Ein Dozent lehrt Studenten in einer Bildungseinrichtung, wie einer Hochschule, Universität oder Fachhochschule spezielles Fachwissen. Ihre Verantwortung umfasst die Vermittlung von Lerninhalten, die Förderung von Lernprozessen und die Unterstützung von Studierenden.
Aber was genau macht ein Dozent? Wie läuft die Ausbildung ab und wo arbeitet er? Wie sieht das Gehalt aus und wie steht es um die Perspektiven? Fragen über Fragen, zu denen ausführliche Antworten hier zu finden sind.
Was macht man als Dozent?
Die Haupttätigkeit als Dozent erstreckt sich über die wissenschaftliche Forschung und Lehre, beispielsweise an (Fach-) Hochschulen und Universitäten. Er unterrichtet Studenten und lehrt ihnen in Vorlesungen spezielles Fachwissen, über das der Dozent durch eine akademische Ausbildung und reichlich gesammelter Erfahrungen verfügt. Damit ist er kein Lehrbeauftragte, der nach Buch lehrt, sondern sehr praxisnah und auch in der Lage, kompetent auf fachbezogene Fragen zu antworten und Aussagen wissenschaftlich zu untermauern. Deshalb sind Dozenten in der Wissenschaft zu Hause, was sie gravierend von Lehrern aus dem schulischen Lehramt unterscheidet. Deshalb ist seine Ausbildung auch umfangreicher.
Wie läuft die Ausbildung zum Dozenten ab?
Ein Dozent übernimmt eine verantwortungsvolle und anspruchsvolle Aufgabe, die fundiertes Fachwissen, didaktische Fähigkeiten und praktische Lehrerfahrung erfordert. Die Ausbildung zum Dozenten ist in Deutschland nicht einheitlich geregelt, vielmehr qualifizieren sich Lehrende über ein Studium in einem wissenschaftlichen Fach, z.B. Medizin. Daran schließt die Ausbildung zur Befähigung der Lehre von Studenten und eigenständiger Forschungen an (Habilitation).

Voraussetzungen
Der Ausbildungsweg zum Dozent in der Hochschullehre beginnt mit Abitur und geht weiter über ein Studium an einer (Fach-) Hochschule oder Universität. Dort ist ein akademischer Bachelor-Grad in einem wissenschaftlichen Fach erforderlich. Es folgt meist das Masterstudium als weitere Grundvoraussetzung für die Dozenten-Ausbildung. Danach hängen die Zugangsvoraussetzungen teilweise von der jeweiligen Hochschule/Universität und dem jeweiligen Bundesland ab, die sich folgendermaßen zusammensetzen:
- Masterstudium
- Erfahrungen als wissenschaftlicher Mitarbeiter und/oder Lehrbeauftragter im gymnasialen Zweig oder an einer Hochschule/Universität
- Gegebenenfalls Dissertation/Doktorarbeit und Erlangung des Doktortitels zur Sicherstellung fundierter Fachkenntnisse
- Pädagogische Fachkenntnisse
- Gegebenenfalls wissenschaftliche Veröffentlichungen
Dauer und Aufbau
Die Ausbildungsdauer für eine Dozententätigkeit in der Hochschullehre variiert je nach Absolvierung der vorgegebenen Module, der persönlichen Lernbereitschaft, beziehungsweise Lernmöglichkeiten und den Prüfungszulassungen. In der Regel liegt sie für das Bachelor- und Masterstudium zwischen sechs und zehn Semestern (drei bis fünf Jahre), wobei fünf Jahre die realistischere Ausbildungsdauer darstellt.
Danach promovieren Interessenten für eine Dauer von 3 bis 5 Jahren, je nach Fachbereich. Während dieser Dauer ist die Dissertation zum Erhalt des Doktortitels zu schreiben, die sich inhaltlich auf eigene Forschungen und daraus resultierende neue wissenschaftliche Erkenntnisse bezieht.
