Das bisschen Haushalt macht sich von alleine? Von wegen! Gerade im Alter oder bei chronischen Erkrankungen kann Hausarbeit zur echten Herausforderung werden. Einkaufen, Staubsaugen, Wäsche waschen – all diese Aufgaben kann eine Hauswirtschaftshilfe professionell übernehmen.
Alle wichtigen Informationen zur Ausbildung, zum Berufsalltag, den Gehaltsaussichten und Karrieremöglichkeiten liefert dieser Artikel.
Was macht man als Hauswirtschaftshilfe?
Hauswirtschaftshilfen übernehmen alle anfallenden Tätigkeiten im Haushalt. Der Arbeitstag beginnt häufig am Morgen mit Unterstützung beim Frühstück, Reinigungsaufgaben, Einkäufen oder dem Zubereiten von Mahlzeiten. Auch die Begleitung zu Arztterminen oder anderen Wegen gehört zum Aufgabenfeld.
Ziel ist es, den betreuten Personen ein möglichst selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Es geht also um mehr als nur Putzen – es geht um Lebensqualität und Entlastung für Angehörige.
Das genaue Tätigkeitsfeld hängt vom Einsatzort und den vertraglichen Vereinbarungen ab. In privaten Haushalten ist der Aufgabenbereich meist individueller, während in Hotels, gastronomischen Betrieben oder Einrichtungen wie Krankenhäusern betriebliche Abläufe den Tagesplan vorgeben.
Wie läuft die Ausbildung als Hauswirtschaftshilfe ab?
Hauswirtschaftshilfe ist kein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Die Tätigkeit kann ohne formale Berufsausbildung ausgeübt werden. Häufig erfolgt eine Einarbeitung direkt am Arbeitsplatz oder im Rahmen von Kursen bei Bildungsträgern, Volkshochschulen oder sozialen Einrichtungen.
Abzugrenzen sind Hauswirtschaftshilfen von Hauswirtschaftern: Letztere absolvieren eine staatlich anerkannte Ausbildung mit Abschlussprüfung und übernehmen umfassendere Aufgaben – inklusive Planung, Organisation und Qualitätskontrolle hauswirtschaftlicher Prozesse. Hauswirtschaftshilfen hingegen arbeiten unterstützend, meist ohne formale Ausbildung.
Voraussetzungen
Für die Ausübung der Tätigkeit als Hauswirtschaftshilfe ist ein Schulabschluss nicht zwingend erforderlich, wird jedoch gerne gesehen. Besonders wichtig sind persönliche Eignung und soziale Kompetenzen.
Dauer und Aufbau
Da es sich nicht um eine reguläre Ausbildung handelt, gibt es keine feste Ausbildungsdauer. Kurse zur Qualifizierung als Hauswirtschaftshilfe dauern oft nur wenige Wochen bis mehrere Monate – je nach Anbieter und Lehrumfang.
Inhalte
In der Einarbeitungsphase lernen Teilnehmende, wie sie Menschen im Alltag gezielt unterstützen können. Die Inhalte variieren je nach Einsatzort: In Privathaushalten stehen andere Anforderungen im Vordergrund als in Pflegeeinrichtungen oder gastronomischen Betrieben.
Grundlagen in Hygiene, Ernährung und Kommunikation sind dabei ebenso wichtig wie ein sicherer Umgang mit Arbeitsmitteln. Vieles wird direkt im Berufsalltag vermittelt – entweder über begleitete Praxisphasen oder durch bereits vorhandene Lebenserfahrung.
Passt die Ausbildung als Hauswirtschaftshilfe zu mir?
Dieser kurze Selbsttest kann zur besseren Selbsteinschätzung dienen bzw. den Fokus auf Berufsaspekte legen, die bis dato vielleicht noch nicht bedacht wurden. Hauswirtschaftshilfe kann eine passende Wahl sein, wenn …
- Haushaltsarbeit in allen Formen Freude bereitet.
- ein stark ausgeprägter Ordnungssinn vorhanden ist.
- einem der Umgang mit kranken Menschen leicht fällt.
- ein hohes Maß an Empathie mitgebracht wird.
- man sich immer wieder auf neue Charaktere einlassen kann.
Hauswirtschaftshilfe ist keine Berufsoption, falls …
- gar kein Interesse an Haushaltsarbeit besteht.
- Organisation und Ordnung keine eigenen Stärken sind.
- Ungeduld eine persönliche Untugend ist.
- ein ruhiger Bürojob eher den eigenen Vorstellungen entspricht.
