Bildungsmanagement klingt zunächst nach Schulleitung oder Verwaltung, doch dahinter steckt viel mehr. Als Bildungsmanager/in organisiert man nicht nur den reibungslosen Ablauf von Bildungsprozessen, sondern entwickelt auch Strategien, gestaltet Lernumgebungen und sorgt dafür, dass Bildungseinrichtungen zukunftsfähig bleiben. Studiengänge im Bereich Bildungsmanagement vermitteln daher eine spannende Kombination aus Pädagogik, Management und Organisation. Dabei steht nicht nur die Verwaltung im Vordergrund, sondern auch die aktive Gestaltung von Lern- und Bildungsprozessen – egal ob an Schulen, Hochschulen, in Unternehmen oder der Erwachsenenbildung.
Was macht man als Bildungsmanager?
Bildungsmanager übernehmen eine zentrale Rolle bei der Planung, Organisation und Umsetzung von Bildungs- und Weiterbildungsangeboten. Sie entwickeln Bildungsprogramme, die auf die Bedürfnisse von Lernenden und Organisationen zugeschnitten sind, und koordinieren deren reibungslose Durchführung. Dazu gehören die Konzeption von Seminaren, Workshops und digitalen Lernangeboten (E-Learning) ebenso wie die Evaluation und kontinuierliche Verbesserung dieser Maßnahmen.
Im Berufsalltag steuern Bildungsmanagerinnen oftmals Teams von Dozierenden, Trainerinnen und anderen Mitarbeitenden. Auch die Personalentwicklung zählt häufig zu ihren Aufgaben, insbesondere wenn sie im Unternehmenskontext tätig sind. Hier geht es darum, Weiterbildungsbedarfe zu analysieren und passende Lern- und Entwicklungsmaßnahmen zu gestalten.
Zudem übernehmen Bildungsmanager Budgetverantwortung, steuern Bildungsprojekte wirtschaftlich und sorgen für die Einhaltung von Qualitätsstandards. In leitenden Funktionen führen sie komplette Bildungseinrichtungen oder Abteilungen und arbeiten dabei eng mit Verwaltung, Personalabteilungen sowie externen Partnern zusammen.
Bildungsmanagement Studium – Voraussetzungen
Für das Studium im Bereich Bildungsmanagement gelten je nach Abschluss unterschiedliche Voraussetzungen. Wenn man den Bachelor anstrebt, genügt in der Regel die allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife. An manchen Hochschulen ist es auch möglich, mit einer abgeschlossenen, thematisch passenden Berufsausbildung und mehrjähriger Berufserfahrung im Bildungsbereich zum Studium zugelassen zu werden – das nennt sich „Studium ohne Abitur“.
Für den Master in Bildungsmanagement ist dagegen ein abgeschlossenes Bachelorstudium Pflicht. Meist erwarten die Hochschulen, dass der vorherige Studiengang in einem passenden Fachbereich absolviert wurde, zum Beispiel in Pädagogik oder Sozialwissenschaften. Hinzu kommt häufig eine mindestens einjährige Berufserfahrung im Bildungswesen. Einige Hochschulen verlangen zusätzlich ein Motivationsschreiben oder ein Eignungsgespräch, um die persönliche Eignung zu prüfen. Private Hochschulen und Fernhochschulen sind oft etwas flexibler. Hier können auch Quereinsteiger mit anderer Vorbildung oder längerer Berufserfahrung zugelassen werden. Zudem gibt es häufig die Möglichkeit, sich berufsbegleitend oder im Fernstudium einzuschreiben. Gerade im Fernstudium ist es üblich, dass Studieninteressierte vorab ein Beratungsgespräch führen oder eine Eignungsprüfung absolvieren.

Bildungsmanagement – Inhalt und Dauer des Studiums
Das Studium kombiniert Inhalte aus der Bildungswissenschaft und der Betriebswirtschaftslehre. Der Bachelor dauert meist sechs Semester, sprich drei Jahre und der Master vier Semester, also zwei Jahre.
Studierende lernen, wie man Bildungsangebote konzipiert, Bildungsinstitutionen leitet und Lernprozesse professionell steuert. Auch Themen wie Recht, Personalmanagement, Evaluation und Projektmanagement gehören dazu. Prüfungsleistungen sind typischerweise Hausarbeiten, Projektarbeiten, Präsentationen und eine abschließende Master- oder Bachelorarbeit.
