Die Fortbildung Instrumentalpädagogik verbindet künstlerisches Können mit pädagogischem Wissen und eröffnet vielseitige berufliche Perspektiven für musikbegeisterte Menschen. Wer diesen Weg einschlägt, vermittelt nicht nur technische Fertigkeiten auf einem oder mehreren Instrumenten, sondern fördert auch kreative Prozesse und musikalisches Verständnis bei Lernenden unterschiedlicher Altersgruppen. Die Weiterbildung umfasst sowohl praktische als auch theoretische Inhalte und bereitet auf den Unterricht an Musikschulen, in Schulen oder in der Erwachsenenbildung vor. Im Folgenden wird dargestellt, wie die Fortbildung aufgebaut ist, welche Voraussetzungen gelten und welche Perspektiven sich daraus ergeben.
Was macht man als Instrumentalpädagoge?
Ein Instrumentalpädagoge ist ein Spezialist innerhalb der Musikpädagogik und arbeitet vor allem an Musikschulen. Er unterrichtet Kinder, Jugendliche und Erwachsene in verschiedenen Alters- und Leistungsstufen und passt die Unterrichtsformen an die jeweiligen Bedürfnisse an – vom Einzelunterricht bis zu Gruppenangeboten. Dabei setzt er sich nicht nur mit dem praktischen Musizieren auseinander, sondern auch mit Musikpädagogik, Methodik und Didaktik. Er reflektiert kreative Prozesse wissenschaftlich und entwickelt passende Unterrichtskonzepte. Voraussetzung für diesen Beruf ist das sichere Beherrschen eines Hauptinstruments auf hohem Niveau, oft ergänzt durch weitere Instrumente. Zudem kann ein Instrumentalpädagoge musikalische Werke interpretieren und eigene künstlerische Ideen entwickeln.
Wie läuft die Fortbildung in Instrumentalpädagogik ab?
Die Fortbildung in Instrumentalpädagogik findet in der Regel an einer Hochschule oder an einer Musikakademie statt. Dort erwerben die Studierenden sowohl künstlerische als auch pädagogische Kompetenzen und setzen sich intensiv mit Unterrichtspraxis, Methodik und Didaktik auseinander. Je nach Einrichtung und Schwerpunkt kann der Abschluss ein Bachelor of Music oder ein Master of Music sein. Während des Studiums bzw. der Weiterbildung spielen das eigene Hauptinstrument, Hospitationen, Lehrproben und pädagogische Reflexionen eine wichtige Rolle, damit die Absolventen später sicher und professionell unterrichten können.

Voraussetzungen für das Studium
Für das Studium bzw. die Weiterbildung der Instrumentalpädagogik ist in der Regel das Abitur oder eine Fachhochschulreife erforderlich. Zusätzlich verlangen fast alle Hochschulen eine Aufnahmeprüfung, deren Ablauf und Inhalte je nach Einrichtung variieren können.
Am Beispiel der Hochschule für Musik und Theater Hamburg lässt sich der Aufbau gut zusammenfassen: In der ersten Runde werden das instrumentale Hauptfach und ein Nebenfach geprüft. Dafür müssen Bewerber Videos einreichen, in denen sie mehrere Werke aus unterschiedlichen Stilepochen vorspielen. Auch eine kurze persönliche Vorstellung gehört dazu. In der zweiten Runde folgt eine spontane Lehrprobe mit anschließendem Gespräch, bei der pädagogische und soziale Fähigkeiten eingeschätzt werden. Zusätzlich gibt es schriftliche Klausuren in allgemeiner Musiklehre und Gehörbildung.
Studienzugang bei außergewöhnlichen Leistungen
Manche Hochschulen ermöglichen den Zugang auch ohne Abitur, wenn Bewerber außergewöhnliche künstlerische und pädagogische Fähigkeiten nachweisen. In solchen Fällen kann bereits ein Abschluss der Sekundarstufe I ausreichen. Voraussetzung dafür sind hervorragende Ergebnisse in der Aufnahmeprüfung. Ob diese Ausnahme gewährt wird, hängt jedoch stark von der jeweiligen Hochschule ab.
Dauer und Ausbildungsorte
Ein Bachelorstudium in Instrumentalpädagogik dauert in der Regel acht Semester. Wer anschließend einen Master anstrebt, sollte zusätzlich etwa vier Semester einplanen. Angeboten wird der Studiengang vor allem an Hochschulen für Musik und Theater sowie an spezialisierten Musikakademien. Teilweise führen auch technische Universitäten entsprechende Programme, meist in Kooperation mit künstlerischen Einrichtungen.
