Gibt es überhaupt einen typischen Tag im psychologischen Dienst? Eigentlich nicht – jeder Tag bringt neue Gespräche, andere Themen, andere Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Gerade das macht unsere Arbeit so abwechslungsreich – und erfüllend.
Vormittags…
…sind die Fallcoachings in den stationären Wohngruppen fester Bestandteil unseres Alltags. Hier werfen wir gemeinsam mit den Teams einen Blick auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder, suchen nach passenden Unterstützungswegen und behalten dabei das ganze System im Blick. Wir tauschen uns regelmäßig mit den Kolleg:innen aus Wohn- und Tagesgruppen sowie der Schule aus, sprechen über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Beratung und im pädagogischen Alltag. In regelmäßigen Arbeitskreisen – z. B. zu Kinderschutz oder Sexualpädagogik – bringen wir uns in die konzeptionelle Weiterentwicklung der Gesamteinrichtung ein. Unsere wöchentlichen Teamsitzungen werden durch regelmäßige Supervisionen ergänzt. Beim Austausch über das Fachliche profitieren wir von dem wohlwollenden und humorvollen Umgang miteinander.
Nachmittags…
…finden regelmäßig Einzel- oder Gruppengespräche mit den Kindern und Jugendlichen statt. Die Mitarbeit in der Beratung ist freiwillig, und wir achten bei der Planung auf den Tagesablauf der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen – sei es Schule, Ausbildung oder Hobbys. Gerade beim ersten Termin ist vieles neu: Wir lernen uns gegenseitig kennen und bauen ein erstes Vertrauen auf. Im weiteren Verlauf erstellen wir z. B. ein Genogramm, sprechen über Herkunftsfamilien und aktuelle Belastungen, versuchen zu stabilisieren – und stärken dabei die Arbeitsbeziehung. Kreative Methoden helfen dabei teils mehr als Worte. Nicht selten begegnet uns eine gewisse Skepsis. Dann sagen wir: „Das ist dein Raum für deine Themen – du musst hier gar nichts.“ Manchmal fließen auch Tränen, was anstrengend, aber auch wohltuend sein kann. Oft sagen die Kinder nach einer Zeit: „Ich komme gerne zu Ihnen.“
Und zwischendurch…
…beraten wir Kolleg:innen nach belastenden Situationen oder stehen für Gespräche mit Eltern zur Verfügung. Auch die Teilnahme an – oder Gestaltung von – Workshops gehört zu unseren Aufgaben, je nach Thema und Bedarf. Unsere Arbeit ist vielseitig und lebt vom Dialog mit vielen Beteiligten.