Der Beruf des Ernährungsberaters wird zunehmend wichtiger, da immer mehr Menschen Wert auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung legen und dabei professionelle Unterstützung suchen. Ernährungsberater analysieren das Essverhalten ihrer Klienten und begleiten diese auf dem Weg in einen gesünderen Lebensstil. Der folgende Beitrag zeigt, was Ernährungsberater genau machen, wie die Ausbildung abläuft und für wen sie geeignet ist.
Was macht man als Ernährungsberater?
Ernährungsberater unterstützen Menschen durch Einzel- und Gruppenberatungen dabei, ihre Essgewohnheiten zu optimieren, um Gesundheit und Wohlbefinden nachhaltig zu verbessern. Dabei kann es sich sowohl um präventive Maßnahmen handeln, etwa um Krankheiten vorzubeugen, als auch um die therapeutische Begleitung bei bereits bestehenden ernährungsbedingten Erkrankungen wie Übergewicht, Diabetes oder Allergien. In ausführlichen Gesprächen werden individuelle Ernährungspläne erstellt und an den Alltag der Klienten angepasst.
Wie läuft die Ernährungsberater-Ausbildung ab?
Die Ernährungsberater-Ausbildung erfolgt in Form einer beruflichen Weiterbildung, für die eine bereits abgeschlossene Grundausbildung nachgewiesen werden muss. Diese Weiterbildung ist mit einem Kurzzeit-Studium vergleichbar. Sie dauert in der Regel 6 Monate bis 2 Jahre und wird als Vollzeit-, Teilzeit- oder Fernstudium angeboten. Sie wird von verschiedenen Bildungseinrichtungen wie privaten Schulen (zum Beispiel Paracelsus Schulen oder dem Bildungswerk für therapeutische Berufe) sowie Fernakademien durchgeführt.
Das an die Ausbildung anschließende Kurzstudium ist praxisorientiert und beinhaltet unter anderem Beratungstrainings. Währenddessen werden Kenntnisse in Ernährungswissenschaft, Diätetik, Nahrungsmittelkunde, Prävention sowie Beratungskommunikation vermittelt. Ziel ist es, den Teilnehmern das nötige Fachwissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, um individuell auf die Bedürfnisse von Klienten eingehen zu können.

Voraussetzungen für die Ausbildung
Der Beruf Ernährungsberater ist eine berufliche Weiterbildung. Um Ernährungsberater werden zu können, braucht es eine vorherige staatlich anerkannte Ausbildung beispielsweise zum Diätassistenten oder ein Studium im Bereich Ökotrophologie, Diätetik oder Ernährungswissenschaften. Die Weiterbildungen werden geregelt durch interne Vorschriften der Lehrgangsträger, so dass es zu unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen und Dauern kommen kann.
Dauer und Aufbau
Die Weiterbildung zum Ernährungsberater variiert je nach Lehrgangsträger in Dauer, Struktur und Abschluss. Im Folgenden ein Überblick über drei etablierte Programme:
- Beim Bildungswerk für therapeutische Berufe (kurz: BTB) beträgt die Regelstudienzeit 14 Monate mit einem wöchentlichen Lernaufwand von etwa fünf bis sechs Stunden.
- Bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung umfasst der Zertifikatslehrgang zehn Module, die sowohl Präsenz als auch in Online-Blöcken oder als Kombination an neun Wochenenden abgehalten werden.
- An den Paracelsus Heilpraktikerschulen umfasst die Weiterbildung 150 Unterrichtsstunden und erstreckt sich über etwa sieben Monate.
Inhalte und Abschluss
Die Weiterbildung zum Ernährungsberater zielt darauf ab, ein fundiertes theoretisches Basiswissen als auch praxisnahe Beratungskompetenzen zu vermitteln. Das Fachwissen wird in der Regel von erfahrenen Ernährungswissenschaftlern, Diätologen, Gesundheitsberatern und Experten aus der Praxis vermittelt. Folgend gibt es eine beispielhafte Übersicht über Kurse und Fachinhalte:
| Themenblock | Inhalte |
| Grundlagen der Ernährungslehre | Nährstofflehre, Verdauungsprozesse und Stoffwechselvorgänge |
| Lebensmittelkunde | Eigenschaften und Verarbeitung von Lebensmitteln, Kennzeichnungen und rechtliche Vorgaben, Qualitäts- und Hygienestandards |
| Kommunikationsmethoden | Coaching Techniken, Motivationsstrategien und Methoden der Gesprächsführung |
| Spezielle Ernährungsformen | Ernährungskonzepte bestimmter Zielgruppen wie Schwangere, Sportler, Vegetarier/Veganer oder Menschen mit bestimmten Erkrankungen |
| Praxisorientierte Anwendungen | Erstellung von Ernährungsplänen und Umsetzungen von Beratungskonzepten |
Die Weiterbildung schließt typischerweise mit einer Prüfung ab, die aus schriftlichen Prüfungen, praxisorientierten Aufgaben und Projektarbeiten bestehen kann. Nach dem erfolgreichen Abschluss wird von der Ausbildungsstätte ein Zertifikat verliehen mit der Berufsbezeichnung „Zertifizierter Ernährungsberater“. In manchen Fällen wird zusätzlich ein Zertifikat durch Fachverbände wie den Fachverband Wellness, Beauty und Gesundheit e.V. ausgestellt.
