Die Arbeitstherapie zählt zu den wichtigen Säulen im Gesundheits- und Sozialwesen. Sie unterstützt Menschen mit körperlichen, psychischen oder sozialen Einschränkungen dabei, ihren Alltag und Beruf besser zu bewältigen und ihre Selbstständigkeit zu stärken. Wer diesen Beruf ergreift, verbindet therapeutische, pädagogische und praktische Kompetenzen. Im Folgenden erfahren Interessierte alles Wichtige zu Ausbildung, Gehalt, Arbeitsalltag, Einsatzmöglichkeiten, sowie Weiterbildungsmöglichkeiten als Arbeitstherapeut.
Was macht man als Arbeitstherapeut?
Arbeitstherapeuten unterstützen Menschen, die aufgrund körperlicher, psychischer oder sozialer Einschränkungen Schwierigkeiten haben, ihren Alltag oder ihre beruflichen Aufgaben zu bewältigen. Sie entwickeln gezielte Trainings- und Beschäftigungsangebote, die motorische Fähigkeiten, kognitive Fertigkeiten, sowie soziale und emotionale Kompetenzen fördern. Ziel der Arbeitstherapie ist es, die Selbstständigkeit der Betroffenen zu stärken und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen und beruflichen Leben zu sichern.
Wie läuft die Ausbildung zum Arbeitstherapeuten ab?
Der Beruf des Arbeitstherapeuten vereint pädagogische, therapeutische und lehrende Elemente. In der Ausbildung lernt man, Menschen mit Beeinträchtigungen durch gezielte Maßnahmen auf ihrem Weg in Alltag und Berufsleben zu begleiten. Die Qualifizierung kann dabei auf verschiedenen Wegen erfolgen:
- Ausbildung an einer Berufsfachschule mit Praxisphasen
- Ausbildung an einer privaten Akademie
- Studium im Bereich Ergotherapie, Rehabilitationspädagogik oder Sozialwesen an einer Hochschule

Voraussetzungen
Je nach Ausbildungsweg unterscheiden sich die Anforderungen:
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Berufsfachschule oder private Akademie: Meist wird ein mittlerer Bildungsabschluss erwartet. Bewerber mit Hauptschulabschluss haben ebenfalls Chancen, wenn sie zusätzlich eine mindestens zweijährige Berufsausbildung und eine zweijährige praktische Tätigkeit nachweisen können.
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Studium an einer Hochschule: Hier ist in der Regel die Fachhochschulreife oder das Abitur erforderlich. Teilweise werden auch beruflich Qualifizierte mit entsprechender Erfahrung zugelassen.
Ein reiner Hauptschulabschluss ohne Berufsausbildung reicht, im Gegensatz zu früher, nicht mehr aus.
Dauer und Aufbau
Die Ausbildung an einer Berufsfachschule dauert in Vollzeit in der Regel drei Jahre. Sie kombiniert theoretischen Unterricht mit umfangreichen Praxisphasen in Kliniken, Reha-Einrichtungen oder Werkstätten. Auch eine berufsbegleitende Ausbildung ist möglich. Diese wird häufig von privaten Akademien angeboten und erstreckt sich über einen längeren Zeitraum, da der Unterricht meist abends oder am Wochenende stattfindet.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit eines Studiums, beispielsweise in Ergotherapie, Rehabilitationspädagogik oder Sozialwesen. Es dauert in der Regel sechs bis acht Semester und schließt mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts ab.
Der Weg zum Arbeitstherapeut bietet dadurch sehr viel Flexibilität uns lässt sich an die persönliche Lebenssituationen anpassen. Interessenten können zwischen verschiedenen Ausbildungswegen wählen: klassisch an einer Berufsfachschule, berufsbegleitend an einer privaten Akademie oder akademisch als Studium an einer Hochschule.
Inhalte und Abschluss
Die Ausbildung zum Arbeitstherapeuten vermittelt ein breites Fundament an theoretischem Wissen und praktischen Fertigkeiten, die für die spätere Arbeit mit Menschen in verschiedenen sozialen und medizinischen Bereichen notwendig sind. Grundlage der Lehrpläne bildet der Bundesverband für Arbeitserziehung e.V., sodass sich die Inhalte an dessen Vorgaben orientieren. Die folgende Übersicht zeigt die zentralen Ausbildungsbereiche und ihre Inhalte:
| Ausbildungsbereich | Inhalte |
|---|---|
| Arbeitserziehung und Arbeitstherapie | Belastungsfaktoren Arbeit & Beruf, Arbeitsplatzgestaltung und Ergonomie, diagnostische Verfahren, theoretische Grundlagen, Anleitung und Unterweisung, pädagogische Gestaltungsmöglichkeiten |
| Erziehungswissenschaften | Jugendhilfe, Heil- und Sonderpädagogik, Pädagogik, Soziologie, Psychologie |
| Medizinischer Fachunterricht | Psychologie, pflegerische Grundlagen |
| Allgemeinbildender und berufsspezifischer Unterricht | Deutsch, Gemeinschaftskunde, Ethik, Betriebswirtschaft, Rechtskunde, Berufskunde |
| Handwerklich-kreative und musische Fächer | Fertigungstechniken, musische und kreative Bildung |
| Angeleitete Fachpraxis / Praktika | Praxisphasen in unterschiedlichen Einrichtungen, berufspraktische Anwendung des Gelernten |
Passt die Ausbildung Arbeitstherapeut zu mir?
