Studium in Sozialwirtschaft: Studienverlauf, Gehalt und Karriere

Das Studium der Sozialwirtschaft verbindet wirtschaftliches Denken mit sozialem Engagement. Wer Interesse an sozialer Arbeit, betriebswirtschaftlichen Strukturen und rechtlichen Aspekten hat, findet in diesem Studiengang eine spannende Kombination. Doch welche Voraussetzungen muss man erfüllen? Wie ist der Studienverlauf? Und welche beruflichen Möglichkeiten eröffnen sich nach dem Abschluss? Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über das Studium.

Sozialwirtschaft – Voraussetzungen

Die Zulassungsvoraussetzungen zum Studium der Sozialwirtschaft variieren je nach Hochschule und Studienmodell. Üblicherweise müssen Bewerber eine allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife oder eine Fachhochschulreife besitzen. Daneben verlangen manche Hochschulen auch ein Vorpraktikum.

Im Studiengang kann außerdem eine Zugangsbeschränkung mittels Numerus clausus (NC) vorliegen, dies ist jedoch abhängig vom gewählten Studienort und sollte vorab geprüft werden.

Da im Bereich der Sozialwirtschaft auch ein duales Studium möglich ist, können für dieses Studienmodell anderweitige Voraussetzungen greifen. An der DHBW Villingen-Schwenningen erfolgt die Bewerbung beispielsweise über ein duales System, bei dem Interessierte zuerst einen Studienvertrag mit einem dualen Partner abschließen müssen. Dies sollte idealerweise bereits ein Jahr vor dem geplanten Studienbeginn erfolgen. Neben der allgemeinen Hochschulreife können hier auch Bewerber mit Fachhochschulreife mittels Eignungstest sowie Berufstätige zugelassen werden.

Sozialwirtschaft – Inhalt und Dauer

Das Studium der Sozialwirtschaft verbindet wirtschaftliche, soziale und rechtliche Inhalte und bereitet gezielt auf leitende Tätigkeiten im Sozialsektor vor.

Der Studienverlauf ist praxisnah aufgebaut: An dualen Hochschulen wie der DHBW Villingen-Schwenningen wechseln sich Theorie- mit Praxisphasen ab. Studierende arbeiten dabei in sozialwirtschaftlichen Einrichtungen, um theoretisches Wissen direkt anzuwenden. Aber auch ein klassisches Studium ergänzt die theoretischen Inhalte mit praktischen Phasen etwa durch Praxissemester.

Die Kursgrößen sind hierbei hochschulabhängig, generell jedoch an dualen Hochschulen kleiner, um eine individuelle Betreuung und eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis zu gewährleisten.

Studienorte

Das Studienfach Sozialwirtschaft wird in Deutschland nur an wenigen Hochschulen angeboten. Die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Villingen-Schwenningen bietet beispielsweise einen dualen Bachelorstudiengang an. Die Hochschule Kempten führte ebenfalls einen Studiengang in Sozialwirtschaft, dieser läuft jedoch aus und nimmt daher keine neuen Studierenden mehr auf.

Alternativ bieten einige private Hochschulen, wie die IU Internationale Hochschule, Studiengänge im Bereich Sozialmanagement an, die inhaltlich ähnlich sind, jedoch unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Sozialmanagement fokussiert dabei stärker auf Führungs- und Managementaufgaben in sozialen Einrichtungen, während die Sozialwirtschaft zusätzlich betriebswirtschaftliche Aspekte integriert.

Inhalte

Kerninhalte des Studiums sind unter anderem:

• Betriebswirtschaftslehre: Controlling, Rechnungswesen, Personalmanagement
• Soziale Arbeit: Psychologie, Ethik, Soziologie
• Recht: Sozial-, Arbeits-, Steuerrecht

Gegliedert ist das Sozialwirtschafts-Studium dabei in verschiedene Module, welche in ihrer genauen Ausgestaltung vom Studienort abhängig sind. Nachfolgend wird daher beispielhaft der Modulplan der dualen Hochschulen Baden-Württemberg (DHBW) dargestellt. Hier wechseln sich im Ablauf jeweils theoretische Semester mit Praxisphasen ab.