Passt die Ernährungsberater-Ausbildung zu mir?
Wer darüber nachdenkt, eine Ausbildung oder ein duales Studium zum Ernährungsberater zu beginnen, sollte nicht nur Interesse an gesunder Ernährung mitbringen: Auch bestimmte persönliche Eigenschaften sind entscheidend, um später erfolgreich in diesem Beruf zu arbeiten. Ein zentrales Merkmal ist Kommunikationsgeschick. Man wird täglich mit Menschen sprechen, ihre Fragen beantworten und ihnen oft komplexe Informationen rund um Ernährung verständlich erklären müssen. Auch Empathievermögen ist wichtig – Klienten bringen ihre eigenen Geschichten, Sorgen und Herausforderungen mit. Wer sich gut in andere hineinversetzen kann, schafft Vertrauen und legt damit die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Außerdem sollte man motivieren können. Verhaltensänderungen – etwa beim Essverhalten – sind schwer. Eine positive Haltung und Ausdauer können dabei den Unterschied machen. Geduld ist dabei eine echte Schlüsselkompetenz. Darüber hinaus erfordert der Berufsalltag ein hohes Maß an Organisationsfähigkeit. Die Planung von Beratungseinheiten, die Erstellung individueller Ernährungskonzepte, sowie die kontinuierliche Dokumentation des Beratungsverlaufs verlangen strukturiertes Arbeiten.
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Kosten der Ernährungsberater-Ausbildung
Die Weiterbildung zum Ernährungsberater kostet je nach Anbieter und Umfang in der Regel zwischen 1.500 und 4.000 Euro. In den Gebühren enthalten sind meist Lehrmaterialien, Seminare und Prüfungen. Viele Institute bieten flexible Zahlungsmodelle an. Für bestimmte Personengruppen, etwa Arbeitssuchende, bestehen Fördermöglichkeiten. Über einen Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit kann die Weiterbildung vollständig oder anteilig finanziert werden. Auch andere Träger wie die Rentenversicherung oder der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr kommen infrage.
Gehalt im Berufsleben nach der Ernährungsberater-Ausbildung
Das Gehalt von Ernährungsberatern variiert je nach Qualifikation, Arbeitgeber, Region und Berufserfahrung. Zum Berufseinstieg liegt das monatliche Bruttogehalt im Durchschnitt bei etwa 2.000 Euro bis 2.500 Euro, was einem Jahresgehalt von 24.000 Euro bis 30.000 Euro brutto entspricht. Mit zunehmender Berufserfahrung oder in leitenden Positionen kann das Gehalt auf etwa 2.800 Euro bis 3.500 Euro brutto pro Monat ansteigen, also auf 33.600 Euro bis 42.000 Euro brutto pro Jahr.
Wie sieht der Berufsalltag als Ernährungsberater aus?
Der Berufsalltag als Ernährungsberater ist vielseitig und umfasst die Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen. Je nach Einsatzort, wie zum Beispiel in Kliniken, Praxen, Reha-Zentren oder Bildungseinrichtungen, variieren die Tätigkeitsfelder. Ein zentraler Bestandteil der Arbeit ist die enge, oft langfristige Begleitung von Menschen, die ihre Ernährung aus gesundheitlichen oder präventiven Gründen umstellen möchten.
Wo kann man als Ernährungsberater arbeiten?
Ernährungsberater können in verschiedenen Bereichen tätig werden, zum Beispiel in Kliniken, Reha-Zentren, Praxen, Fitnessstudios, Bildungseinrichtungen oder auch in der privaten Beratung. Zudem besteht die Möglichkeit, freiberuflich zu arbeiten oder in der Lebensmittelindustrie tätig zu werden.
Arbeitszeiten als Ernährungsberater
Die Arbeitszeiten sind meist flexibel, da Ernährungsberater oft in Praxen oder freiberuflich tätig sind. Es sind sowohl Werkstage als auch Wochenend- oder Abendtermine möglich, insbesondere bei privaten Beratungen oder Gruppenangeboten. Schichtarbeit ist in der Regel jedoch nicht erforderlich.
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Welche Berufsperspektiven hat man nach der Ernährungsberater-Ausbildung?
Ernährungsberater sind zunehmend gefragt, da das Interesse an gesunder Ernährung und Prävention in unserer heutigen Gesellschaft wächst. Die Berufsperspektiven sind gut, besonders für selbstständige Berater und in spezialisierten Bereichen wie Diabetesberatung oder Sporternährung. Besonders in der Gesundheitsprävention werden künftig zunehmend Berater benötigt.
Weiterbildung und Fortbildung
Auch wenn der Weg zum Ernährungsberater über eine Weiterbildung erfolgt, gibt es zahlreiche anschließende Möglichkeiten zur fachlichen Vertiefung. Weiterbildungen in Bereichen wie Sporternährung, pflanzenbasierter Ernährung oder ganzheitlicher Ernährungsberatung sind ebenso möglich wie ein anschließendes Studium in Ernährungswissenschaften oder Gesundheitsberatung.
Passende Jobs
Passende Jobs als Ernährungsberater findet man bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Jobs als Ernährungsberater, Jobs als Suchtberater und Jobs als Pflegeberater.