Daraufhin folgt der Habilitationsprozess, der nach der Promotion weitere zwei bis sechs Jahre beansprucht. Parallel oder zwischendurch erfolgt die Hospitation. Dies ist eine Art Referendarzeit, wo angehende Dozenten einen Einblick in Lehranstalten wie Hochschulen und Universitäten erhalten. Die Dauer schwankt zwischen einigen Wochen bis zu einigen Monaten. Im Anschluss führen Dozent-Anwärter eigene Lehrveranstaltungen an einer Hochschule oder Universität unter entsprechend kompetenter Aufsicht durch.
Inhalte
Die Inhalte sind in der Hochschullehre nicht pauschal zu benennen, denn sie basieren auf den jeweiligen Fachrichtungen. Inhaltlich sind aber stets Pädagogik und Didaktik als Teilbereiche gegeben, weil diese unabhängig von den verschiedenen Fachgebieten, prinzipiell wichtige Bausteine für das Lehren von Studenten darstellen.
Passt der Beruf als Dozent zu mir?
Neben den Ausbildungs- und beruflichen Zugangsvoraussetzungen sollten sich Interessenten auch Gedanken darüber machen, ob der Beruf speziell für sie überhaupt geeignet ist. Damit sind persönliche Eigenschaften gemeint, die darüber entscheiden, ob sie langfristig in diesem Beruf zufrieden und erfolgreich sein können. Deshalb sollten Interessenten insbesondere über diese Eigenschaften verfügen:
- Freundlicher und respektvoller Umgang mit Mitmenschen
- Kommunikationsskills und verständliche Erklärungsfähigkeiten
- Fähigkeit frei zu sprechen und Vorträge vor Gruppen zu halten
- Eigenverantwortlichkeit
- Führungskompetenz
- Teamfähigkeit
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Dozent – Gehalt in der Ausbildung
Die Ausbildung unterliegt keinem Ausbildungsgehalt. Sie findet hauptsächlich in der Lehrtheorie statt. Praktische begleitende Ausbildungsbereiche sind mit Praktika gleichzusetzen, die ebenfalls keine Ausbildungsvergütung vorsehen.
Doch es gibt einige Finanzierungsmöglichkeiten neben der Ausbildung. Diese erstrecken sich über eine berufsbegleitende Ausbildung und Einnahmen durch einen Hauptberuf, Nebenjobs parallel zur Ausbildung oder unter bestimmten Bedingungen auch staatliche Förderungen wie BAföG.
Dozent – Gehalt im Berufsleben
Das Gehalt eines Dozenten hängt von zahlreichen Faktoren ab, wozu die Fachbereiche, Berufsjahre, die Art der Lehranstalt und insbesondere das Bundesland zählen. Deutschlandweit liegt das Mediangehalt aktuell bei 4.131 Euro brutto. 25 Prozent verdienen darunter bis 3.663 Euro brutto und 25 Prozent bis 4.659 Euro brutto darüber. Es sind aber Gehaltserhöhungen zu erwarten, die bis über die 5.000 Euro brutto gehen. Prinzipiell sind aber jetzt schon manche Dozenten mit Spitzengehältern tätig, die selbst darüber weit hinausgehen.
Wie sieht das Berufsleben als Dozent aus?
Der Berufsalltag eines Dozenten ist abwechslungsreich und umfasst die Lehre, Forschung, Betreuung von Studierenden und administrative Tätigkeiten. Neben der Planung und Durchführung von Vorlesungen oder Seminaren gehören die Vorbereitung auf Prüfungen und die Betreuung von Projekten zum Arbeitsalltag.
Aufgaben als Dozent
Ein Dozent organisiert und führt Lehrveranstaltungen durch, bereitet Vorlesungen vor und vermittelt praxisnahes Wissen. Zudem unterstützt er Studierende im wissenschaftlichen Arbeiten, betreut Projekte, Haus- und Abschlussarbeiten sowie Promotionsprojekte. Um moderne Lehrmethoden zu optimieren, wirken sie zudem an der didaktischen Entwicklung mit. In der wissenschaftlichen Forschung planen Dozenten Projekte, setzen diese um und präsentieren ihre Ergebnisse auf Fachkonferenzen.