Dauer und Abschluss

Das Bachelorstudium Sozialwirtschaft dauert sechs bis sieben Semester (3 bis 3,5 Jahre) und umfasst insgesamt 210 ECTS-Punkte. Das duale Studium an der DHBW gliedert sich hierbei in zwölf Wochen Theorie und 14 Wochen Praxis.

Abgeschlossen wird das Studium mit einem Bachelor of Arts (B.A.) in Sozialwirtschaft. Dieser ist international anerkannt und berechtigt zur Aufnahme eines Masterstudiums.

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Passt das Studium Sozialwirtschaft zu mir?

Wenn man wirtschaftliche Zusammenhänge verstehen möchte, aber gleichzeitig auch soziale Verantwortung übernehmen will, ist das Studium der Sozialwirtschaft ideal. Es kombiniert Betriebswirtschaftslehre, Soziale Arbeit und Recht. Daher kann man später in sozialen Einrichtungen nicht nur verwaltend tätig werden, sondern auch deren wirtschaftliche Entwicklung mitgestalten.

Besonders wenn man sich nicht nur auf einen Bereich festlegen möchte, sondern sowohl wirtschaftliche als auch soziale Themen spannend findet, bietet das Studium die perfekte Mischung.

Wichtige Eigenschaften, die Interessenten mitbringen sollten, sind:

• Gutes Zahlenverständnis
• Organisationstalent
• Kommunikationsstärke

Sozialwirtschaft – Kosten im Studium

Im dualen Studium übernehmen die Praxispartner in der Regel die Studiengebühren, sodass keine direkten Kosten für die Studierenden entstehen. Stattdessen erhalten sie in der Regel eine monatliche Vergütung, die sich in tariflich zahlenden Einrichtungen an den entsprechenden Vergütungssätzen des Tarifvertrags orientiert.

Zusätzlich können Studierende unter bestimmten Voraussetzungen BAföG beantragen. Allerdings wird die Vergütung im dualen Studium auf den BAföG-Satz angerechnet, was zu einer Reduzierung oder einem Wegfall der Förderung führen kann. Daher ist es ratsam, frühzeitig eine individuelle Berechnung vorzunehmen und die eigenen Ansprüche zu prüfen.

Sozialwirtschaft – Gehalt im Berufsleben

Das Gehalt in der Sozialwirtschaft variiert je nach Position, Qualifikation und Berufserfahrung. So verdient man als Sozialwirt durchschnittlich 3.993 Euro brutto pro Monat. Etwas mehr verdienen Sozialarbeiter mit rund 4.371 Euro monatlich.

Mit zunehmender Berufserfahrung und dem Erwerb zusätzlicher Qualifikationen oder Weiterbildungen kann das Einkommen signifikant steigen. So kann beispielsweise eine Weiterbildung im Bereich Sozialmanagement oder eine Spezialisierung auf bestimmte Fachgebiete zu höheren Positionen mit entsprechendem Gehalt führen.

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Sozialwirtschaft – Wo kann man nach dem Studium arbeiten?

Ein Abschluss in Sozialwirtschaft eröffnet zahlreiche Berufsfelder in sozialen Organisationen, öffentlichen Verwaltungen und wirtschaftlich orientierten Unternehmen mit sozialem Schwerpunkt. Absolventinnen und Absolventen finden Beschäftigungsmöglichkeiten in:

• Wohlfahrtsverbänden
• Sozialen Einrichtungen
• Krankenhäusern
• Alten- und Pflegeheimen
• Reha-Kliniken
• Sozialverwaltungen
• Stiftungen und Bildungsinstitutionen
• Unternehmensberatungen für den sozialen Sektor
• Non-Profit-Management

Durch die enge Verknüpfung von Betriebswirtschaft, Sozialrecht und Sozialarbeit ergeben sich Führungspositionen in Bereichen wie Personalwesen, Controlling, Finanzmanagement, Marketing und Qualitätsmanagement.

