Die Ausbildung und der Beruf des Förderlehrers bieten eine vielseitige Möglichkeit, Schüler mit individuellen Lernbedürfnissen gezielt zu unterstützen. Förderlehrer tragen dazu bei, Chancengleichheit im Bildungssystem zu fördern und die Lern- sowie Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern. Der anschließende Text informiert über die Aufgaben eines Förderlehrers, den Ablauf der Ausbildung, die notwendigen Voraussetzungen sowie die beruflichen Perspektiven in diesem Berufsfeld.
Was macht man als Förderlehrer?
Förderlehrer sind pädagogische Fachkräfte, die Kinder und Jugendliche mit Lernschwierigkeiten, Entwicklungsverzögerungen oder besonderem Förderbedarfen gezielt unterstützen. Sie arbeiten in enger Zusammenarbeit mit Lehrkräften, Eltern und Fachpersonal, um individuelle Förderpläne zu erstellen und umzusetzen. Das Ziel ist, Schülern durch gezielte Maßnahmen den Zugang zu Bildung zu erleichtern und ihre schulischen sowie persönlichen Kompetenzen zu stärken.
Förderlehrkräfte agieren dabei sowohl im Unterricht als auch in separaten Förderstunden und tragen wesentlich dazu bei, die Chancengleichheit im Bildungssystem zu fördern. Neben dem Ausgleich von Lerndefiziten kümmern sie sich auch um die gezielte Förderung von leistungsstarken Schülern.
Wie läuft die Ausbildung zum Förderlehrer ab?
Die Ausbildung zum Förderlehrer ist darauf ausgelegt, fundierte pädagogische, didaktische und psychologische Kenntnisse zu vermitteln. Sie umfasst sowohl theoretische als auch praktische Anteile ist allerdings nur im Bundesland Bayern explizit rechtlich geregelt. Dort schließt die Ausbildung mit einem anerkannten Abschluss als Förderlehrer beziehungsweise Förderlehrerin ab. In anderen Bundesländern besteht bisher keine entsprechende Regelung, weshalb nachfolgend vor allem auf das bayerische Ausbildungsmodell eingegangen wird.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Die Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung können je nach Bundesland und Ausbildungsanbieter variieren. Im Allgemeinen sind folgende Voraussetzungen üblich:
- Schulische Qualifikation: Mittlerer Schulabschluss ist Mindestvoraussetzung
- Persönliche Eignung: Mindestalter von 16 Jahren, ggf. Führungszeugnis, Deutsche oder EU-Staatsbürgerschaft (für Beamtenverhältnis im Vorbereitungsdienst)
- Gesundheitliche Eignung: Eine ärztliche Bescheinigung kann erforderlich sein (insbesondere der Impfschutz gegen Masern, weitere Impfungen können jedoch ebenfalls vorausgesetzt werden)
Dauer und Aufbau
Die Ausbildung zum Förderlehrer erstreckt sich über einen Zeitraum von insgesamt fünf Jahren und ist in zwei Phasen unterteilt: eine dreijährige schulische Ausbildung und einen zweijährigen Vorbereitungsdienst.
Die schulische Ausbildung findet an einem spezialisierten Institut (Staatsinstituten) statt und vermittelt die theoretischen Grundlagen, die für die Arbeit als Förderlehrkraft erforderlich sind. Dazu gehören Inhalte aus den Bereichen Pädagogik, Psychologie, Didaktik und Methodik, die gezielt auf die Förderung von Schülerinnen und Schülern mit individuellen Lernbedarfen ausgerichtet sind. Auch fachspezifische Kenntnisse, etwa in Deutsch, Mathematik und Deutsch als Zweitsprache, gehören zum Lehrplan. Ergänzt wird die theoretische Ausbildung durch praktische Anteile wie Unterrichtshospitationen, bei denen die Auszubildenden erste Einblicke in die spätere Berufspraxis gewinnen.
Der Vorbereitungsdienst schließt direkt an die schulische Ausbildung von Förderlehrern an und dauert zwei Jahre. In dieser Phase arbeiten diese bereits im Rahmen von Hospitationen an Schulen und wenden ihre erlernten Kenntnisse in der Praxis an. Unter Anleitung erfahrener Fachkräfte vertiefen sie ihre Kompetenzen im Umgang mit Schülern sowie in der Umsetzung von individuellen Fördermaßnahmen.
Inhalte und Abschluss
In der Förderlehrer-Ausbildung erwirbt man Kenntnisse in vielen Bereichen, darunter etwa Schulpädagogik, Psychologie und Fachdidaktik. Im Vorbereitungsdienst erwarten die Auszubildenden folgende Inhalte (am Beispiel Bayern):
Themenbereich Inhalte Didaktik und Methodik
Schulische Konzepte
Schulrecht und Schulkunde
Staatsbürgerliche Bildung
Kompetenzbereich: Erziehen
Kompetenzbereich: Unterrichten
Kompetenzbereich: Fördern und Beraten
Die Ausbildung zum Förderlehrer endet in Bayern mit der Zweiten Staatsprüfung, die nach dem zweijährigen Vorbereitungsdienst abgelegt wird. Dieser Abschluss bescheinigt die volle berufliche Qualifikation und ist Voraussetzung für eine Tätigkeit als staatlich geprüfter Förderlehrer. Die Prüfung umfasst praktische und theoretische Anteile, in denen pädagogische, psychologische und fachspezifische Kompetenzen nachgewiesen werden.
Passt die Ausbildung als Förderlehrer zu mir?