Wo kann man als Dozent arbeiten?
Für Dozenten stehen Arbeitgeber mit Lehrauftrag zur Auswahl. Hier einige Möglichkeiten:
- Universitäten
- Hochschulen/Fachhochschulen
- Fort- und Weiterbildungsinstitutionen
- Akademien
- Selbstständig mit Seminarangeboten für Fort- und Weiterbildungen beispielsweise in Unternehmen
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten entscheidet der Arbeitsort. An (Fach-) Hochschulen und Universitäten erstrecken sich die Vorlesungen in der Regel von 8.00 bis 17.00 Uhr. Spezielle Seminare können allerdings auch in die Abendstunden gelegt werden, was häufiger bei Privatdozenten vorkommt, die tagsüber einer anderen Beschäftigung nachgehen.
An den Wochenenden ist normalerweise keine Arbeitszeit, lediglich bei solchen Arbeitgebern, die eine berufsbegleitende Ausbildung anbieten. An Akademien kommen Wochenend-Arbeitsstunden häufiger vor. Weiterbildungseinrichtungen bieten Unterricht gleichermaßen tagsüber, in den Abendstunden und/oder samstags an. Sonn- und Feiertage sind prinzipiell frei. Nachtarbeit ist sehr unüblich für Dozenten.
Als selbstständiger Dozent im Fort- und Weiterbildungsbereich für Unternehmen obliegen die Arbeitszeiten der eigenen Einteilung. Zu berücksichtigen sind allerdings die betrieblichen Belange eines unternehmerischen Kunden, sodass Arbeitszeiten auch durchaus auf die Abendstunden oder das Wochenende zu legen sind.
Welche Berufsperspektiven hat man als Dozent?
Die Karrierechancen für Dozenten sind vielversprechend. Die Zahl an Studenten nimmt kontinuierlich zu. Damit auch derer, die sich mit einem Bachelorstudium nicht zufriedengeben und auch weit über das Masterstudium ihre bestmöglichen Optionen suchen. Fundierte, langjährige Ausbildungen sind vor allem im akademischen Bereich sehr gefragt. Dabei ist gerade die Wissenschaft auf dem Vormarsch. Fachkräfte mit pädagogischen, didaktischen und wissenschaftlichen Kenntnissen sind für Lehrtätigkeiten sehr gefragt. Dementsprechend gute Berufsperspektiven zeichnen sich bereits heute und für die Zukunft ab.
Zudem ist mit der umfangreichen Ausbildung zum Dozent nicht Schluss, denn Fort- und Weiterbildungen erlauben zusätzliche Berufserweiterungen, die meist mit einer Gehaltssteigerung einhergehen.
Fort- und Weiterbildung
Fort- und Weiterbildungen bieten Dozenten die Möglichkeit, ihre fachlichen, didaktischen und digitalen Kompetenzen auszubauen, die Lehrqualität nachhaltig zu verbessern, sich auf bestimmte Themenbereiche zu spezialisieren und ihre Verdienstmöglichkeiten zu verbessern. Für Hochschuldozenten sind insbesondere hochschuldidaktische Schulungen von Vorteil, z.B. digitale Lehre, Prüfungsdidaktik oder interaktive Lehrformate. Hier einige Beispiele für mögliche Fort- und Weiterbildungen:
- Online-Dozent mittels Weiterbildungskurs
- Pädagogische oder didaktische Weiterbildungen über Weiterbildungskurse
- Professor nach der Habilitation – baut sich deshalb auf den Dozenten-Beruf und den Doktortitel auf
Passende Jobs
Passende Jobs im Sozialwesen gibt es bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Jobs als Dozent, Jobs als Berufspädagoge und Jobs als Gymnasiallehrer.