Inhalte und Aufbau des Studiums
Das Studium umfasst insgesamt 240 ECTS-Punkte, was einem Arbeitsaufwand von etwa 7.200 Stunden entspricht. Die konkreten Inhalte können je nach Hochschule, Instrument und individuellem Schwerpunkt unterschiedlich sein. Auch die Wahlmöglichkeiten innerhalb der Module variieren, da jede Einrichtung eigene Angebote und Profile hat. An der Musikakademie Kassel zeigt sich beispielhaft, wie ein solcher Studiengang aufgebaut sein kann.
| Modul | ECTS |
| 1. Studienjahr | |
| Hauptfach, ggf. Korrepetition, Klassenstunde Literaturkunde | 22 |
| Chor oder Orchester Dirigieren | 6 |
| Klavier oder anderes Instrument Begleitpraxis (bei Hauptfach Klavier) | 6 |
| Pädagogik, Fachdidaktik Berufsfeldkunde, Wissenschaftliches Arbeiten | 8 |
| Tonsatz, Hörerziehung, Formenlehre Blattsingen | 6 |
| Historische Musikwissenschaft Systematische Musikwissenschaft Kunst- und Kulturgeschichte | 6 |
| Sprecherziehung, Bewegungslehre Musizierpraxis | 6 |
| 2. Studienjahr | |
| Hauptfach, ggf. Korrepetition, Klassenstunde Historisch-informierte Aufführungspraxis | 22 |
| Chor oder Orchester Kammermusik | 6 |
| Klavier oder anderes Instrument Begleitpraxis (bei Hauptfach Klavier) | 6 |
| Pädagogik, Fachdidaktik, Orientierungspraktikum | 8 |
| Tonsatz, Hörerziehung, Werkanalyse Blattspiel/-singen | 6 |
| Historische Musikwissenschaft Musik und Gesundheit Kunst- und Kulturgeschichte | 6 |
| Medienpraxis, Musizierpraxis | 6 |
| 3. Studienjahr | |
| Hauptfach, ggf. Korrepetition, Klassenstunde Neue Musik | 22-28 |
| Chor oder Orchester Kammermusik Dirigieren | 7-11 |
| Pädagogik, Lehrpraxis, Hauptfachpraktikum | 10-13 |
| Mögliche Profile, Dauer 2 Jahre: Elementare Musikpädagogik, Popularmusik, Medien und Öffentlichkeitsarbeit, Ensembleleitung, Komposition, Historische Instrumente, Erweiterungsfach, Musiktheorie, Musizierpraxis, Freiberuflichkeit | 6-21 |
| 4. Studienjahr | |
| Hauptfach, ggf. Korrepetition, Klassenstunde | 24-32 |
| Chor oder Orchester Kammermusik Dirigieren | 4-11 |
| Mögliche Profile, Dauer 2 Jahre: Elementare Musikpädagogik, Popularmusik, Medien und Öffentlichkeitsarbeit, Ensembleleitung, Komposition, Historische Instrumente, Erweiterungsfach, Musiktheorie, Musizierpraxis, Freiberuflichkeit | 6-26 |
| Wissenschaftliches Arbeiten Dokumentiertes Projekt | 6 |
Passt die Fortbildung Instrumentalpädagogik zu mir?
Die Fortbildung in Instrumentalpädagogik eignet sich besonders für Menschen mit einer starken musikalischen Begabung und künstlerischer Ausdrucksfähigkeit. Kreativität und ein ausgeprägtes Interesse an Instrumenten und Musikpraxis bilden eine wichtige Grundlage. Ein gutes Gehör, Freude am gestalterischen Arbeiten und die Bereitschaft, sich intensiv mit musikalischer Theorie und Praxis auseinanderzusetzen, sind ebenfalls von Vorteil.
Hinzu kommen pädagogisches Interesse, Empathie und Kommunikationsfähigkeit, da die spätere Tätigkeit das Anleiten und Unterstützen von Lernenden in unterschiedlichen Altersgruppen umfasst. Wer Offenheit für verschiedene musikalische Stilrichtungen, Geduld und Verantwortungsbewusstsein mitbringt, findet in diesem Berufsfeld passende Entwicklungsmöglichkeiten.
Instrumentalpädagogik – Gehalt in der Fortbildung
Während des Studiums in Instrumentalpädagogik wird in der Regel keine Vergütung gezahlt. Die Ausbildung gilt als Vollzeitstudium und ist nicht vergütet wie eine duale oder betriebliche Ausbildung. Zur Finanzierung kommen daher staatliche Unterstützungen wie BAföG, Stipendien oder Studienkredite infrage. Auch Nebenjobs – häufig im musikalischen Bereich, etwa als Instrumentallehrkraft auf Honorarbasis – können zur Sicherung des Lebensunterhalts beitragen.
