:
- Tabellarischer Lebenslauf
- Schulzeugnisse (insbesondere das aktuelle, ggf. auch das vorletzte)
- Praktikums- oder Arbeitszeugnisse
- Nachweise über Zusatzqualifikationen, Sprachzertifikate oder ehrenamtliches Engagement
Bei Onlinebewerbungen sollten alle Dokumente zu einer gut strukturierten PDF-Datei zusammengefügt werden. Die Dateibenennung sollte professionell und eindeutig sein, z. B. „Bewerbung_Max_Mustermann.pdf“.
Kostenlose Muster-Vorlagen für Bewerbung Duales Studium Anschreiben
Hier findest Du Muster-Vorlagen zur Orientierung für Dein Anschreiben zur Praktikumsbewerbung. Diese stehen als Word- oder PDF-Datei kostenfrei zum Download:
- Anschreiben Vorlage Bewerbung Duales Studium (Word)
- Anschreiben Vorlage Bewerbung Duales Studium (PDF)
Bewerbung Duales Studium – Der Lebenslauf
Der Lebenslauf fasst alle relevanten Stationen des bisherigen Werdegangs übersichtlich zusammen und ergänzt das Anschreiben um konkrete Fakten. Er wird in tabellarischer Form verfasst, beginnt mit den persönlichen Daten und listet anschließend schulische Bildung, praktische Erfahrungen sowie Zusatzqualifikationen auf. Wichtig ist ein chronologisch klarer Aufbau: meist antichronologisch, also mit der aktuellen Station zuerst. Besonders vorteilhaft wirkt es, wenn der Bewerber Praxiserfahrungen oder Interessen aufführt, die in Bezug zum gewünschten Studiengang stehen. Auch IT-Kenntnisse, Sprachkenntnisse und Engagement außerhalb der Schule können einen positiven Eindruck hinterlassen. Der Lebenslauf sollte maximal zwei Seiten umfassen und inhaltlich auf das Anschreiben abgestimmt sein. Ein professionelles Bewerbungsfoto ist optional, kann aber die Bewerbung abrunden, sofern es aktuell und hochwertig ist.
Stellenangebote
Kostenlose Muster-Vorlagen für Lebenslauf Praktikum
Hier findest Du zur Orientierung kostenfreie Muster-Vorlagen für den Lebenslauf Deiner Bewerbung als Word-Dokument oder PDF zum Download:
- Lebenslauf Vorlage Bewerbung Duales Studium (Word)
- Lebenslauf Vorlage Bewerbung Duales Studium (PDF)
Welche Soft Skills sind für ein Duales Studium wichtig?
Bei der Bewerbung für ein duales Studium spielen Soft Skills eine zentrale Rolle, oft sogar eine wichtigere als reine Schulnoten. Unternehmen suchen nach Bewerbern, die nicht nur fachlich geeignet sind, sondern auch persönlich ins Team passen und den Anforderungen des Studienalltags gewachsen sind.
Besonders überzeugend wirken Bewerber, die Eigeninitiative zeigen und Aufgaben selbstständig in die Hand nehmen. Eine ausgeprägte Motivation für den gewählten Studiengang und das Unternehmen sollte dabei klar erkennbar werden, idealerweise durch konkrete Ziele oder Erfahrungen untermauert. Ebenso gefragt ist ein gutes Organisationstalent, denn Studium und Praxisphasen erfordern eine strukturierte Arbeitsweise und klare Priorisierung.
Auch Teamfähigkeit spielt eine große Rolle: Wer kooperativ arbeitet, Kompromisse eingeht und Verantwortung im Gruppenkontext übernimmt, passt gut in die Arbeitswelt dualer Programme. Ebenso wichtig sind Kommunikationsstärke und die Fähigkeit, sich klar, sachlich und sicher auszudrücken, mündlich wie schriftlich. Abgerundet wird das Profil durch Zuverlässigkeit und eine hohe Belastbarkeit, die besonders in Prüfungsphasen und arbeitsintensiven Zeiten gefordert sind.
Diese Eigenschaften sollten nicht einfach aufgelistet werden, sondern durch konkrete Beispiele belegt werden, etwa durch Erfahrungen aus Praktika, Ehrenamt oder Gruppenarbeiten in der Schule. Im Anschreiben lassen sich Soft Skills elegant in den Hauptteil integrieren, im Lebenslauf können sie stichpunktartig im Abschnitt „Persönliche Kompetenzen“ aufgeführt werden. Entscheidend ist, glaubwürdig und individuell zu bleiben, denn Standardfloskeln ohne Substanz wirken wenig überzeugend.
Bewerbung Duales Studium – Formales
Auch bei einer überzeugenden Bewerbung für ein duales Studium entscheidet nicht nur der Inhalt, denn das Gesamtbild muss stimmen. Dazu gehört vor allem die formale Gestaltung. Zunächst sollte geprüft werden, ob die Bewerbung digital oder per Post einzureichen ist. Viele Unternehmen bevorzugen heute den digitalen Weg – entweder per E-Mail oder über ein Online-Formular. Ein Bewerbungsfoto ist in Deutschland keine Pflicht, wird aber weiterhin häufig erwartet. Wenn eines beigefügt wird, sollte es professionell erstellt und aktuell sein.
