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Ein duales Studium im sozialen Bereich bietet eine praxisnahe Ausbildung, die theoretische Inhalte mit praktischer Erfahrung verbindet. Besonders im Sozialwesen gewinnt diese Studienform immer mehr an Bedeutung, da sie Absolventen zum Einen optimal auf den Arbeitsmarkt vorbereitet und zum Anderen die Möglichkeit bietet, bereits während der akademischen Ausbildung finanziell unabhängig zu sein. Die Nachfrage nach Fachkräften in sozialen Berufen ist hoch, und ein duales Studium kann ein idealer Einstieg in diesen Bereich sein. Wir beleuchten die sieben beliebtesten Studiengänge im sozialen Bereich und zeigen, wie das duale Studium optimal gelingt.
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Was ist ein duales Studium im sozialen Bereich?
Ein duales Studium im sozialen Bereich kombiniert akademische Lehre mit praktischer Arbeitserfahrung in Unternehmen oder sozialen Einrichtungen. Studierende verbringen einen Teil ihrer Zeit an einer Hochschule oder Fachhochschule und den anderen Teil in einer sozialen Institution, zum Beispiel in Jugendämtern, sozialen Trägern oder Krankenhäusern. Ziel ist es, theoretisches Wissen direkt in der Praxis anzuwenden. Das Studium wird in der Regel mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts abgeschlossen.
Unterschiede des dualen Studiums zum klassischen Hochschulstudium
Ein duales Studium unterscheidet sich von einem klassischen Hochschulstudium vor allem in der engen Verbindung zwischen Theorie und Praxis bereits während der Studienzeit. Während Studierende an Universitäten und Fachhochschulen vor allem wissenschaftlich und theoretisch arbeiten, erwerben dual Studierende gleichzeitig praktische Erfahrungen.
Welche Vorteile bietet ein duales Studium im sozialen Bereich?
Das duale Studium bringt eine Reihe an Vorteilen gegenüber dem herkömmlichen Hochschul- oder Fachhochschulstudium mit sich.
- Hoher Praxisbezug: Studierende sammeln frühzeitig Berufserfahrung und können theoretisches Wissen direkt anwenden.
- Gehalt während des Studiums: Durch die Vergütung während der Praxisphasen entfällt oft die Notwendigkeit eines Nebenjobs, was es Studierenden erlaubt sich voll und ganz auf das Lernen zu fokussieren.
- Hohe Berufschancen: Durch den engen Kontakt zu Unternehmen oder sozialen Einrichtungen haben Absolventen oft bessere Berufsaussichten. Zum Teil steht schon während des Studiums fest, dass Studierende später von bestimmten Unternehmen oder Einrichtungen eingestellt werden.
- Direkter Einstieg in den Arbeitsmarkt: Viele Studierende übernehmen nach ihrem Abschluss eine Festanstellung bei ihrem Praxispartner.
Welche Voraussetzungen braucht man, um ein duales Studium im sozialen Bereich zu beginnen?
Grundsätzlich wird für ein duales Studium die allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife benötigt. Zudem ist ein Vertrag mit einem Praxispartner erforderlich, da das Studium nur in Kooperation mit einem Unternehmen oder einer sozialen Einrichtung absolviert werden kann. Oft erwarten die Arbeitgeber auch bestimmte persönliche Eigenschaften wie Sozialkompetenz, Belastbarkeit, Empathie und Kommunikationsfähigkeit. Denn der direkte Kontakt mit Menschen steht im Mittelpunkt. Stressresistenz und emotionale Distanz sind darüber hinaus ebenso wichtig, da soziale Berufe oft emotional fordernd sind.
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Die 7 beliebtesten dualen Studiengänge im Sozialwesen
Nicht alle sozialen Berufe können dual studiert, sondern müssen auf herkömmlichem Weg absolviert werden. In manchen Fällen, wie bei der Ausbildung zur Hebamme allerdings, ist ein duales Studium sogar die einzige Option. Besonders beliebt sind die folgenden Studiengänge:
Soziale Arbeit
Dieser Studiengang bildet die Grundlage für zahlreiche Berufe im Sozialwesen – allen voran dem des Sozialarbeiters. Studierende lernen, wie es möglich ist, Menschen in schwierigen Lebenssituationen bei deren Bewältigung zu helfen. Dabei kann es sich um Heimkinder, Drogenabhängige, Häftlinge oder Familien in Krisen handeln. Praxisphasen finden häufig in Jugendämtern, sozialen Einrichtungen oder gemeinnützigen Organisationen statt.
- Inhalte: Sozialrecht, Psychologie, Pädagogik, Ethik und Beratungsmethoden, empirische Sozialforschung, Gesundheitswissenschaften
- Aufbau: Wechsel zwischen Theoriephasen an der Hochschule und Praxisphasen in sozialen Einrichtungen
- Unterschiede zum Hochschulstudium: Mehr Praxisbezug, häufig feste Kooperation mit einem Träger
Sozialpädagogik
Die Sozialpädagogik beschäftigt sich mit der Förderung und Unterstützung von jungen Menschen in verschiedenen Lebenslagen. Die Studieninhalte umfassen Entwicklungspsychologie, Diagnostik und sozialpädagogische Methoden. Die Praxisphasen erfolgen oft in Schulen, Einrichtungen der Jugendhilfe oder sozialen Beratungsstellen.