Studienorte
In Deutschland wird der Studiengang Bildungsmanagement als Bachelor, meistens jedoch als Master-Studiengang angeboten. Darunter befinden sich sowohl staatliche Universitäten, wie die Uni Vechta und die Universität Oldenburg, als auch Fachhochschulen wie die Pädagogische Hochschule Weingarten und die Katholische Stiftungshochschule München. Ergänzend gibt es private Anbieter und Fernhochschulen, etwa die Euro-FH Hamburg oder die WBS Akademie. Hier eine Übersicht der verschiedenen Studienganganbieter:
| Hochschule | Studiengang | Abschluss | Typ |
| Pädagogische Hochschule Weingarten | Medien- und Bildungsmanagement | Bachelor / Master | Fachhochschule |
| IB Hochschule Berlin | Bildungsmanagement | Master | Privathochschule |
| Katholische Stiftungshochschule München | Bildung und Bildungsmanagement im Gesundheitssystem | Master | Fachhochschule |
| Pädagogische Hochschule Ludwigsburg | Bildungsmanagement / International Education Management | Master | Fachhochschule |
| Carl von Ossietzky Universität Oldenburg | Bildungsmanagement und Wissenschaftsmanagement | MBA | Universität |
| Universität Freiburg | Bildungswissenschaft und Bildungsmanagement | Bachelor | Universität |
| Universität Kassel | Bildungsmanagement | Master | Universität |
| Universität Potsdam | Schul- und Bildungsmanagement | Master | Universität |
| Ludwig-Maximilians-Universität München | Pädagogik mit Schwerpunkt Bildungsforschung und Bildungsmanagement | Master | Universität |
| Evangelische Hochschule Berlin | Leitung – Bildung – Diversität (Management – Education – Diversity) | Master | Fachhochschule |
| Hochschule Bielefeld | Betriebliches Bildungsmanagement | Master | Fachhochschule |
| Hochschule Fresenius | Bildung, Management und Führung | Master | Privathochschule |
| Euro-FH Hamburg | Betriebswirtschaftliches Bildungs- und Kulturmanagement (Spezialisierung: Bildungsmanagement & Corporate Learning) | Bachelor | Fernhochschule |
| WBS Akademie | Bildungs- und Transformationsmanagement | Master | Fernhochschule |
Inhalte
Die folgende Tabelle gibt einen beispielhaften Überblick über den typischen Aufbau des Bachelor-Studiengangs Bildungswissenschaft und Bildungsmanagement an der Universität Freiburg. Dabei ist zu beachten, dass die Inhalte, Prüfungsformen und Modulbezeichnungen je nach Prüfungsordnung und Hochschule variieren können.
| Modulname | Inhalte (Kurzbeschreibung) | CP | Prüfungsleistung |
| Einführung in die Bildungswissenschaft | Theorien, Konzepte und gesellschaftliche Bedingungen von Bildung, Erhebungsverfahren, experimentelle und korrelative Studien | 10 | Klausur |
| Pädagogisch-psychologische Grundlagen | Informationsverarbeitung, Enkodierung, Abruf, Wissensrepräsentation, Problemlösen, Lernstrategien, lebenslanges Lernen | 10 | Klausur |
| Bildung und Gesellschaft | Funktionen, Aufbau und Steuerung von Bildungssystemen, internationale Vergleiche, Diversität, soziale Ungleichheit, Bildung für nachhaltige Entwicklung | 10 | Hausarbeit |
| Forschungsmethoden | Statistik | 12 | Klausur |
| Instruktionspsychologie | Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen | 12 | Schriftlicher Bericht |
| Praktikum | 10-wöchiges Praktikum im Bereich Bildungswissenschaft und Bildungsmanagement | 14 | Bericht |
| Anwendungsfelder der Bildungswissenschaft | Bildungsmanagement, E-Learning, Personal- und Organisationsentwicklung | 15 | Hausarbeit, Klausur oder Bericht |
| Forschungspraxis | Entwicklung und Planung wissenschaftlicher Studien | 12 | Bericht über die Studie |
| Profilbildung | Vertiefung in einem Schwerpunkt (Bildungsmanagement, E-Learning, Personal- und Organisationsentwicklung) | 12 | Hausarbeit, Klausur oder Bericht |
| Bachelorarbeit | Eigenständige wissenschaftliche Abschlussarbeit | 10 | Bachelorarbeit |
Dauer und Abschluss
Ein Bachelorstudium im Bildungsmanagement dauert meist sechs bis sieben Semester und schließt mit dem Bachelor of Arts (B.A.) ab. Die Masterprogramme umfassen häufig vier bis sechs Semester und führen zum Abschluss Master of Arts (M.A.). Berufsbegleitende Varianten erstrecken sich oft über acht bis zehn Semester. Insgesamt erreicht man in der Regel zwischen 180 und 210 ECTS im Bachelor und rund 90 bis 120 ECTS im Master.
