Heilerziehungspflegeassistenten unterstützen Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen im Alltag und ermöglichen ihnen ein möglichst selbstbestimmtes Leben. Der Weg zum Heilerziehungspflegeassistent erfolgt über eine Ausbildung mit einer Dauer zwischen ein und drei Jahren. Die Fachkräfte sind gefragt und profitieren von einer exzellenten Perspektive und Weiterbildungsmöglichkeiten. Dieser Artikel klärt alles Wichtige zu Ausbildung, Tätigkeit, Gehalt und weitere relevante Aspekte dieses Berufsbildes.
Was macht man als Heilerziehungspflegeassistent?
Der Beruf des Heilerziehungspflegeassistenten findet im direkten Kontakt mit Menschen statt, die eine geistige, körperliche, seelische oder auch mehrfach bestehende Behinderung haben. Die Fachkräfte begleiten Kinder, Jugendliche und Erwachsene aller Altersstufen im Alltag und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Pflege, Förderung und Anleitung dieser Menschen. Im Zentrum der Tätigkeit steht die Unterstützung der Heilerziehungspfleger in der individuellen Betreuung. Dazu gehört beispielsweise die Hilfe bei der Körperpflege, beim Anreichen von Mahlzeiten oder bei hauswirtschaftlichen Aufgaben. Ebenso begleiten Heilerziehungspflegeassistenten betreute Personen bei Wegen zur Schule, zur Arbeitsstelle, beim Einkaufen oder zu Arzt- und Behördenterminen. Im Umgang mit kranken oder bettlägerigen Menschen übernehmen sie auch Aufgaben der Grundpflege. Darüber hinaus beteiligen sie sich an der Erstellung individueller Förderpläne und setzen gemeinsam mit den Fachkräften gezielte Maßnahmen um. Dabei kann es sich etwa um kreative, musisch-künstlerische oder handwerkliche Angebote handeln. Aber auch Aktivitäten zur Entwicklung von Arbeitsfertigkeiten oder zur Freizeitgestaltung. Auch bei therapeutischen Maßnahmen – insbesondere in der Beschäftigungs- und Arbeitstherapie – wirken sie unterstützend mit.Wie läuft die Ausbildung zum Heilerziehungspflegeassistenten ab?
Die Ausbildung zum Heilerziehungspflegeassistenten ist landesrechtlich geregelt und variiert je nach Bundesland. Sie wird in der Regel an Berufsfachschulen oder Berufskollegs angeboten und kann sowohl schulisch als auch praxisintegriert erfolgen.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Für die Ausbildung wird in der Regel ein Hauptschulabschluss vorausgesetzt. Zusätzlich kann die Zusage für eine Praxisstelle erforderlich sein. Weitere Voraussetzungen können je nach Bundesland variieren. Neben den formalen Voraussetzungen für die Ausbildung, wird in der Regel auch ein ausreichender Impfschutz erwartet.Dauer und Aufbau
Die Ausbildungsdauer beträgt je nach Bundesland und Ausbildungsform zwischen ein und drei Jahren. In Bayern dauert die Ausbildung in Vollzeit beispielsweise ein Jahr, in Bremen zwei Jahre und im Saarland drei Jahre. Neben einer Vollzeitvariante ist es auch möglich, die Ausbildung berufsbegleitend in Teilzeit zu absolvieren. Sie umfasst in beiden Varianten sowohl theoretischen Unterricht als auch praktische Phasen. In der Regel gliedert sie sich in mindestens 1.280 Stunden theoretischen und praktischen Unterricht sowie 1.200 Stunden fachpraktische Ausbildung.Inhalte und Abschluss
Die Ausbildung zum Heilerziehungspflegeassistenten vermittelt sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Handlungskompetenz im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen. Auszubildende lernen, wie sie Menschen mit Unterstützungsbedarf im Alltag begleiten, ihnen helfen, ihr Lebensumfeld zu strukturieren, soziale Kontakte zu pflegen und möglichst selbstständig zu leben. Typische Ausbildungsinhalte sind zum Beispiel:- Grundlagen zu geistigen, körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen
- Gestaltung und Strukturierung des Alltags unterstützungsbedürftiger Menschen
- Pflegerische Tätigkeiten einschließlich Grundpflege, Gesundheitsvorsorge und ärztlicher Anordnungen
- Beobachtung, Förderung und Betreuung unter Berücksichtigung individueller Ressourcen
- Planung und Durchführung von Gruppenangeboten und Fördermaßnahmen
- Anleitung zu kreativen, musischen und bewegungsbezogenen Aktivitäten
- Beratung und Begleitung in sozialen und persönlichen Angelegenheiten
- Einsatz heilpädagogischer und sozialpädagogischer Medien
- Einfache organisatorische und administrative Aufgaben in sozialen Einrichtungen
Passt die Ausbildung als Heilerziehungspflegeassistent zu mir?
Für die Ausbildung zum Heilerziehungspflegeassistenten sind Einfühlungsvermögen, Geduld und Verantwortungsbewusstsein besonders wichtig. Wer gerne mit Menschen arbeitet, sich gut auf unterschiedliche Bedürfnisse einstellen kann und zudem zuverlässig ist, bringt gute Voraussetzungen mit. Auch psychische Stabilität, Teamfähigkeit und eine klare Kommunikation sind im Berufsalltag entscheidend. Kreativität, sowie die Freude daran, Menschen zu fördern und im Alltag zu unterstützen, runden das persönliche Profil ideal ab. [JOBTYPE-ALL-3]Heilerziehungspflegeassistent – Gehalt in der Ausbildung
Während der Ausbildung zum Heilerziehungspflegeassistenten variiert die Vergütung je nach Ausbildungsform und Bundesland. In einigen Fällen wird eine Ausbildungsvergütung gezahlt, insbesondere wenn die Ausbildung praxisintegriert ist. Beispielsweise beträgt die Ausbildungsvergütung bei den Diakonissen in Speyer ab März 2025 im ersten Jahr 1.287,46 Euro und im zweiten Jahr 1.509,65 Euro. Bei rein schulischen Ausbildungen kann es hingegen sein, dass keine Vergütung erfolgt und gegebenenfalls Schulgeld anfällt.Heilerziehungspflegeassistent – Gehalt im Berufsleben
Nach Abschluss der Ausbildung kann das Einstiegsgehalt eines Heilerziehungspflegeassistenten zwischen 1.900 und 2.200 Euro monatlich liegen, zuzüglich eventueller Zulagen für Schicht- und Wochenendarbeit. Im weiteren Berufsleben kann das Gehalt mit entsprechender Berufserfahrung auf bis zu 3.000 Euro pro Monat steigen.Wie sieht der Berufsalltag als Heilerziehungspflegeassistent aus?
Der Berufsalltag eines Heilerziehungspflegeassistenten ist abwechslungsreich und orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen der betreuten Personen. Zu den täglichen Aufgaben gehören:- Unterstützung im Alltag: Hilfe bei der Körperpflege, Ankleiden und Nahrungsaufnahme.
- Begleitung: Unterstützung bei Arztbesuchen, Behördengängen oder Freizeitaktivitäten.
- Förderung: Durchführung von pädagogischen Maßnahmen zur Förderung von Selbstständigkeit, Kommunikation und sozialer Kompetenz.
- Freizeitgestaltung: Spielerische, kreative, bewegungsorientierte Angebote.
- Kooperation: Zusammenarbeit mit Therapeuten und Angehörigen.
- Dokumentation: Beobachtung und schriftliche Erfassung relevanter Informationen im Betreuungsverlauf.