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Der soziale Sektor benötigt zunehmend engagierte Mitarbeitende, weshalb es immer mehr Möglichkeiten für Berufe für Quereinsteiger ohne Ausbildung gibt. In Bereichen wie Kitas, Schulen und der Altenpflege sowie der Behindertenhilfe werden dringend helfende Hände gesucht, um das Fachpersonal zu entlasten. Auch in der Familienhilfe, bei Hausnotrufen oder Fahrdiensten sind Quereinsteiger gefragt. Wichtiger als formale Abschlüsse sind hier häufig persönliche Eigenschaften wie Empathie, Belastbarkeit und Kommunikationsfähigkeit. Viele Einrichtungen bieten zudem Schulungen oder Weiterbildungen an, die den Einstieg erleichtern.
Der folgende Beitrag beleuchtet, in welchen Bereichen und Berufen Quereinsteiger ohne Ausbildung im sozialen Umfeld tätig werden können und welche Rahmenbedingungen dabei zu beachten sind.
Inhaltsverzeichnis
Berufe für Quereinsteiger ohne Ausbildung – Arbeitsbereiche
Auch ohne formale Ausbildung eröffnen sich im sozialen Bereich zahlreiche und vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Quereinsteiger. Wer sich für sinnstiftende Tätigkeiten interessiert, findet in verschiedenen zwischenmenschlichen Feldern Chancen, aktiv zu werden. Gefragt ist Personal besonders für Unterstützungsleistungen in der Betreuung, im Alltag oder in der Begleitung Menschen jeden Alters.
Ein klassischer Einstiegspunkt ist der Bereich der Kinderbetreuung, insbesondere in Kindergärten, Horten oder anderen frühpädagogischen Einrichtungen. Hier werden Quereinsteiger ohne Ausbildung beispielsweise als Ergänzungskräfte eingesetzt, oft erst einmal mit einer Einarbeitung oder im Rahmen von Weiterbildungen. Auch in Schulen gibt es zunehmend Bedarf an zusätzlichen Kräften, beispielsweise in der Hausaufgabenbetreuung oder bei der Begleitung von Kindern mit besonderem Förderbedarf.
Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Seniorenbetreuung. In Einrichtungen der Altenhilfe oder in der ambulanten Versorgung können Berufe für Quereinsteiger ohne Ausbildung beispielsweise im hauswirtschaftlichen Bereich oder in der Alltagsbegleitung stattfinden.
Darüber hinaus sind soziale Dienste und Einrichtungen der Behindertenhilfe offen für engagierte Unterstützer, auch ohne vorherige Ausbildung. Tätigkeiten in der Freizeitgestaltung, Alltagsbegleitung oder Assistenz bieten hier vielfältige Möglichkeiten.
Nicht zuletzt spielen die Bereiche der Geflüchtetenhilfe und der Wohnungslosenhilfe eine Rolle. Gerade hier ist das Engagement von Menschen mit Lebenserfahrung, interkultureller Kompetenz und Empathie gefragt, so dass diese Arbeitsfelder einen idealen Einstieg für Bewerber ohne Ausbildung bieten können.
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Berufe für Quereinsteiger ohne Ausbildung
Für den Quereinstieg ohne Ausbildung bieten sich besonders im sozialen Bereich und im Gesundheitswesen verschiedene Berufe an, in denen soziale Kompetenzen und Engagement im Vordergrund stehen. Zudem gibt es in diesen Bereichen viele Möglichkeiten für Weiterbildungen oder berufsbegleitende Ausbildungen, die zusätzlich die Karrieremöglichkeiten als Quereinsteiger vorantreiben. Im Folgenden werden einige soziale Berufe näher vorgestellt, die einen Einstieg für Quereinsteiger ohne Ausbildung bieten können.
Betreuungskraft in Kindertagesstätten oder Horten
Quereinsteiger ohne Ausbildung können in Kindergärten oder Horten als Hilfs- oder Ergänzungskräfte tätig werden. Sie unterstützen das pädagogische Fachpersonal bei der Betreuung der Kinder, der Organisation von Freizeitaktivitäten und der Essensausgabe. Für diese Tätigkeit ist je nach Bundesland keine formale Ausbildung, jedoch persönliche Eignung und oft eine kurze Schulung erforderlich. In Bayern gibt es hierzu beispielsweise spezielle Programme wie den "Direkteinstieg Kita", die Quereinsteiger durch eine Kombination aus Praxis und Theoriequalifikation auf eine Tätigkeit in Kindertageseinrichtungen vorbereiten.
Sozialassistenz
Sozialassistenten arbeiten unterstützend in verschiedenen sozialen Einrichtungen, beispielsweise in Kindertagesstätten, Schulen oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Sie helfen bei der Betreuung, Pflege und Förderung der Klienten. Für diese Tätigkeit ist eine schulische Ausbildung erforderlich, jedoch gibt es in einigen Bundesländern Programme, die Quereinsteigern ohne Ausbildung den Zugang erleichtern.
