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Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) bietet Menschen die Möglichkeit, sich außerhalb von Beruf und Schule für das Allgemeinwohl zu engagieren. Im folgenden Artikel sind alle wichtigen Informationen zu den Voraussetzungen, dem Ablauf und der Dauer sowie zu der Bezahlung zusammengefasst.
Überblick zum BFD
- Zielgruppe: Menschen jeden Alters ab Erfüllung der Vollzeitschulpflicht
- Dauer: Meist 12 Monate, jedoch mindestens 6 und maximal 18 Monate
- Einsatzbereiche: Unter anderem in den Bereichen Soziales, Umwelt, Kultur, Sport und Integration
- Vergütung: Taschengeld von bis zu 604 Euro pro Monat plus mögliche Sachleistungen (zum Beispiel Unterkunft, Verpflegung)
- Bewerbung: Direkt bei anerkannten Einsatzstellen, keine zentralen Fristen
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Was ist der BFD?
Ursprünglich als Antwort auf die Aussetzung des Wehr- und Zivildienstes ins Leben gerufen, fördert der BFD heute das zivilgesellschaftliche Engagement in Deutschland. Gesetzlich geregelt ist dieser im Bundesfreiwilligendienstgesetz (BFDG).
Der Dienst richtet sich an Freiwillige jeden Alters und bietet Einsätze in sozialen, ökologischen und kulturellen Bereichen sowie im Sport, in der Integration und im Zivil- und Katastrophenschutz. Seit seines Starts im Jahr 2011 fördert er Freiwillige in ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Entwicklung.
Voraussetzungen
Die Teilnahme am BFD ist an wenige Voraussetzungen geknüpft. Interessierte müssen lediglich ihre Vollzeitschulpflicht erfüllt haben, was je nach Bundesland meist ab einem Alter von 15 oder 16 Jahren der Fall ist.
Für Jugendliche unter 18 Jahren gelten die Vorschriften des Jugendarbeitsschutzgesetzes, die vor allem in Bezug auf Arbeitszeiten und Pausenregelungen wichtig werden können.
Menschen aus dem Ausland steht der BFD ebenfalls offen, sofern sie über eine gültige Aufenthaltserlaubnis verfügen. Bürgerinnen und Bürger der EU sowie einiger weiterer Länder, wie beispielsweise den USA, Japan oder Australien, benötigen kein Visum. Es wird jedoch empfohlen, sich im Vorfeld über die spezifischen Voraussetzungen zu informieren, um rechtliche Hürden zu vermeiden.
Ablauf und Dauer
Der Bundesfreiwilligendienst dauert in der Regel zwölf Monate, kann aber zwischen sechs und 18 Monaten flexibel gestaltet werden. Eine Verlängerung auf bis zu 24 Monate ist in besonderen Fällen möglich, wenn ein pädagogisches Konzept dies rechtfertigt. Der Dienst kann sowohl in Vollzeit als auch – bei Vorliegen entsprechender Vereinbarungen – in Teilzeit ab 20 Stunden pro Woche geleistet werden.
Vor Beginn des BFD wird eine schriftliche Vereinbarung zwischen der Einsatzstelle, dem Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) und dem Freiwilligen geschlossen. Diese regelt alle wesentlichen Aspekte wie Aufgaben, Rechte und Pflichten.
Neben der praktischen Tätigkeit ist die Teilnahme an Seminaren verpflichtend. Die Seminarzeit wird dabei als Dienstzeit angerechnet und umfasst bei einer 12-monatigen Dienstdauer mindestens 25 Seminartage.
Die pädagogische Begleitung spielt eine zentrale Rolle. Ziel ist es, dass sich die Freiwilligen nicht nur fachlich, sondern auch persönlich weiterentwickeln. Die Inhalte reichen von fachspezifischen Themen bis hin zu gesellschaftspolitischen Fragestellungen, um das Verantwortungsbewusstsein der Teilnehmenden zu stärken.
Bewerbung
Interessierte bewerben sich direkt bei einer anerkannten Einsatzstelle, die individuell ausgewählt werden kann. Eine zentrale Bewerbungsstelle oder einheitliche Fristen existieren nicht. Um eine passende Stelle zu finden, können Online-Suchportale sowie regionale Beratungsstellen genutzt werden. Nach der erfolgreichen Bewerbung wird der Vertrag gemeinsam mit dem BAFzA aufgesetzt.
Da die Nachfrage nach Plätzen in beliebten Bereichen oft hoch ist, empfiehlt es sich, sich frühzeitig zu informieren und zu bewerben. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die Aufgaben und Erwartungen je nach Einsatzstelle variieren können.