Die Ausbildung eignet sich für Menschen, die Herausforderungen schätzen, geduldig und belastbar sind und Freude am Umgang mit Anderen haben. Gute kommunikative Fähigkeiten, Teamgeist, soziales Engagement, sowie eine gewisse Reife und Lebenserfahrung sind ebenfalls wichtige Voraussetzungen, um in diesem Beruf erfolgreich zu arbeiten.
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Arbeitstherapeut – Kosten der Ausbildung
In der schulischen Vollzeitausbildung erhalten Auszubildende in der Regel keine Ausbildungsvergütung, da es sich nicht um eine duale Ausbildung handelt. Stattdessen können, je nach Träger, Kosten für Schulgebühren, Anmelde- oder Prüfungsgebühren anfallen. Einige Einrichtungen erheben zudem Gebühren für Lehrmaterial. Wer die Ausbildung berufsbegleitend absolviert, bezieht weiterhin das Gehalt aus seiner regulären Tätigkeit.
Studierende an Hochschulen erhalten ebenfalls keine Vergütung. Sie müssen pro Semester einen Beitrag leisten, der je nach Hochschule unterschiedlich ausfällt. Während Praxisphasen ist ein kleines Entgelt möglich. Zusätzlich kann man staatliche Unterstützung wie BAföG beantragen.
Arbeitstherapeut – Gehalt im Berufsleben
Nach abgeschlossener Ausbildung liegt das Arbeitstherapeuten-Gehalt in Deutschland im Median bei rund 3.808 Euro brutto monatlich. Das untere Quartil liegt bei etwa 43.048 Euro jährlich, das obere Quartil bei etwa 51.785 Euro jährlich. Berufseinsteiger verdienen rund 43.290 Euro jährlich.
Wie sieht der Berufsalltag als Arbeitstherapeut aus?
Der Alltag von Arbeitstherapeuten hängt stark vom jeweiligen Einsatzgebiet und den gewählten Schwerpunkten ab. Grundsätzlich steht die Förderung der körperlichen, psychischen und sozialen Fähigkeiten der Patienten im Mittelpunkt.
Zunächst analysieren Arbeitstherapeuten die individuellen Voraussetzungen ihrer Klienten – etwa auf Basis ärztlicher Befunde, persönlicher Stärken oder vorhandener Einschränkungen. Daraus entwickeln sie einen passenden Therapieplan und wählen geeignete Methoden sowie Hilfsmittel aus. Anschließend begleiten sie die Patienten bei den Übungen, unterstützen sie bei der Bewältigung von Aufgaben und fördern gezielt Motorik, Konzentration, Selbstvertrauen und seelisches Gleichgewicht.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Beratung. Arbeitstherapeuten erklären sowohl Patienten als auch Angehörigen, wie therapeutische Maßnahmen auch außerhalb der Sitzungen fortgeführt werden können. Auf diese Weise stellen sie sicher, dass die Fortschritte nachhaltig wirken und im Alltag umgesetzt werden.
Wo kann man als Arbeitstherapeut arbeiten?
Typische Arbeitgeber für Arbeitstherapeuten sind spezialisierte Praxen für Arbeitstherapie, Reha-Kliniken, sowie ambulante soziale Dienste wie das Deutsche Rote Kreuz. Auch Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, Pflege- und Altenheime oder Berufsbildungswerke bieten zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Darüber hinaus arbeiten Arbeitstherapeuten an Berufsfachschulen, in Einrichtungen der Jugendhilfe oder im Strafvollzug, wo sie Klienten bei ihrer beruflichen und sozialen Eingliederung unterstützen können.
Arbeitszeiten als Arbeitstherapeut
Arbeitstherapeuten arbeiten in der Regel zu den üblichen Geschäfts- und Praxiszeiten zwischen 8:00 und 19:00 Uhr. In Einrichtungen wie Reha-Zentren, Pflegeheimen oder bei ambulanten Diensten kann zusätzlich der Samstag zum regulären Arbeitstag gehören. Schicht- oder Nachtdienste fallen in diesem Beruf dagegen kaum an.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Arbeitstherapeut?
Die Zukunftsaussichten für Arbeitstherapeuten sind sehr positiv. Da in Deutschland rund 7,9 Millionen Menschen mit einer anerkannten Schwerbehinderung leben, wächst der Bedarf an qualifizierten Fachkräften kontinuierlich. Arbeitstherapeutische Maßnahmen tragen entscheidend zur sozialen und beruflichen Teilhabe bei, während gleichzeitig der Mangel an Therapeuten den Beruf besonders gefragt macht.
Weiterbildung und Fortbildung
Nach einem abgeschlossenen Bachelor-Studium, etwa in Ergotherapie, Rehabilitationspädagogik oder Sozialwesen, besteht die Möglichkeit, ein zweijähriges Masterstudium anzuschließen. Mit einem solchen Abschluss eröffnen sich neue Karrierewege, darunter leitende Positionen oder eine eigene Praxis. Zudem berechtigt der Master, Auszubildende und Studierende während ihrer Praxisphasen fachlich anzuleiten.
Darüber hinaus eröffnen Weiter- und Fortbildungen zusätzliche Karrierechancen. Spezialisierungen sind etwa im Bereich Stressbewältigung, Gesundheitsförderung oder als Ernährungspädagoge möglich. Auch Aufstiegsfortbildungen, beispielsweise in leitenden Funktionen innerhalb von Werkstätten oder Reha-Einrichtungen, bieten attraktive Perspektiven.
Passende Jobs
Passende Jobs in der Therapie findet man bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Jobs als Arbeitstherapeut, Jobs als Psychotherapeut, und Jobs als Pflegeberater.