Stellenangebote
Hauswirtschaftshilfe – Gehalt in der Ausbildung
Da es sich bei der Hauswirtschaftshilfe nicht um einen anerkannten Ausbildungsberuf handelt, findet keine klassische Ausbildungsvergütung statt. Wer eine Ausbildungsvergütung als wichtige Voraussetzung sieht, kann sich mit dem Berufsbild Hauswirtschafter mit einer verwandten Alternative befassen. Hier liegt die steigende Ausbildungsvergütung etwa zwischen 800 und 1.150 Euro in den drei Lehrjahren.
Hauswirtschaftshilfe – Gehalt im Berufsleben
Das Bruttogehalt zum Berufseinstieg liegt meistens bei 2.400 Euro, wobei die Region, die Frage der Tarifbindung und die Art des Arbeitgebers (Träger vs. Privatwirtschaft) eine wichtige Rolle spielt. Klar ist, dass das Gehalt mit zunehmender Berufserfahrung und zudem durch eine erworbene Zusatzqualifikation steigen wird.
Wie sieht das Berufsleben als Hauswirtschaftshilfe aus?
Der Arbeitsalltag ist abwechslungsreich – abhängig davon, welche Aufgaben im jeweiligen Haushalt oder Betrieb anfallen. Der Unterstützungsbedarf der betreuten Person bestimmt häufig den Tagesablauf.
In der Gastronomie oder Hotellerie geht es eher um Zimmerreinigung oder Küchenhilfe, während in Privathaushalten individuellere Aufgaben anfallen.
Wo kann man als Hauswirtschaftshilfe arbeiten?
Hauswirtschaftshilfen arbeiten oft in sozialen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Altenheimen, Kinderheimen und Jugendherbergen. Darüber hinaus handelt es sich auch in Hotels sowie im Gastronomiegewerbe um begehrte Fachkräfte. Die möglichen Arbeitgeber zeigen schon, dass eine gezielte Berufsausrichtung mit Blick auf die eigenen Vorstellungen möglich ist.
Arbeitszeiten
Meistens lässt die Tätigkeit als Hauswirtschaftshilfe eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu, da die Arbeitszeiten in der Mehrheit in den Morgenstunden bis zum Nachmittag liegen. In dieser Kernarbeitszeit leisten Hauswirtschaftshilfen die meiste Arbeit. Einsätze am Wochenende sind keine Seltenheit, meistens aber zeitlich begrenzt. Schließlich ist beiden Seiten auch bei einem guten Vertrauensverhältnis an Privatsphäre gelegen.
In Hotels und Gastronomie kann das anders aussehen, die Arbeitszeiten können auch im Schichtbetrieb stattfinden. In sozialen Einrichtungen sind die Arbeitszeiten tendenziell geregelter, in Hotellerie und Gastronomie kann kurzfristiger Bedarf zu Planänderungen führen.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Hauswirtschaftshilfe?
Die langfristigen Berufsaussichten sind als sehr gut einzustufen. In einer alternden Gesellschaft werden immer mehr Menschen auf Hauswirtschaftshilfen angewiesen sein, um so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben zu können.
Auf der anderen Seite gibt es nicht genug Heimplätze geschweige denn Pflegekräfte, sodass Hauswirtschaftshilfe ein wichtiges gesellschaftliches Bindeglied als Zwischenlösung darstellt. Experten rechnen damit, dass die Nachfrage an Hauswirtschaftshilfen in den kommenden Jahren weiter stark steigen wird. Insofern erlaubt eine Ausbildung eine zukunftsorientierte Berufsausrichtung.
Fort- und Weiterbildung
Um die Gehaltsperspektiven in diesem Bereich nachhaltig aufzubessern, ist der Abschluss als Hauswirtschafter eine prüfenswerte Option. Diese Qualifikation kann im Zusammenspiel mit gesammelten Berufserfahrungen auch den Weg in die berufliche Selbstständigkeit ebnen, indem z. B. ein Unternehmen zur Vermittlung von Hauswirtschaftshilfen gegründet wird.
Eine Weiterqualifikation im Pflegebereich oder ein Studium im Bereich Pflege- oder Hotelmanagement eröffnet zusätzliche Karrierewege – etwa in Leitungspositionen.
Passende Jobs
Passende Jobs rund um die Betreuung von Menschen gibt es bei Sozialkarriere. Hier gibt es Stellen als Hauswirtschaftshilfe, Jobs als Alltagsbetreuer und Jobs als Sozialbetreuer.