Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Hochschule?
Eine Hochschule ist eine Einrichtung des tertiären Bildungsbereichs, an der Menschen nach dem Schulabschluss studieren können. Sie gehört zur höchsten Stufe der wissenschaftlichen, technischen oder künstlerischen Ausbildung. Hochschulen vermitteln nicht nur Wissen, sondern forschen auch aktiv in verschiedenen Fachbereichen. Dabei fördern sie die Entwicklung von Wissenschaft und Kunst. Ihre Hauptaufgaben sind die Grundlagenforschung, die wissenschaftlich ausgerichtete Lehre sowie die Vorbereitung auf akademische Berufe. Außerdem bieten sie Dienstleistungen an, die auf wissenschaftlicher Arbeit beruhen. Wer ein Studium an einer Hochschule erfolgreich abschließt, erhält einen akademischen Grad wie den Bachelor oder Master.Hochschule – Geschichte
Die Geschichte der Hochschulen in Deutschland reicht bis ins späte Mittelalter zurück. Die ersten Universitäten entstanden Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts. Die älteste deutsche Universität ist die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, die im Jahr 1386 gegründet wurde. In den folgenden Jahrhunderten eröffneten weitere Hochschulen in vielen deutschen Städten. Zwischen 1527 und 1638 kam es zu einer neuen Gründungswelle. Weitere Gründungswellen folgten. Im Laufe der Zeit wurden einige Universitäten wieder geschlossen, neu gegründet oder mit anderen Einrichtungen zusammengelegt. In den 1970er Jahren entstanden die Fachhochschulen. Sie entwickelten sich aus früheren Ingenieurschulen, Akademien und höheren Fachschulen für Gestaltung, Sozialarbeit oder Wirtschaft.Hochschule – Formen
Es gibt verschiedene Formen von Hochschulen in Deutschland. Sie unterscheiden sich in ihren Schwerpunkten und Anforderungen. Universitäten legen großen Wert auf wissenschaftliche Theorie und Grundlagenforschung. Fachhochschulen, auch Hochschulen für angewandte Wissenschaften genannt, sind praxisorientierter und bereiten stärker auf konkrete Berufe vor. Kunst- und Musikhochschulen konzentrieren sich auf künstlerische Ausbildung. Je nach Hochschulart wird auch mehr oder weniger Selbstständigkeit von den Studierenden erwartet. [TABLE id=383]Hochschule – Für wen ist es sinnvoll?
Ein Studium an einer Hochschule ist für alle sinnvoll, die sich wissenschaftlich, technisch, künstlerisch oder sozial weiterbilden und auf akademischem Niveau arbeiten möchten. Besonders geeignet ist es für Menschen, die Interesse an Forschung, Theorie oder kreativer Entwicklung haben und bereit sind, eigenständig zu lernen. Hochschulen bieten vielfältige Studienrichtungen – von Ingenieurwesen über Sozialarbeit bis hin zu Kunst oder Wirtschaft.Hochschule – Konzept
Das Konzept einer Hochschule basiert auf einer klaren organisatorischen Struktur. An der Spitze steht der Rektor oder Präsident, unterstützt von einem Prorektor oder Vizepräsidenten. Die Hochschule ist in verschiedene Fakultäten unterteilt, zum Beispiel für Humanwissenschaften oder Informatik. Jede Fakultät wird von einem Dekan geleitet. Innerhalb der Hochschule arbeiten auch Gremien wie der Senat sowie die Ausbildungskommission und die Forschungskommission, die wichtige Entscheidungen mitgestalten. Die Interessen der Studierenden vertreten die Fachschaften mit ihren gewählten Vorsitzenden. Die Dozenten, also die Lehrkräfte an einer Hochschule, setzen sich aus verschiedenen Gruppen zusammen: ordentliche und außerordentliche Professoren, außerplanmäßige Professoren, Honorarprofessoren, Privatdozenten und Lehrbeauftragte. Sie alle tragen zur Lehre und Forschung bei und begleiten die Studierenden auf ihrem akademischen Weg.Hochschule – Ablauf
Der Ablauf eines Studiums an einer Hochschule folgt einer klaren Struktur. In der Regel ist die Voraussetzung für ein Studium die allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife. In manchen Fällen reicht auch eine abgeschlossene Berufsausbildung mit entsprechender Qualifikation. Für einige Studiengänge gibt es einen Numerus clausus, also eine Zulassungsbeschränkung basierend auf der Abiturnote. Das Studium ist in Semester eingeteilt, also in Halbjahre. Ein Bachelorstudium dauert meist sechs Semester, ein Masterstudium vier Semester. Verlängerungen sind möglich. Je nach Hochschulform bekommen Studierende entweder einen festen Stundenplan oder stellen sich diesen selbst zusammen – dabei helfen die Modulhandbücher des jeweiligen Studiengangs. Im Laufe des Studiums besuchen Studierende Vorlesungen, Seminare, praktische Übungen und Besprechungen. Am Ende jedes Semesters finden in der Regel Prüfungsphasen statt. Je nach Studiengang können auch Praktika oder Auslandsaufenthalte Teil des Studiums sein. Den Abschluss bildet eine schriftliche Arbeit – die Bachelor- oder Masterarbeit.
Hochschule – Kosten
Ein Studium an einer staatlichen Hochschule ist in der Regel kostenlos. Allerdings müssen Studierende pro Semester einen Semesterbeitrag zahlen. Dieser setzt sich aus verschiedenen Posten zusammen, zum Beispiel aus Beiträgen für den Studierendenrat oder für das Semesterticket, das die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ermöglicht. Die Höhe des Beitrags variiert je nach Hochschule. Anders sieht es an privaten Hochschulen aus. Diese werden von privaten Trägern finanziert und erheben daher Studiengebühren. Die Kosten können stark schwanken, liegen aber oft bei mehreren hundert Euro im Monat. Wer also an einer privaten Hochschule studieren möchte, sollte die finanzielle Belastung frühzeitig mit einplanen.Hochschule – Kritik
Trotz offener Hochschulzugänge gibt es deutliche Kritik am Hochschulsystem. Ob ein junger Mensch ein Studium aufnimmt, hängt oft stark vom Bildungshintergrund der Eltern ab. Studien zeigen, dass Jugendliche aus weniger wohlhabenden Familien seltener studieren – selbst, wenn sie gute Leistungen und eine Hochschulreife haben. Finanzielle Hürden führen dazu, dass viele auf ein Studium verzichten. Außerdem erreichen Studierende aus höheren gesellschaftlichen Schichten ihren Abschluss meist schneller und nutzen häufiger Möglichkeiten wie ein Auslandssemester. Solche Angebote bleiben für viele ein finanzielles Privileg. Kritik gibt es auch an privaten Hochschulen. Manche Studiengänge sind nicht staatlich anerkannt, was dazu führen kann, dass Absolventen trotz hoher Studiengebühren keine guten Jobchancen haben. Das stellt besonders dann ein Problem dar, wenn die finanzielle Belastung während des Studiums hoch war und keine berufliche Sicherheit folgt.Quellen
Bundeszentrale für politische Bildung