Heilerziehungspfleger
In Einrichtungen der Behindertenhilfe übernehmen Quereinsteiger als Heilerziehungspflegehelfer einfache pflegerische und betreuende Aufgaben. Sie begleiten Menschen mit Behinderungen im Alltag, bei Beschäftigungsangeboten oder im Wohnbereich. Für Quereinsteiger ist eine einjährige Ausbildung erforderlich, die in der Regel einen Hauptschulabschluss und gegebenenfalls praktische Erfahrung im sozialen Bereich voraussetzt.
Alltagsbegleiter oder Pflegehilfskraft in der Altenpflege
In Pflegeheimen oder ambulanten Diensten helfen Quereinsteiger zum Beispiel bei der Freizeitgestaltung, beim Essenreichen oder als Pflegehelfer unter Anleitung. Der Kontakt zu Senioren steht dabei im Mittelpunkt. Für diese Tätigkeit ist keine formale Ausbildung erforderlich, es wird allerdings oft eine kurze Schulung angeboten, die von der Agentur für Arbeit oder Jobcentern finanziert werden kann. Wer einer Tätigkeit als Alltagsbegleiter nachgehen möchte, muss hingegen zunächst eine mindestens zwei- bis fünfmonatige Ausbildung absolvieren.
Schulbegleitung
Als Schulbegleiter unterstützt man Kinder mit besonderem Förderbedarf im Unterricht und im sozialen Miteinander. Die Tätigkeit erfolgt meist im Rahmen der Eingliederungshilfe. Viele soziale Träger bieten Schulungen und Weiterbildungen an, die Quereinsteiger auf eine Arbeit als Schulbegleiter vorbereiten.
Fahrdienst oder Hausnotrufmitarbeiter
Im sozialen Fahrdienst transportieren Quereinsteiger mobilitätseingeschränkte Personen sicher zu Terminen. Beim Hausnotruf stehen sie als erste Ansprechpartner für hilfebedürftige Menschen bereit und koordinieren in Notfällen weitere Maßnahmen. Hier sind keine formalen Qualifikationen notwendig, jedoch gibt es manchmal zusätzlich interne Schulungen.
Familienhelfer
In der Familienhilfe helfen Quereinsteiger bei der Strukturierung des Alltags, im Haushalt oder bei der Kinderbetreuung. Die Tätigkeit erfolgt meist im Auftrag von Jugendämtern oder sozialen Trägern und unter Anleitung von Fachkräften. Hierfür ist in der Regel eine Ausbildung im sozialen Bereich erforderlich, aber Quereinsteiger ohne Ausbildung können durch entsprechende Weiterbildungen und praktische Erfahrungen ebenfalls den Einstieg finden.

Berufe für Quereinsteiger ohne Ausbildung – Gehalt
Für Quereinsteiger ohne Ausbildung bieten viele soziale Berufe eine sinnvolle und erfüllende Tätigkeit – doch wie sieht es mit der Vergütung dieser Tätigkeiten aus? Als Betreuungskraft liegt das Gehalt beispielsweise zwischen 2.130 bis 2.880 Euro brutto im Monat und somit im Median bei 2.490 Euro. Oft werden hier berufsbegleitende Qualifizierungen angeboten.
Im Bereich der Sozialassistenz, welcher insbesondere in Einrichtungen für Kinder, Jugendliche oder Menschen mit Behinderung gefragt ist, liegt das monatliche Gehalt bei etwa 2.430 bis 3.570 Euro brutto.
Als Heilerziehungspflegehelfer verdient man im Durchschnitt 2.100 bis 2.900 Euro brutto monatlich. Eine Weiterbildung ist in vielen Fällen möglich und verbessert langfristig die Gehaltsaussichten im Berufsleben.
Alltagsbegleiter oder Pflegehilfskräfte in der Altenpflege gehören zu den häufigsten Einsatzbereichen für Quereinsteiger. Hier liegt das Bruttomonatsgehalt zwischen etwa 2.160 und 2.940 Euro und somit im Median bei rund 30.300 Euro, abhängig von Erfahrung und Aufgabenbereich der Alltagsbegleiter. Pflegehilfskräfte erhalten im Schnitt etwas mehr Gehalt und kommen auf ein Mediangehalt von rund 31.100 Euro jährlich, sprich circa 2.590 Euro im Monat.
In der Schulbegleitung verdienen Quereinsteiger etwa 2.320 bis 3.700 Euro brutto monatlich. Das Gehalt im Hausnotrufdienst bewegt sich hingegen zwischen 2.330 und 3.230 Euro brutto monatlich. Als Familienhelfer sind die Verdienstmöglichkeiten schwer vergleichbar. Im Schnitt liegt das Bruttomonatsgehalt hier aber bei etwa 2.400 Euro, je nach Einsatzmodell und Umfang. Personen mit sozialpädagogischen Vorkenntnissen kommen in diesem Beruf, mit im Durchschnitt 3.300 Euro, auf etwas mehr Gehalt. Grundsätzlich sind die individuellen Verdienstaussichten jedoch von Faktoren wie zum Beispiel Einsatzort, Träger und persönlicher Berufserfahrung abhängig.