Die Ausbildung erfordert neben fachlichen Voraussetzungen auch persönliche Eigenschaften. Förderlehrer sollten für ihren Beruf folgende Eigenschaften mitbringen:
- Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
- Geduld, Empathie und Kommunikationstalent
- Kreativität
- Problemlösungskompetenz
- Teamfähigkeit
- Flexibilität
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Förderlehrer – Gehalt in der Ausbildung
Während der rein schulischen Ausbildungsphase erhalten angehende Förderlehrer in der Regel keine Vergütung. Praktikumsphasen oder der Vorbereitungsdienst (in Bundesländern mit dualer Struktur) können jedoch vergütet werden. In Bayern werden die angehenden Fachkräfte zum Beispiel üblicherweise in die Besoldungsgruppe A9 eingruppiert. Die Anwärterbezüge liegen demnach bei einem Grundbetrag von rund 1.563,85 Euro monatlich.
Außerdem können auf die Auszubildenden Kosten für Lehrmaterialien, Prüfungsgebühren oder Fahrtkosten in Praktikumszeiten zukommen. In einigen Fällen werden diese durch Förderprogramme oder Stipendien unterstützt.
Förderlehrer – Gehalt im Berufsleben
Nach Abschluss der Ausbildung kann man in diesem Berufsfeld mit einem attraktiven Gehalt rechnen, das von verschiedenen Faktoren wie der Region, der Berufserfahrung und dem jeweiligen Arbeitgeber abhängt. Zu Beginn ihrer Karriere verdienen Förderlehrer ein Einstiegsgehalt, das sich in der Regel zwischen 3.000 und 4.000 Euro brutto pro Monat bewegt.
Im Laufe ihrer beruflichen Laufbahn liegt das durchschnittliche Gehalt dann bei etwa 4.701 Euro brutto monatlich, wobei Spitzengehälter von bis zu etwa 5.770 Euro brutto pro Monat durchaus erreichbar sind. Diese Steigerungen hängen oft von der zusätzlichen Übernahme von Verantwortung, einer Spezialisierung oder einer Tätigkeit in leitenden Positionen ab.
Förderlehrer, die im öffentlichen Dienst tätig sind, profitieren zudem von den tariflichen Regelungen, die finanzielle Sicherheit und transparente Gehaltsstrukturen bieten.
Wie sieht der Berufsalltag als Förderlehrer aus?
Der Berufsalltag eines Förderlehrers ist abwechslungsreich und anspruchsvoll. Die tägliche Arbeit umfasst neben pädagogischen Tätigkeiten, auch die Kommunikation mit Kollegen und Eltern sowie organisatorische Aufgaben.
Wo kann man als Förderlehrer arbeiten?
Förderlehrer arbeiten häufig an allgemeinbildenden Schulen wie Grund- und Sekundarschulen, um dort Schüler mit Förderbedarf zu unterstützen. Ebenso sind Förderschulen und Inklusionseinrichtungen wichtige Einsatzorte, da sie speziell auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Herausforderungen ausgerichtet sind.
Darüber hinaus bieten private Bildungszentren und soziale oder therapeutische Einrichtungen vielfältige Tätigkeitsfelder, die eine individuelle Förderung in einem anderen Kontext ermöglichen.
Arbeitszeiten als Förderlehrer
Die Arbeitszeiten orientieren sich meist am Schulbetrieb, wodurch werktags regelmäßige Arbeitszeiten möglich sind. Zusätzliche Aufgaben, wie die Vorbereitung von Fördermaterialien oder Elternabende, können jedoch auch außerhalb der regulären Arbeitszeit anfallen.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Förderlehrer?
Förderlehrer nehmen im Bildungssystem eine unverzichtbare Rolle ein, insbesondere angesichts wachsender Anforderungen durch die zunehmende Inklusion und den Bedarf an individueller Förderung. Diese Entwicklung macht qualifizierte Förderlehrerkräfte zu einer gefragten Berufsgruppe, da sie Schülern mit besonderen Bedürfnissen den Zugang zu Bildung erleichtern und aktiv an der Chancengleichheit mitwirken. Die Nachfrage nach den Fachkräften steigt dabei kontinuierlich, da immer mehr Schulen und Bildungseinrichtungen den Bedarf an individueller Betreuung erkennen. Dies eröffnet langfristig stabile und sichere Berufsperspektiven in einem wichtigen und erfüllenden Berufsfeld.
Neben der klassischen Tätigkeit in Schulen gibt es auch Berufschancen in verwandten Bereichen, darunter etwa in sozialen Einrichtungen, therapeutischen Institutionen oder privaten Bildungszentren.
Weiterbildung und Fortbildung
Für Förderlehrer stehen zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung, die auf eine Spezialisierung in bestimmten Bereichen abzielen. Besonders gefragte Themenfelder sind dabei:
- Inklusion und Integration
- Lern- und Verhaltensförderung
- Medienpädagogik
Solche Fortbildungen bieten nicht nur die Möglichkeit, das eigene Wissen zu vertiefen und auf dem neuesten Stand zu bleiben, sondern eröffnen auch Wege zu neuen beruflichen Herausforderungen. Sie können beispielsweise den Aufstieg in Leitungspositionen oder eine beratende Funktion ermöglichen.
Zusätzlich verbessern Weiterbildungen die Verdienstmöglichkeiten. Mit zunehmender Spezialisierung und wachsender Erfahrung steigen häufig auch die Gehälter. In Kombination mit der stabilen Nachfrage nach Förderlehrkräften bieten diese Möglichkeiten eine attraktive berufliche Perspektive. Der Beruf des Förderlehrers verbindet somit eine sinnstiftende Tätigkeit mit guten Zukunftsaussichten und der Chance, sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln.
Passende Jobs als Förderlehrer
Passende Jobs als Förderlehrer findet man bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Jobs als Förderlehrer, Stellen als Sozialpädagoge sowie weitere Stellenangebote in der Pädagogik.