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Die gymnasiale Oberstufe gliedert sich in die Einführungs- und die Qualifikationsphase. Während die Einführungsphase vor allem der Orientierung und dem Kennenlernen neuer Arbeitsweisen dient, bildet die Qualifikationsphase den entscheidenden Abschnitt auf dem Weg zum Abitur. In diesen beiden Jahren vertiefen die Schüler ihre Kenntnisse, setzen individuelle Schwerpunkte und bereiten sich intensiv auf die abschließenden Prüfungen vor. Gleichzeitig entwickeln sie wichtige Kompetenzen, die weit über das Fachwissen hinausgehen. So stellt die Qualifikationsphase nicht nur den schulischen Abschluss dar, sondern auch eine Grundlage für Studium, Ausbildung und Beruf.
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Was ist eine Qualifikationsphase?
Die Qualifikationsphase ist ein wichtiger Abschnitt der gymnasialen Oberstufe und gehört zur Sekundarstufe II. Sie beginnt nach der Einführungsphase und schließt mit dem Abitur, also der allgemeinen Hochschulreife, ab. In dieser Zeit vertiefen die Schüler ihr Wissen, entwickeln persönliche Stärken und schärfen ihr individuelles Profil. Dabei bauen sie auf den Grundlagen der Einführungsphase auf und bereiten sich Schritt für Schritt auf die abschließenden Prüfungen vor.
Der Übergang von Einführungsphase zu Qualifikationsphase
In der Einführungsphase werden die Schüler schrittweise an die Arbeitswelt der gymnasialen Oberstufe herangeführt. Sie lernen neue Fächer kennen, üben selbstständiges Arbeiten und probieren unterschiedliche Methoden aus. Zudem wählen sie in dieser Zeit ihre Fächerkombinationen und Schwerpunkte, die später in der Qualifikationsphase verbindlich belegt werden. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Einführungsphase treten sie in die Qualifikationsphase ein, in der diese Entscheidungen umgesetzt und gezielt vertieft werden. Damit bildet die Einführungsphase die Grundlage für den weiteren Verlauf bis hin zum Abitur.
Qualifikationsphase – Grundlagen
Die Qualifikationsphase umfasst zwei Jahre, die ohne klassische Versetzung aufeinander folgen. Stattdessen gelten bestimmte Zulassungskriterien für die Abiturprüfungen. Diese unterscheiden sich je nach Bundesland, beziehen sich jedoch im Kern darauf, wie viele Grund- oder Leistungskurse mit weniger als 5 Punkten bewertet werden dürfen und wie viele Punkte insgesamt erreicht werden müssen. In der Regel besuchen die Schüler während dieser Zeit etwa 34 Wochenstunden Unterricht.
Qualifikationsphase – Kompetenz
Für die Qualifikationsphase wählen die Schüler eigene Schwerpunkte, nach denen ihre Fächer eingeteilt sind. Dadurch können sie bestimmte Kompetenzen gezielt vertiefen und persönliche Interessen besonders fördern. Gleichzeitig lernen sie, wissenschaftlich zu arbeiten und sich selbstständig Wissen anzueignen. Abhängig vom Schwerpunkt gibt es zudem besondere Prüfungsformen, zum Beispiel im sportlichen, musischen oder künstlerischen Bereich. Darüber hinaus spielt die Entwicklung von Methoden- und Sozialkompetenz eine wichtige Rolle, etwa durch Projektarbeiten, Präsentationen oder Teamarbeit. Die Qualifikationsphase ist nicht nur ein organisatorischer Abschnitt der gymnasialen Oberstufe, sondern verfolgt auch eine klare pädagogische Zielsetzung. Sie soll die Schüler schrittweise an selbstständiges Lernen, wissenschaftspropädeutisches Arbeiten und die eigenverantwortliche Gestaltung des Lernprozesses heranführen. Dabei stehen nicht nur Fachwissen und Leistung im Vordergrund, sondern auch die Entwicklung persönlicher Stärken, wie kritisches Denken, Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Durch diese Ausrichtung trägt die Qualifikationsphase wesentlich dazu bei, die Jugendlichen auf die Anforderungen von Studium, Ausbildung und Beruf vorzubereiten und ihnen eine fundierte Grundlage für ihren weiteren Bildungsweg zu geben.