- Inhalte: Entwicklungspädagogik, Diagnostik, Methodik der Sozialarbeit, Pädagogik, Soziologie, Recht
- Aufbau: Theorie- und Praxisphasen in sozialen Einrichtungen oder Bildungsinstitutionen
- Unterschiede zum Hochschulstudium: Engere Verknüpfung mit Berufserfahrung, oft direkte Einbindung in Projekte
Sozialmanagement
Dieser Studiengang kombiniert wirtschaftliche und soziale Aspekte. Studierende erwerben Wissen in Betriebswirtschaftslehre, Personalmanagement und Sozialrecht, was für die Leitung sozialer Einrichtungen unabdingbar ist. Die Praxisphasen finden beispielsweise in Behörden oder Non-Profit-Organisationen statt. Im Vergleich zum reinen Hochschulstudium ist das duale Sozialmanager-Studium stärker auf die direkte Anwendung wirtschaftlicher und organisatorischer Konzepte in sozialen Einrichtungen ausgerichtet.
- Inhalte: Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Sozialwirtschaft, Marketing, Personalmanagement, Sozialrecht
- Aufbau: Praxisphasen in Verwaltungen oder sozialen Organisationen
- Unterschiede zum Hochschulstudium: Stärkere wirtschaftliche und organisatorische Orientierung
Hebamme
Seit einigen Jahren ist die Hebammenausbildung nur noch im Rahmen eines dualen Studiums möglich. Studierende lernen alles rund um Geburtshilfe, Anatomie, und Geburtsphysiologie. Praxisphasen erfolgen in Kliniken, Geburtshäusern oder bei freiberuflichen Hebammen.
- Inhalte: Gesundheitsversorgung, praktische Geburtshilfe, Anatomie, Physiologie, Ethik, Beratung, Betreuung
- Aufbau: Praxisphasen in Kliniken oder Geburtshäusern
- Unterschiede zum Hochschulstudium: Hebammenausbildung ist mittlerweile nur noch dual möglich
Logopädie
Dieser Studiengang vermittelt Wissen über die Sprache, das Sprechen, die Stimme und das Schlucken, sowie die damit verbunden möglichen Störungen. Angehende Logopäden absolvieren ihre Praxisphasen in logopädischen Praxen, Kliniken oder Rehabilitationseinrichtungen.
- Inhalte: Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen, medizinische Grundlagen
- Aufbau: Theoriephasen an Hochschulen, praktische Ausbildung in logopädischen Praxen oder Kliniken
- Unterschiede zum Hochschulstudium: Direkter Patientenbezug durch frühe Praxiserfahrung
Kindheitspädagogik
In diesem Studiengang geht es um die Bildung und Erziehung von Kindern im Vorschulalter. Im Fokus steht dabei die Beratung zum Thema Erziehung und das Entwerfen spezifischer Förderkonzepte. Die Praxisphasen angehender Kindheitspädagogen finden in Kindertagesstätten oder frühpädagogischen Bildungseinrichtungen statt.
- Inhalte: Frühpädagogik, Entwicklungspsychologie, Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Sprachförderung, Konfliktmanagement
- Aufbau: Wechsel zwischen Theoriephasen und praktischer Arbeit in Kindertagesstätten oder anderen Betreuungseinrichtungen
- Unterschiede zum Hochschulstudium: Hoher Praxisanteil, oft Spezialisierung auf frühe Bildung
Erzieher
Das duale Studium für Erzieher verbindet pädagogische und sozialwissenschaftliche Inhalte mit direkter Berufserfahrung. Studierende lernen Didaktik, Sozialwissenschaften und Entwicklungspsychologie und absolvieren ihre Praxisphasen in Kindergärten, Horten oder anderen Betreuungseinrichtungen.
- Inhalte: Pädagogik, Didaktik, Sozialwissenschaften
- Aufbau: Praxisphasen in Kindergärten oder sozialen Einrichtungen
- Unterschiede zum Hochschulstudium: Enge Verzahnung mit der Erzieherausbildung, praxisnaher Fokus
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Gehalt im dualen Studium
In einem dualen Studium erhalten Studierende während der Praxisphasen eine Vergütung. Die Höhe des Gehalts variiert je nach Branche und Träger. Viele soziale Berufe sind tariflich geregelt, sodass das Einkommen an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes angelehnt ist. Durchschnittlich können Studierende mit einer Vergütung zwischen 800 und 1.500 Euro pro Monat rechnen.
Bewerbung auf ein duales Studium im sozialen Bereich
Die Bewerbung auf ein duales Studium erfolgt zweigleisig: Man bewirbt sich sowohl bei einer Hochschule als auch bei einem Praxispartner. Bewerber sollten darauf achten, dass ihre Unterlagen sowohl die akademischen als auch die beruflichen Anforderungen erfüllen. In vielen Fällen hilft es, bereits erste praktische Erfahrungen in sozialen Berufen vorweisen zu können.
Passende Jobs im Sozialwesen
Passende Jobs für Berufe, die man durch ein duales Studium ergreifen kann, gibt es bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Jobs als Sozialpädagoge, Jobs als Sozialmanager, Stellenangebote als Hebamme und Jobs als Erzieher.