Die Gymnastiklehrer-Ausbildung vereint körperliche Aktivität, Gesundheitsförderung und pädagogisches Arbeiten. Gymnastiklehrer folgen dem Ziel, Menschen durch gezielte Übungen zu mehr körperlicher Fitness, Koordination und Wohlbefinden zu verhelfen. Zu diesem Zweck werden verschiedene Maßnahmen eingesetzt, beispielsweise in der Gesundheitsförderung, im Schul- oder Vereinssport, sowie im therapeutischen Bereich. Die Kombination aus sportlicher Aktivität und sozialer Interaktion macht den Beruf vielseitig und zukunftsorientiert. Im folgenden Artikel wird ein Überblick über den Berufsalltag, mögliche Arbeitsorte und Weiterbildungen gegeben.
Was macht man als Gymnastiklehrer?
Gymnastiklehrer sind vielseitige Bewegungsexperten, die Menschen in den Bereichen Gesundheit, Fitness und Rehabilitation professionell begleiten. Diese Lehrer führen gezielten Sport- und Gymnastikunterricht durch, sowohl präventiv als auch rehabilitativ, und unterstützen ihre Patienten bei der Wiederherstellung körperlicher Leistungsfähigkeit nach Verletzungen oder Krankheiten. Dabei erstellen sie individuelle Trainingspläne für Einzelpersonen oder Gruppen, passen Übungen gezielt an verschiedene Bedürfnisse an und sorgen für eine sichere und effektive Durchführung. Neben dem Unterricht übernehmen sie auch Aufgaben in der Gesundheitsförderung und Bewegungsanalyse.
Wie läuft die Gymnastiklehrer-Ausbildung ab?
Die Gymnastiklehrer-Ausbildung ist landesrechtlich geregelt und erfolgt in der Regel an spezialisierten Berufsfachschulen. Je nach Bundesland und Schule können sich die Ausbildungsinhalte und angebotenen Zusatzqualifikationen unterscheiden. Grundsätzlich ist die Gymnastiklehrer-Ausbildung rein schulisch mit verpflichtenden Praktika in Einrichtungen wie Rehazentren oder Schulen. Am Ende der Ausbildung steht die staatliche Abschlussprüfung, die den erfolgreichen Absolventen den Titel Staatlich geprüfter Gymnastiklehrer verleiht.

Voraussetzungen für die Gymnastiklehrer-Ausbildung
Um die Gymnastiklehrer-Ausbildung beginnen zu können, wird in der Regel die Mittlere Reife benötigt. Zusätzlich ist ein ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung erforderlich, um sicherzustellen, dass die körperlichen Anforderungen der Ausbildung erfüllt werden können. Einige Berufsfachschulen verlangen außerdem den Nachweis eines Sportabzeichens, eines Schwimmabzeichens oder eines absolvierten Erste-Hilfe-Kurses. An vielen Schulen ist darüber hinaus das Bestehen eines Eignungstests Voraussetzung. Dieser umfasst meist praktische Übungen in den Bereichen Turnen, Tanz und Rhythmus, sowie Aufgaben zur Überprüfung von Körpergefühl, Bewegungskoordination und Ausdauer.
Dauer und Aufbau
Die Gymnastiklehrer-Ausbildung dauert je nach Bundesland in der Regel zwei bis drei Jahre und umfasst etwa 36 Unterrichtsstunden pro Woche. Der Unterricht findet sowohl in Klassenräumen als auch in Sporthallen statt und verbindet theoretische Grundlagen mit praktischen Übungen. Die verpflichtenden Praktika werden begleitend genutzt, damit die auszubildenden Gymnastiklehrer bereits Erfahrungen mit Patienten oder Kunden sammeln und das Gelernte anwenden können. Dabei planen sie eigene Trainingseinheiten, führen diese durch und reflektieren sie gemeinsam mit einer Lehrkraft.
