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Lernschwierigkeiten beeinflussen die schulische Entwicklung und zeigen sich in ganz unterschiedlichen Bereichen wie Lesen, Schreiben, Rechnen oder Konzentration. Sie entstehen durch vielfältige Ursachen und wirken sich sowohl auf die Leistungsfähigkeit als auch auf das emotionale Erleben aus. Daher hat eine gezielte Förderung große Bedeutung.
Fachkräfte unterstützen Betroffene mit strukturierten Methoden, klaren Lernschritten und alltagsnahen Strategien, die Sicherheit geben und die Motivation stärken. Gleichzeitig verfolgen pädagogische Maßnahmen das Ziel, Selbstvertrauen aufzubauen, Lernwege zu erleichtern und die soziale Teilhabe zu ermöglichen. Eine kritische Betrachtung zeigt jedoch, dass Ressourcen, Diagnostik und Förderangebote nicht immer ausreichen. Im nächsten Abschnitt folgen die Inhalte im Detail.
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Was sind Lernschwierigkeiten?
Lernschwierigkeiten bezeichnen anhaltende oder vorübergehende Probleme beim Erwerb grundlegender schulischer Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben oder Rechnen. Sie treten häufig während der Schulzeit auf und äußern sich darin, dass Betroffene trotz ausreichender Intelligenz und Motivation deutlich langsamer oder fehlerhafter lernen als Gleichaltrige.
Die Ursachen sind vielfältig: Genetische Faktoren, Entwicklungsverzögerungen, Aufmerksamkeitsprobleme oder ungünstige Lernumgebungen können dabei eine Rolle spielen. Lernschwierigkeiten unterscheiden sich von Lernstörungen, da sie in der Regel durch gezielte Förderung und passende Unterrichtsmethoden überwunden oder zumindest deutlich gemildert werden können.
Entscheidend ist, die individuellen Stärken und Schwächen des Kindes zu erkennen und gezielt zu unterstützen. Frühzeitige Beobachtung, Diagnostik und pädagogische Maßnahmen tragen wesentlich dazu bei, schulische und emotionale Belastungen zu reduzieren und die Lernmotivation zu erhalten. Anschließend folgt eine genauere Einordnung verschiedener Formen von Lernschwierigkeiten.
Hintergrund zur Thematik
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Lernschwierigkeiten begann bereits im 19. Jahrhundert, als Pädagogen und Mediziner erstmals Unterschiede zwischen allgemeiner geistiger Beeinträchtigung und spezifischen Lernproblemen beschrieben. In den 1960er-Jahren gewann das Thema in der Bildungsforschung deutlich an Bedeutung, insbesondere durch Studien zur kindlichen Entwicklung und Schulleistung.
Mit der Weiterentwicklung diagnostischer Verfahren entstand ein differenziertes Verständnis verschiedener Lernschwächen in den Bereichen Lesen, Schreiben und Rechnen. Pädagogische Ansätze wandelten sich zunehmend von defizit- zu ressourcenorientierten Konzepten, die individuelle Förderung betonen. Heute gilt die Betrachtung von Lernschwierigkeiten als interdisziplinäres Feld zwischen Psychologie, Pädagogik und Neurowissenschaft, das sowohl schulische als auch soziale Faktoren berücksichtigt.
Formen von Lernschwierigkeiten
Lernschwierigkeiten treten sehr unterschiedlich auf. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Formen von Lernschwierigkeiten, ihre typischen Merkmale und Beispiele für ihr Auftreten:
| Form der Lernschwierigkeit | Merkmale | Betroffene Bereiche | Beispiele für Anzeichen |
|---|---|---|---|
| Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten (LRS) | Schwierigkeiten beim Erkennen, Verstehen und Schreiben von Wörtern | Lesen, Schreiben, Sprachverständnis | Langsames Lesen, Buchstabenvertauschung, viele Rechtschreibfehler |
| Rechenschwierigkeiten (Dyskalkulie) | Probleme beim Erfassen von Zahlen und Mengen | Mathematik, logisches Denken | Fehler beim Zählen, Schwierigkeiten mit Rechenzeichen, unsicheres Zahlverständnis |
| Sprachliche Lernprobleme | Eingeschränkter Wortschatz oder Grammatikschwierigkeiten | Sprache, Ausdruck, Kommunikation | Fehlende Satzstruktur, geringe Sprachflüssigkeit |
| Motorische Lernprobleme | Defizite in feinmotorischer Koordination | Schreiben, Basteln, Alltagsbewegungen | Ungenaue Handbewegungen, unleserliche Schrift |
| Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme | Geringe Ausdauer und Ablenkbarkeit beim Lernen | Alle Lernbereiche | Häufiges Abschweifen, unvollständige Aufgaben |
| Übergreifende Lernschwierigkeiten | Kombination mehrerer Teilleistungsprobleme | Mehrere schulische Fächer | Allgemein verlangsamte Lernfortschritte, Unsicherheiten in mehreren Bereichen |
Lernschwierigkeiten – Professionelles Handeln
Fachkräfte im pädagogischen und therapeutischen Bereich übernehmen eine zentrale Rolle im Umgang mit Lernschwierigkeiten. Sie analysieren individuelle Lernvoraussetzungen, erstellen Förderpläne und begleiten Betroffene kontinuierlich im Lernprozess. Dabei setzen sie auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule, Eltern und außerschulischen Fachstellen.