Passt das Studium Bildungsmanagement zu mir?
Das Studium eignet sich für alle, die sich für Bildungsprozesse begeistern, strategisch denken und gerne Verantwortung übernehmen. Organisationstalent, Kommunikationsfähigkeit, analytisches Denken und eine hohe Sozialkompetenz sind wichtige Eigenschaften. Außerdem sollte man ein Interesse an betriebswirtschaftlichen Themen sowie der Digitalisierung von Bildungsprozessen mitbringen. Nicht zuletzt ist eine gewisse Belastbarkeit gefragt, da das Managen von Bildungseinrichtungen oft mit Zeit- und Erfolgsdruck verbunden ist.
Bildungsmanagement – Kosten im Studium
Die Kosten hängen stark von der Studienform ab. An staatlichen Hochschulen fallen lediglich Semesterbeiträge von etwa 200 Eurobis 350 Euro an. Private Hochschulen oder Fernhochschulen verlangen hingegen zwischen 8.000 Euro und 15.000 Euro Studiengebühren. Finanzielle Unterstützung ist über BAföG, Stipendien oder Bildungskredite möglich. Viele Anbieter ermöglichen zudem eine Ratenzahlung. Wer berufsbegleitend studiert, kann die Gebühren häufig auch steuerlich geltend machen.
Bildungsmanager/in Stellenangebote
Bildungsmanager – Gehalt im Berufsleben
Bildungsmanager erzielen in Deutschland attraktive Gehälter, die je nach Berufserfahrung, Region und Arbeitgeber variieren. Laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit liegt das mittlere Bruttomonatsgehalt für Bildungsmanager bei 5.467 Euro. Die Einstiegsgehälter bewegen sich meist zwischen 4.210 Euro und 5.467 Euro. Mit wachsender Erfahrung oder in Leitungspositionen sind auch Gehälter von über 7.100 Euro brutto im Monat möglich.
Regionale Unterschiede spielen dabei eine wichtige Rolle: In Bayern verdienen Bildungsmanager mit durchschnittlich 6.106 Euro im Monat am besten, gefolgt von Hessen (5.852 Euro) und Baden-Württemberg (5.579 Euro). Auch in Großstädten wie München (6.417 Euro) und Frankfurt am Main (5.898 Euro) sind hohe Gehälter üblich.
Zusätzlich wirkt sich der Bildungsabschluss auf das Gehalt aus: Absolvent mit einem spezialisierten Master oder MBA im Bildungsmanagement können mit einem deutlich höheren Einstiegsgehalt rechnen. Auch Faktoren wie Unternehmensgröße und Verantwortungsbereich beeinflussen die Verdienstmöglichkeiten positiv.
Bildungsmanager – Wo kann man nach dem Studium arbeiten?
Absolventen arbeiten in vielfältigen Bereichen. Dazu gehören:
- Bildungseinrichtungen wie Schulen, Hochschulen, Akademien
- Unternehmen, vor allem im Bereich Personal- und Organisationsentwicklung
- Verbände, Stiftungen oder Ministerien
- E-Learning-Agenturen und Anbieter digitaler Bildung
- Beratungs- und Trainingsunternehmen
Alternativen
Alternativ zum Bildungsmanagement bieten sich Studiengänge wie Bildungswissenschaften, Personalmanagement, Sozialmanagement oder auch Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Bildungsmanagement an. Wer lieber praxisorientiert arbeiten möchte, findet auch interessante Ausbildungen oder Weiterbildungen, z. B. zum Bildungsberater, Personalentwickler oder Coach.
Bildungsmanager – Perspektiven und Weiterbildung
Die Karriereperspektiven sind angesichts der wachsenden Bedeutung von Bildung exzellent. Absolventen übernehmen häufig schnell Leitungspositionen, insbesondere, wenn sie zusätzlich Erfahrungen im Projektmanagement oder in der Digitalisierung gesammelt haben. Möglichkeiten zur Weiterbildung bieten u. a. MBA-Programme, Seminare in Qualitäts- oder Change-Management, Didaktik oder E-Learning-Entwicklung. Auch eine Promotion ist im Anschluss an den Master möglich, um sich für wissenschaftliche oder forschungsbezogene Tätigkeiten zu qualifizieren.
Passende Jobs als Bildungsmanager
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