Inhaltsverzeichnis
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Was ist ein Curriculum?
Ein Curriculum bildet das Herzstück des Bildungswesens, weil es alle wichtigen Lehrinhalte und Methoden klar zusammenfasst und festlegt, wann und wie sie vermittelt werden. Es bestimmt aktiv, was Lernende in einem Kurs, Studiengang oder sogar in einem ganzen Schulsystem lernen, und steuert zugleich die Art und Weise des Lernens. Das Curriculum definiert nicht nur Inhalte und Themen, sondern auch die geplanten Lehr- und Lernmethoden. Bildungseinrichtungen entwickeln und wenden es auf verschiedenen Ebenen an: Es orientiert Lehrkräfte in einzelnen Kursen und strukturiert zugleich komplexe Bildungsprogramme an Schulen und Hochschulen. So schafft es klare Strukturen und lenkt Lernprozesse, damit sie systematisch und zielgerichtet verlaufen. [INFOBOX_3 icon="fas fa-info-circle" heading="Unterschied zum Lehrplan" text="Die Begriffe Curriculum und Lehrplan werden oft verwechselt. Während ein Lehrplan sehr spezifisch ist und detailliert die Themen und Inhalte eines einzelnen Kurses oder Fachs beschreibt, ist das Curriculum breiter angelegt. Es bietet die gesamte Struktur und Ausrichtung eines Bildungsprogramms. Der Lehrplan lässt sich daher als operative Komponente innerhalb des Curriculums verstehen, da er dessen Vorgaben konkret umsetzt."]Curriculum – Herkunft des Wortes
Der Begriff Curriculum stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Lauf“ oder „Weg“. In der Bildungswelt bezieht er sich auf den Lernweg, den Schüler oder Studierende in ihrer Ausbildung durchlaufen. Historisch geht der Ursprung des Begriffs auf die Organisation und Strukturierung des Bildungswegs in Schulen und Universitäten zurück, wo er als Leitfaden diente, um Lernen systematisch und geordnet zu gestalten.Curriculum – Formen
Ein Curriculum tritt in unterschiedlichen Formen auf und prägt das Lernen auf vielfältige Weise. Das formale Curriculum umfasst alle offiziell festgelegten Lehrinhalte, die von Bildungsinstitutionen oder staatlichen Behörden anerkannt und verbindlich vorgeschrieben werden. Es bildet die Grundlage für den Unterricht und sorgt dafür, dass Bildungsziele systematisch und vergleichbar erreicht werden. Ergänzend dazu steht das informelle Curriculum, das Lernprozesse außerhalb des klassischen Unterrichts beschreibt. Hierzu gehören beispielsweise Schulclubs, Exkursionen, Projektarbeiten oder sportliche und kulturelle Aktivitäten, die wichtige Kompetenzen fördern und das soziale Miteinander stärken. Darüber hinaus gibt es das versteckte Curriculum, das nicht ausdrücklich in Plänen verankert ist, aber dennoch eine große Rolle spielt. Es umfasst unbewusste oder unbeabsichtigte Lerninhalte, wie etwa Werte, Einstellungen oder soziale Regeln, die durch die Schulkultur, das Verhalten der Lehrkräfte und das tägliche Zusammenleben vermittelt werden. Obwohl es nicht schriftlich fixiert ist, hat dieses versteckte Curriculum oft einen entscheidenden Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung und die Haltung der Lernenden.