Professionelles Handeln bedeutet, pädagogische Methoden flexibel anzupassen, Lernfortschritte systematisch zu dokumentieren und Kinder motivierend zu unterstützen. Ebenso wichtig ist eine wertschätzende Haltung, die die individuellen Stärken betont und Selbstvertrauen aufbaut. Fachkräfte wie Lehrkräfte handeln interdisziplinär, nutzen diagnostische Verfahren verantwortungsbewusst und sorgen dafür, dass Fördermaßnahmen nachhaltig und alltagsnah umgesetzt werden.
Lernschwierigkeiten – Methoden
Methoden zur Unterstützung bei Lernschwierigkeiten setzen konkret an den beobachtbaren Problemen im Lernalltag an. Häufig arbeiten Fachkräfte mit strukturierten Lernprogrammen, die in kleinen, klar gegliederten Schritten vorgehen. Multisensorische Verfahren nutzen Sehen, Hören und Bewegung gleichzeitig, um Lerninhalte besser zu verankern. Übungsphasen werden kurz gehalten, häufig wiederholt und mit unmittelbarem Feedback verknüpft, sodass Erfolge schnell sichtbar werden. Lerntherapeuten nutzen außerdem Strategietrainings, in denen Kinder planvolles Arbeiten, Selbstkontrolle und den Einsatz von Merkhilfen einüben.
Im Unterricht unterstützen Visualisierungen, Lernplakate und konkrete Materialien insbesondere bei Lernschwierigkeiten in Mathematik oder Rechtschreibung. Ergänzend helfen Gespräche mit Eltern und Lehrkräften, um Absprachen zu Hausaufgaben, Arbeitstempo, Aufgabenmenge und und mögliche Nachteilsausgleichen zu treffen.
Lernschwierigkeiten – Ziele
Das zentrale Ziel der Förderung bei Lernschwierigkeiten besteht darin, die individuellen Lernvoraussetzungen zu verbessern und Selbstvertrauen zu stärken. Fachkräfte möchten erreichen, dass Betroffene eigene Lernstrategien entwickeln und schulische Anforderungen zunehmend selbstständig bewältigen.
Neben der fachlichen Kompetenz steht die emotionale Stabilisierung im Vordergrund, da Frustration und Misserfolgserlebnisse das Lernverhalten häufig beeinflussen. Durch gezielte Unterstützung sollen Motivation, Konzentration und Ausdauer gefördert werden. Ein weiteres Ziel ist die sozialen Integration, damit Betroffene aktiv am Klassenleben teilnehmen können. Langfristig soll pädagogische Arbeit Lernbarrieren abbauen, Begabungen fördern und den chancengerechten Zugang zu Bildung sichern.
Lernschwierigkeiten – Kritik
Kritik an der Förderung von Lernschwierigkeiten entsteht vor allem dort, wo Unterstützungsangebote ungleich verteilt sind und stark von schulischen Ressourcen abhängen. Manche Schulen verfügen über enge Strukturen, jedoch fehlen häufig Zeit, Personal oder spezialisierte Fachkräfte, wodurch individuelle Förderung nicht immer konsequent gelingt.
Auch standardisierte Tests werden hinterfragt, weil sie Lernprozesse teilweise zu stark vereinfachen und wichtige soziale oder emotionale Faktoren außer Acht lassen. Außerdem geraten Betroffene gelegentlich in Stigmatisierungsprozesse, sobald Förderbedarf öffentlich sichtbar wird. Dadurch entsteht zusätzlicher Druck, der Lernfortschritte erschwert.
Kritisch betrachtet werden auch Förderprogramme, die überwiegend auf Wiederholung basieren und wenig Raum für kreative oder alternative Lernwege bieten. Fachleute fordern deshalb flexible, wissenschaftlich fundierte Ansätze, die pädagogische, psychologische und soziale Perspektiven konsequent verbinden und Lernende ganzheitlich unterstützen.
Häufige Fragen
- Was gibt es für Lernschwierigkeiten?
- Was sind Beispiele für Lernschwierigkeiten?
- Was sind die Ursachen für Leseschwierigkeiten?
- Wie äußert sich Leseschwäche?
- Was sind typische Anzeichen für LRS?
Lernschwierigkeiten betreffen Lesen, Schreiben, Rechnen, Sprache, Motorik sowie Aufmerksamkeit.
Beispiele für Lernschwierigkeiten sind LRS, Dyskalkulie, Konzentrationsprobleme oder sprachliche Lernschwächen.
Ursachen für Lernschwierigkeiten liegen häufig in einer schwachen phonologischen Bewusstheit, fehlender Lesepraxis, sprachlichen Defiziten oder ungünstigen Lernbedingungen.
Bei Leseschwäche lesen Betroffene langsam, stockend oder sinnentstellend und haben Schwierigkeiten, Buchstaben richtig zuzuordnen oder Texte zu verstehen.
Typische Merkmale für LRS sind Buchstabenvertauschungen, Auslassungen, häufiges Raten beim Lesen, geringe Lesemotivation und schwaches Textverständnis.
- Universität Würzburg, „Leseschwierigkeiten – Ursachen, Diagnose und Förderung“, Präsentation, 19.07.2023, https://www.psychologie.uni-wuerzburg.de/... (letzter Zugriff am 11.11.2025).
- Duden Institute für Lerntherapie, „Leseschwierigkeiten überwinden – oder: Warum ist das Lesenlernen so schwer?“, https://www.duden-institute.de/... (letzter Zugriff am 11.11.2025).