Inhalte und Abschluss
Die Inhalte der Gymnastiklehrer-Ausbildung variieren je nach Bundesland und Schule, basieren jedoch auf gemeinsamen Fachgebieten. Im theoretischen Teil stehen Fächer wie Sportmedizin, Bewegungspädagogik, sowie Bewegung in Prävention und Rehabilitation im Mittelpunkt. Ergänzt wird der Unterricht häufig durch Inhalte wie Ernährung, Physiologie, Orthopädie, Sportgeschichte, Pädagogik, Didaktik und Methodik, Gesundheitsbildung, Wirtschaftslehre, Mathematik und Englisch. Hinzu kommen praxisorientierte Wahlfächer, in denen die Auszubildenden individuelle Schwerpunkte setzen können, darunter Fitnesstraining, Yoga, verschiedene Tanzarten oder Leichtathletik.
Der Zeitaufwand für die einzelnen Fachgebiete in Wochenstunden pro Halbjahr (HJ) ist dabei auch je nach Bundesland unterschiedlich, kann aber zum Beispiel wie folgt aufgeteilt werden:
| Fachgebiet | 1. HJ | 2. HJ | 3. HJ | 4. HJ | 5. HJ | 6. HJ |
| Gymnastik | 11h | 11h | 11h | 11h | 6h | 6h |
| Tanz | 2h | 2h | 2h | 2h | 2h | 2h |
| Rhythmisch-musikalische Ausbildung | 3h | 3h | 2h | 2h | 2h | 2h |
| Theorie | 7h | 7h | 6h | 4h | 2h | 2h |
| Wahlpflichtfächer | 10h | 10h | 11h | 13h | 20h | 15h |
| Lehrarbeit | 14h | |||||
Die Ausbildung zum Gymnastiklehrer schließt mit einer staatlichen Prüfung ab, die meist schriftliche, mündliche und praktische Teile umfasst. Teilweise müssen auch Lehrproben gehalten werden, in denen die Teilnehmer ihre pädagogischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Passt die Gymnastiklehrer-Ausbildung zu mir?
Für den Beruf des Gymnastiklehrers sind neben der körperlichen Fitness auch die Freude an Sport und Bewegung, sowie die Offenheit gegenüber verschiedenen Sportarten wichtig. Da viele Übungen in Gruppen stattfinden, sind Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und pädagogisches Geschick entscheidend, insbesondere, wenn es darum geht, Teilnehmer anzuleiten, zu motivieren und individuell zu fördern.
Verantwortungsbewusstsein sowie ein aufmerksames Beobachten des Lernfortschritts helfen dem Gymnastiklehrer dabei, Trainingspläne gezielt anzupassen. Kreativität, Ausdrucksvermögen und ein Sinn für Ästhetik sind gefragt, etwa bei der Gestaltung von Choreografien. Darüber hinaus braucht es ein gewisses Maß an Belastbarkeit, denn der Beruf kann körperlich und organisatorisch fordernd sein.
Sport- und Gymnastiklehrer/in Stellenangebote
Gymnastiklehrer – Gehalt in der Ausbildung
Da es sich bei der Gymnastiklehrer-Ausbildung um eine schulische Ausbildung handelt, wird in der Regel kein Gehalt gezahlt. Grundsätzlich fallen an staatlichen Berufsfachschulen keine Ausbildungsgebühren an, jedoch können Kosten für Prüfungsgebühren, Arbeitsmaterialien oder spezielle Sportausrüstung entstehen. An privaten Schulen kann zudem Schulgeld erhoben werden, dessen Höhe je nach Einrichtung variiert. Um die Ausbildung finanziell zu unterstützen, besteht unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, BAföG zu beantragen.
Gymnastiklehrer – Gehalt im Berufsleben
Je nach Einsatzbereich können Gymnastiklehrer nach der Ausbildung nach den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes (TVöD) vergütet werden. Dort erwartet sie ein Einstiegsgehalt von 3.039 Euro monatlich, also 36.368 Euro jährlich. Mit Berufserfahrung steigt dieses Gehalt auf bis zu 3.680 Euro monatlich, also 44.160 Euro jährlich. In Einsatzbereichen außerhalb des öffentlichen Dienstes kann das Gymnastiklehrer-Gehalt zwischen 2.414 Euro und 2.904 Euro monatlich liegen, also zwischen 28.968 Euro und 34.848 Euro jährlich. Durchschnittlich verdienen Gymnastiklehrer 2.648 Euro monatlich, also 32.836 Euro jährlich.