Instrumentalpädagogik – Gehalt im Berufsleben
Das Gehalt von Instrumentalpädagogen liegt monatlich zwischen 3.686 Euro und 5.220 Euro. Im Durchschnitt verdienen sie etwa 4.767 Euro pro Monat. Auf das Jahr gerechnet entspricht das einem Bruttojahresgehalt von etwa 44.232 Euro bis 62.640 Euro, im Durchschnitt also rund 57.204 Euro.
Bei einer Anstellung nach TVöD für Musikschullehrer liegt die Entgeltgruppe 9b bei 3.677 Euro bis 5.169 Euro monatlich, was 44.124 Euro bis 62.028 Euro jährlich entspricht. Führungspositionen in großen Musikschulen können bis zur Entgeltgruppe 15 erreichen, mit bis zu 7.981 Euro monatlich beziehungsweise 95.772 Euro jährlich.
Wie sieht der Berufsalltag nach der Fortbildung Instrumentalpädagogik aus?
Der Berufsalltag eines Instrumentalpädagogen besteht vor allem aus der Unterrichtspraxis. Er vermittelt Schülern die Fähigkeit, ein Instrument zu spielen oder zu singen, sowohl im Einzel- als auch im Gruppenunterricht. Dabei steht die Förderung künstlerisch-musikalischer Lernprozesse im Mittelpunkt. Der Unterricht wird individuell gestaltet, um auf unterschiedliche Altersgruppen, Leistungsniveaus und Interessen einzugehen, und umfasst sowohl technische Übungen als auch kreative und interpretative Elemente.
Wo kann man als Instrumentalpädagoge arbeiten?
Instrumentalpädagogen finden Beschäftigung an Musikschulen und im schulischen Musikunterricht. Weitere Einsatzmöglichkeiten bestehen in der kulturellen Erwachsenenbildung, im privaten Einzelunterricht sowie in der Leitung von Ensembles oder Chören. Auch kirchliche Einrichtungen bieten Arbeitsfelder, etwa in der Kirchenmusik oder in musikalischen Projekten.
Arbeitszeiten als Instrumentalpädagoge
Die Arbeitszeiten von Instrumentalpädagogen hängen stark vom jeweiligen Arbeitsort ab, normalerweise sind sie jedoch geregelt. In manchen Einrichtungen, etwa bei Musikschulen oder Ensembles, können auch Einsätze am Wochenende erforderlich sein. Zudem fallen häufig Unterrichtsvorbereitungen in den Abendstunden oder an Wochenenden an, sodass flexible Zeiteinteilung wichtig ist.
Welche Berufsperspektiven hat man nach der Fortbildung Instrumentalpädagogik?
Die Fortbildung in Instrumentalpädagogik eröffnet gute Berufsperspektiven, da qualifizierte Fachkräfte an Musikschulen, in Schulen, in der Erwachsenenbildung und im privaten Unterricht stark nachgefragt werden. Auch die Leitung von Ensembles, Chören oder musikalischen Projekten, sowie Tätigkeiten in kirchlichen Einrichtungen bieten Beschäftigungsmöglichkeiten. Durch die Kombination aus pädagogischer und künstlerischer Qualifikation ist die Nachfrage nach Instrumentalpädagogen stabil, besonders in Regionen mit aktiver Musikschullandschaft und kulturellen Angeboten.
Weiterbildung und Fortbildung
Weiterbildende Angebote finden sich an verschiedenen Institutionen wie Hochschulen, Musikakademien und spezialisierten Weiterbildungszentren. Typische Lehrgänge behandeln Themen wie Elementare Musikpädagogik, musikalische Jugendbildung oder spezifische Methoden für den Unterricht mit unterschiedlichen Altersgruppen. Teilweise werden die Kurse berufsbegleitend angeboten und kombinieren Präsenzphasen mit Online-Elementen.
Darüber hinaus gibt es digitale Formate, die praxisnahes Wissen vermitteln, etwa zu Motivation, Didaktik oder dem Umgang mit besonderen Schülergruppen. Auch spezialisierte Weiterbildungen, wie Musikgeragogik für die Arbeit mit älteren Menschen, ermöglichen eine Fokussierung auf bestimmte Zielgruppen oder Fachrichtungen. Insgesamt helfen diese Fort- und Weiterbildungen, die fachliche Kompetenz zu erweitern, neue pädagogische Konzepte zu erlernen und sich auf aktuelle Entwicklungen im Bereich der Musikpädagogik einzustellen.
Passende Jobs im Sozialwesen
Passende Jobs in musikalisch-pädagogischen Berufen gibt es bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Jobs als Musikpädagoge, Stellenangebote als Kirchenmusiker und Musiktherapeut-Jobs.