Qualifikationsphase – Ablauf
Die Qualifikationsphase baut auf den Entscheidungen aus der Einführungsphase auf: Die gewählten Fächer und Kombinationen werden nun verbindlich belegt und die erbrachten Leistungen zählen für die Abschlussnote. Der Unterricht findet in Kursform statt und gliedert sich in zwei Leistungskurse, die vertieft behandelt werden, sowie mehrere Grundkurse. Am Ende der 12. Klasse erwerben die Schüler den schulischen Teil der Fachhochschulreife – mit Ausnahme in Bayern und Sachsen. In Verbindung mit einer praktischen Tätigkeit kann daraus die volle Fachhochschulreife entstehen. Wer die allgemeine Hochschulreife anstrebt, besucht die 13. Klasse weiter, schreibt Vorabiturklausuren und legt schließlich am Ende die Abiturprüfungen ab.

Qualifikationsphase – Bedeutung für die Pädagogik
Die Qualifikationsphase hat eine besondere pädagogische Bedeutung, da sie den Übergang von schulischem Lernen zu selbstständigem, wissenschaftsorientiertem Arbeiten gestaltet. Lehrkräfte begleiten die Schüler dabei, Verantwortung für den eigenen Lernprozess zu übernehmen und ihre individuellen Begabungen zu entfalten. Durch die Wahl von Schwerpunkten und Profilen wird eine stärkere Identifikation mit den eigenen Lernzielen gefördert. Gleichzeitig werden Methodenkompetenz, Reflexionsfähigkeit und Durchhaltevermögen gezielt gestärkt. Damit trägt die Qualifikationsphase nicht nur zur Vorbereitung auf Prüfungen bei, sondern unterstützt auch die Entwicklung zu mündigen, kritisch denkenden Persönlichkeiten, die den Anforderungen von Studium, Beruf und Gesellschaft gewachsen sind.
Qualifikationsphase – Perspektive
Die abgeschlossene Qualifikationsphase eröffnet den Schülern wichtige Zukunftsperspektiven. Wer sie erfolgreich durchläuft, erlangt entweder die Fachhochschulreife oder – nach den Abiturprüfungen – die allgemeine Hochschulreife. Damit stehen vielfältige Wege offen: ein Studium an Universitäten oder Fachhochschulen, eine Ausbildung im dualen System oder der direkte Einstieg ins Berufsleben. Darüber hinaus schafft die in der Qualifikationsphase erworbene Selbstständigkeit, Methoden- und Fachkompetenz eine solide Grundlage für lebenslanges Lernen. So bildet sie nicht nur den formalen Abschluss der schulischen Laufbahn, sondern auch den Startpunkt für die persönliche und berufliche Zukunft.
Häufige Fragen
- Was ist die Q1 und die Q2?
- Welche Klasse ist die Qualifikationsphase?
- Wie viele Wochenstunden in der Qualifikationsphase?
- Wie viel zählt die Qualifikationsphase?
Q1 und Q2 steht für die beiden Jahre der Qualifikationsphase. Q1 ist das erste Jahr, Q2 ist das zweite Jahr.
Die Qualifikationsphase umfasst die Klassen 12 und 13.
In der Regel haben die Schüler 34 Wochenstunden Unterricht.
Die Noten der Qualifikationsphase fließen in die Abschlussnote ein. Die Gewichtung der Noten ist abhängig von dem jeweiligen Schwerpunkt.
- Ministerium für Schule und Bildung NRW, Sekundarstufe II, https://www.schulministerium.nrw/... (Abrufdatum: 22.08.2025)