Stellenangebote
BFD – Mögliche Einsatzorte
Im BFD gibt es viele verschiedene potenzielle Einsatzgebiete. Freiwillige können in nahezu allen Bereichen tätig werden, die der Gesellschaft zugutekommen. Die Bandbreite an Tätigkeitsfeldern ermöglicht es den Teilnehmenden damit, eine Tätigkeit zu finden, die ihren persönlichen Interessen und Zielen entspricht. Eine Auswahl möglicher Einsatzorte und Aufgaben gibt die nachfolgende Tabelle.
Einsatzbereich | Beispiele für Einsatzorte und Aufgaben |
Soziale Einrichtungen | Kindergärten, Altenheime, Krankenhäuser, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen sowie Jugendzentren: Hier stehen oft Betreuungs- und Unterstützungsaufgaben im Mittelpunkt. |
Umwelt- und Naturschutzprojekte | Viele Einsatzstellen widmen sich ökologischen Aufgaben wie dem Naturschutz, der Umweltbildung oder nachhaltigen Landwirtschaftsprojekten. |
Kulturelle Einrichtungen | Museen, Theater, Bibliotheken und Denkmalschutzorganisationen bieten kreative und organisatorische Tätigkeiten an. |
Sport und Integration | In Sportvereinen oder Integrationsprojekten unterstützen Freiwillige die Förderung von Gemeinschaft und Teilhabe. |
Zivil- und Katastrophenschutz | Aufgaben in diesem Bereich umfassen beispielsweise die Mitarbeit bei Rettungsdiensten oder in der Feuerwehr. |
BFD – Bezahlung
Der Bundesfreiwilligendienst ist ein freiwilliges Engagement, das keine klassische Vergütung bietet. Allerdings erhalten die Freiwilligen ein Taschengeld, das je nach Einsatzstelle variiert und maximal 604 Euro pro Monat beträgt (Stand Mai 2024).
Darüber hinaus können weitere Sachleistungen wie Unterkunft, Verpflegung und Arbeitskleidung gewährt werden. Falls diese Leistungen nicht bereitgestellt werden, erhalten die Freiwilligen entsprechende Geldersatzleistungen.
Während des BFD sind die Teilnehmenden voll sozialversichert. Alle Beiträge für Kranken-, Renten-, Pflege-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung werden von der Einsatzstelle getragen. Für Freiwillige unter 25 Jahren bleibt der Anspruch auf Kindergeld bestehen.
Zudem erhalten alle Teilnehmenden einen Freiwilligenausweis, der Ermäßigungen bei bestimmten Einrichtungen ermöglichen kann, beispielsweise in Museen oder Schwimmbädern.
Ein weiterer Vorteil des BFD ist der Erhalt eines schriftlichen Zeugnisses über Art und Dauer des Dienstes. Dieses Dokument kann bei zukünftigen Bewerbungen (zum Beispiel an Hochschulen, Universitäten) als Nachweis für soziales Engagement genutzt werden. So kann man in bestimmten Fächern seine Chancen auf einen Studienplatz unter Umständen verbessern.
Passende Jobs im sozialen Bereich
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Häufige Fragen
- Was ist der Unterschied zwischen FSJ und BFD?
Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und der Bundesfreiwilligendienst (BFD) sind ähnlich, unterscheiden sich jedoch in einigen Punkten. Während das FSJ auf junge Menschen bis 27 Jahre beschränkt ist, steht der BFD Menschen jeden Alters offen. Zudem unterliegt das FSJ dem Jugendfreiwilligendienstegesetz, während der BFD im Bundesfreiwilligendienstgesetz geregelt ist. Inhaltlich und strukturell sind die beiden Dienste jedoch vergleichbar und bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten in gemeinwohlorientierten Einrichtungen.
- BFD, https://www.bundesfreiwilligendienst.de/... (Abrufdatum: 19.12.2024)
- Gesetz über den Bundesfreiwilligendienst, https://www.gesetze-im-internet.de/... (Abrufdatum: 03.12.2024)
- Bundesfreiwilligendienst, https://www.caritas.de/... (Abrufdatum: 03.12.2024)
- Ich mache BUNDESFREIWILLIGENDIENST (BFD), https://www.krankenkassen.de/... (Abrufdatum: 03.12.2024)
- Freiwilligendienste, https://www.drk-rostock.de/... (Abrufdatum: 03.12.2024)
- Bundesfreiwilligendienst, https://www.med.uni-rostock.de/... (Abrufdatum: 03.12.2024)