Darüber hinaus kommt es auf ein einheitliches Layout, klare Schriftarten und ausreichende Abstände an. Das Anschreiben sollte eine Seite lang sein, der Lebenslauf nicht mehr als zwei Seiten umfassen. Auch korrekte Rechtschreibung und Grammatik sind essenziell, denn Fehler wirken unprofessionell und lassen sich leicht vermeiden. Wer diese formalen Aspekte beachtet, vermittelt einen seriösen und gut vorbereiteten Eindruck.
Häufige Fehler und wie man sie vermeidet
Trotz guter Voraussetzungen scheitern viele Bewerbungen am Detail – oft an Aspekten, die mit etwas Aufmerksamkeit leicht zu vermeiden wären. Ein typisches Problem ist eine fehlende Individualität: Wer dieselbe Bewerbung an mehrere Unternehmen verschickt, ohne sie anzupassen, riskiert einen unpersönlichen Eindruck. Unternehmen merken schnell, ob sich ein Bewerber wirklich mit dem Betrieb und dem Studienangebot auseinandergesetzt hat.
Auch unvollständige Bewerbungsunterlagen sorgen für Absagen. Es genügt nicht, nur einen Lebenslauf und ein kurzes Anschreiben zu schicken. Ohne aussagekräftige Zeugnisse oder Nachweise über Praktika fehlt dem Empfänger eine wichtige Entscheidungsgrundlage.
Ein weiterer Fehler liegt in inkonsistenten Angaben: Wenn Zeiträume im Lebenslauf nicht zum Anschreiben passen oder widersprüchliche Informationen enthalten, wirkt die Bewerbung ungenau und wenig glaubwürdig.
Nicht zuletzt verlieren Bewerber wertvolle Zeit durch nicht zielgerichtete Bewerbungen. Wer sich ohne klares Profil auf beliebige Studiengänge bewirbt, kann selten überzeugen. Eine gute Vorbereitung, ein klarer Fokus und eine passgenaue Argumentation sind entscheidend für den Erfolg.
Hier kannst du ein duales Studium machen
Wer sich für ein duales Studium im sozialen Bereich interessiert, findet zahlreiche Möglichkeiten in sozialen, pädagogischen und gesundheitsbezogenen Berufsfeldern. Besonders gefragt sind Studiengänge wie Soziale Arbeit, Kindheitspädagogik, Pflegepädagogik, Gesundheitsmanagement oder Sozialmanagement. Diese Fachrichtungen verbinden praxisnahe Arbeit mit wissenschaftlicher Qualifikation, ideal für alle, die Verantwortung übernehmen und gesellschaftlich etwas bewegen möchten. Mögliche Einsatzorte reichen von sozialen Einrichtungen wie Jugendämtern, Pflegeeinrichtungen und Kindertagesstätten bis hin zu Wohlfahrtsverbänden, Kliniken, Bildungsträgern oder Kommunalverwaltungen. Dort sammeln dual Studierende praktische Erfahrungen und wenden ihr theoretisches Wissen direkt an. Besonders im Bereich Soziale Arbeit kooperieren viele Hochschulen mit öffentlichen und freien Trägern, was eine enge Verbindung zur Berufspraxis ermöglicht. Auch private Hochschulen bieten passende duale Studienmodelle an, oft mit großer Auswahl an Praxispartnern. Wer eine sinnstiftende Karriere anstrebt, findet im sozialen Sektor nicht nur vielfältige Studiengänge, sondern auch langfristige Perspektiven in einem gesellschaftlich relevanten Arbeitsfeld.
Wenn Du dir nicht sicher bist, bietet sich an, dich vorher für ein Praktikum zu bewerben.
Wir wünschen Dir viel Erfolg!
Häufige Fragen zum Thema Bewerbung Duales Studium
- Wie bewerbe ich mich für ein duales Studium?
- Wie lange vorher sollte man sich für ein duales Studium bewerben?
- Welche Arten dualer Studiengänge gibt es?
- Welche Fristen muss ich bei der Bewerbung für ein duales Studium beachten?
Die Bewerbung für ein duales Studium geht in der Regel direkt an das Unternehmen, das mit einer Hochschule kooperiert, mit klassischen Unterlagen wie Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen.
Die meisten Unternehmen erwarten eine Bewerbung rund ein Jahr vor Studienbeginn, da so potenzielle Auswahlverfahren frühzeitig starten könnten.
Man unterscheidet zwischen ausbildungsintegrierten, praxisintegrierten und berufsintegrierten Studiengängen, die sich in Aufbau und Praxisanteil unterscheiden.
Die Fristen variieren je nach Unternehmen und Hochschule. Viele Betriebe schreiben ihre Plätze zwischen August und Oktober des Vorjahres aus. Am besten informiert man sich jedoch selbst bei der Wunsch-Hochschule und -Unternehmen.