Besonders gefragt sind Fachkräfte, die wirtschaftliche Prozesse effizient steuern und gleichzeitig den sozialen Auftrag ihrer Einrichtung im Blick behalten. Wer sich auf einen spezifischen Bereich wie Sozialmarketing oder Sozialrecht spezialisiert, hat zudem sehr gute Chancen auf eine Karriere in spezialisierten Organisationen.

Aufgaben im Berufsleben

Die Tätigkeiten in der Sozialwirtschaft sind vielfältig und hängen stark vom jeweiligen Arbeitsfeld ab. In leitenden Funktionen übernimmt man die Organisation und Steuerung sozialer Einrichtungen, die strategische Weiterentwicklung und Budgetplanung, die Öffentlichkeitsarbeit sowie das Qualitäts- und Personalmanagement.

In sozialen Verwaltungen liegt der Fokus auf der Planung und Umsetzung sozialer Fördermaßnahmen. In Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen liegt der Schwerpunkt hingegen beim Ressourcenmanagement, der Koordination zwischen Sozialdiensten und medizinischen Fachkräften sowie dem Finanzcontrolling.

Wer in der Beratung tätig ist, unterstützt soziale Träger bei der wirtschaftlichen Optimierung von Prozessen, der Digitalisierung oder der Anpassung an gesetzliche Vorgaben. Auch die Entwicklung neuer sozialer Dienstleistungen und Projekte, beispielsweise in der Jugendhilfe oder der Inklusion, gehört zu den typischen Aufgabenbereichen.

Sozialwirtschaft – Alternativen

Für Studierende, die sich für wirtschaftliche Zusammenhänge im sozialen Bereich interessieren, aber keine direkte Tätigkeit in der Sozialwirtschaft anstreben, gibt es verschiedene Alternativen. Ein verwandtes Studienfach ist Sozialmanagement, das sich stärker auf die strategische Führung und Steuerung sozialer Einrichtungen konzentriert.

Auch Sozialökonomie kann eine interessante Option sein, da hier gesellschaftliche und wirtschaftliche Wechselwirkungen im Fokus stehen. Wer eine eher rechtliche Perspektive bevorzugt, kann auch ein Studium der Sozialrechtspflege oder Verwaltungswissenschaften in Betracht ziehen.

Ein alternativer Weg führt außerdem über eine kaufmännische Ausbildung mit sozialem Schwerpunkt, wie beispielsweise die Ausbildung zur Fachkraft für Sozialmanagement oder zum Betriebswirt im Gesundheits- und Sozialwesen.

Sozialwirtschaft – Perspektiven und Weiterbildung

Die beruflichen Perspektiven in der Sozialwirtschaft sind vielversprechend, da auch soziale Einrichtungen wirtschaftlich agieren müssen. Wer sich nach dem Studium weiterqualifizieren möchte, kann sich in Bereichen wie Sozialrecht, Finanzmanagement oder Personalführung spezialisieren.

Ein Masterstudium in Sozialmanagement oder Public Management vertieft die betriebswirtschaftlichen und administrativen Aspekte und eröffnet Zugang zu höheren Führungspositionen. Auch Weiterbildungen in Sozialmarketing, Controlling oder Non-Profit-Management bieten zusätzliche Karrierechancen.

Durch die steigende Nachfrage nach Fachkräften mit wirtschaftlichem und sozialem Verständnis sind die Jobchancen auf dem Arbeitsmarkt gut. Wer bereits während des Studiums praktische Erfahrungen sammelt und gezielt Weiterbildungen nutzt, hat sehr gute Aussichten auf eine sichere Anstellung und langfristige Karriereentwicklung.

Passende Jobs in der Sozialwirtschaft

Passende Jobs in der Sozialwirtschaft gibt es bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Stellen als Sozialarbeiter, Jobs als Sozialberater sowie Stellenangebote für Sozialwissenschaftler.