Wie sieht der Berufsalltag nach der Gymnastiklehrer-Ausbildung aus?
Der Arbeitsalltag nach der Gymnastiklehrer-Ausbildung ist durch viel Bewegung und direkten Kontakt mit Menschen verschiedener Altersgruppen geprägt. Gymnastiklehrer leiten Gruppen- und Einzeltrainings an, erstellen individuelle Trainingspläne und fördern gezielt Koordination, Beweglichkeit und Körperwahrnehmung. Auch Prävention und Rehabilitation sind wichtige Tätigkeitsfelder. Diese Tätigkeiten finden in der Regel in Sporthallen, Schwimmbädern oder anderen Sportanlagen statt. Zusätzlich gehört allerdings auch die Arbeit in Büros und Schulungsräumen dazu. Gymnastiklehrer, die in Kliniken oder spezialisierten Therapieeinrichtungen arbeiten möchte, benötigen oft weitere fachliche Weiterbildungen.
Wo kann man als Gymnastiklehrer arbeiten?
Gymnastiklehrer haben ein breites Einsatzspektrum und können in verschiedenen Einrichtungen tätig sein. Dazu gehören zum Beispiel:
- Schulen und sozialpädagogische Zentren
- Freizeitzentren
- Fitnessstudios und Sportvereine
- Sport-, Reha- und Kurzentren
- Präventionseinrichtungen
- Tanzschulen
- Bildungsstätten
Arbeitszeiten als Gymnastiklehrer
Die Arbeitszeiten von Gymnastiklehrern liegen in der Regel tagsüber an Werktagen. Je nach Arbeitgeber und Einsatzbereich kann es jedoch auch vorkommen, dass sie abends, an Wochenenden oder an Feiertagen arbeiten, insbesondere bei Kursangeboten in Fitnessstudios, Reha-Zentren oder Freizeiteinrichtungen, die auf die Verfügbarkeit der Teilnehmenden außerhalb klassischer Arbeitszeiten angewiesen sind. Flexibilität und Bereitschaft zu variierenden Arbeitszeiten sind daher in diesem Beruf von Vorteil.
Sport- und Gymnastiklehrer/in Stellenangebote
Welche Berufsperspektiven hat man als Gymnastiklehrer?
Gymnastiklehrer arbeiten in einem zukunftsorientierten und nachhaltigen Beruf, der stark auf die Förderung von körperlicher Fitness, Gesundheit und Wohlbefinden ausgerichtet ist. Durch die zunehmende Bedeutung von Bewegung, Prävention und gesunder Lebensführung in allen Altersgruppen steigt auch die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in diesem Bereich. Die Perspektiven nach der Gymnastiklehrer-Ausbildung sind vielfältig. Neben festen Anstellungen in Schulen, Reha-Zentren oder Fitnessstudios ist auch eine freiberufliche Tätigkeit möglich.
Weiterbildung und Fortbildung
Gymnastiklehrer können Zusatzqualifikationen wie Rückenschul-Kursleiter, Yoga-Lehrer oder Übungsleiter im Bereich Orthopädie nutzen, um neue Einsatzfelder zu finden und die beruflichen Chancen zu erhöhen. Berufliche Abschlüsse wie Physiotherapeut oder Fitnessfachwirt sind Möglichkeiten zur weiteren Qualifizierung. Ein Studium im Bereich Sportwissenschaften oder Gesundheitspädagogik ist ebenfalls eine beliebte Option für höhere Positionen und höheres Gehalt. Darüber hinaus bietet sich für viele auch die Möglichkeit der Selbstständigkeit, etwa mit eigenen Kursangeboten, einem Studio oder als Personal Trainer.
Passende Jobs
Passende Jobs gibt es bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Jobs als Sport- und Gymnastiklehrer, Jobs als Yogalehrer und Jobs als Fitnesstrainer.













