Im Bereich der inklusiven Pädagogik spielen Integrationserzieher eine besonders wichtige Rolle. Sie arbeiten mit Kindern, die besondere Bedürfnisse haben und unterstützen deren Eingliederung in den regulären Bildungsalltag in Kindergärten oder Schulen. Ihr Ziel ist es, eine gleichwertige Teilhabe an Bildungsangeboten zu ermöglichen und dabei die individuellen Stärken und Bedürfnisse jedes Kindes zu berücksichtigen. Dabei legen sie ganz besonderen Fokus darauf, dass sowohl die kognitive Entwicklung der Kinder gefördert wird, als auch ihre sozialen und emotionalen Kompetenzen gestärkt werden. Wir zeigen alles Wissenswerte zum Beruf des Integrationserziehers im folgenden Beitrag.
Was macht ein Integrationserzieher?
Integrationserzieher begleiten Kinder mit besonderen Bedürfnissen im täglichen Leben und gestalten deren Integration in den Unterricht oder andere Gruppenaktivitäten. Sie entwickeln und führen individuelle Fördermaßnahmen durch, um die Kinder in ihrer sozialen, emotionalen und kognitiven Entwicklung zu unterstützen. Dabei arbeiten sie im Kollegium eng mit Lehrkräften, Eltern, Therapeuten und anderen Fachkräften zusammen, um eine ganzheitliche Förderung und Unterstützung sicherzustellen.
Abhängig vom individuellen Entwicklungsprozess der Kinder, werden Fortschritte dokumentiert oder Förderpläne im Bedarfsfall angepasst. Letztlich geht es darum, ein Umfeld zu erschaffen, in dem jedes Kind die gleichen Chancen hat und wo Teilhabe nicht von individuellen Fähigkeiten, ethnischer Herkunft, Geschlecht oder körperlichen Einschränkungen abhängt.
Wie läuft die Weiterbildung zum Integrationserzieher ab?
Um als Integrationserzieher tätig zu werden, ist zuvor eine abgeschlossene Ausbildung als Erzieher oder eine vergleichbare pädagogische Qualifikation erforderlich. Im Anschluss ist die Weiterbildung zum Integrationserzieher als eine spezialisierte Fortbildung möglich. Diese werden häufig berufsbegleitend angeboten und dauern in der Regel ein bis zwei Jahre.
Beispielsweise bietet die Stiftung SPI eine entsprechende Ausbildung zum Integrationserzieher SPI oder „Facherzieher für Teilhabe und Inklusive“ an. Während der Weiterbildung werden die Teilnehmer in Bereichen wie Inklusionspädagogik, Entwicklungspsychologie, Diagnostik und Förderplanung geschult.
Voraussetzungen für die Weiterbildung Integrationserzieher SPI
Für die Weiterbildung zum Integrationserzieher SPI wird die staatliche Anerkennung als Erzieher vorausgesetzt. Zudem wird eine mindestens einjährige einschlägige Berufstätigkeit verlangt. Einschlägig sind beispielsweise praktische Erfahrung in der Arbeit mit Kindern, insbesondere in inklusiven oder integrativen Kontexten. Des Weiteren sind ein starkes Interesse an inklusiver Pädagogik, Empathie, sowie Teamfähigkeit essenziell, um den hohen Anforderungen dieses Berufes gerecht zu werden.
Dauer und Aufbau der Weiterbildung
Die Weiterbildung zum „Facherzieher Inklusion und Teilhabe SPI“ dauert beispielsweise knapp ein Jahr, wobei die genaue Dauer bei anderen Anbietern und Modellen variieren kann. Die Ausbildung ist modular aufgebaut und kombiniert theoretische und praktische Phasen. Dazu gehören Seminare, Workshops und Praktika, die es den Teilnehmern ermöglichen, das theoretische Wissen direkt in der Praxis anzuwenden.
Bei der Stiftung SPI finden in der Regel immer am Dienstag, Freitag und Samstag mehrstündige Unterrichtseinheiten statt. Insgesamt sind 228 Unterrichtseinheiten zu jeweils 45 Minuten zu absolvieren. Diese beinhalten bereits Zeiten für Selbststudium und Hospitationen.
Inhalte und Abschluss der Weiterbildung
Die Weiterbildung zum Integrationserzieher SPI umfasst eine Vielzahl an praxisorientierten und theoretischen Inhalten. Die Teilnehmer erwerben Kenntnisse über die Entwicklung von Kindern mit und ohne Beeinträchtigungen, lernen verschiedene Beobachtungs- und Fördermethoden kennen und setzen sich mit interdisziplinärer Zusammenarbeit sowie familienorientierten Ansätzen auseinander. Den genauen Ablauf stellt folgende Tabelle dar:
Modul Beschreibung Die Entwicklung der inklusiven Erziehung, Bildung und Betreuung Betrachtung der inklusiven Erziehung aus historischer, (inter-)nationaler und rechtlicher Perspektive. Menschliche Entwicklung Vertiefende Aspekte der kindlichen Entwicklung unter Berücksichtigung von Inklusion. Individuelle Entwicklungsverläufe, Behinderungen und Teilhabe-/Fördermöglichkeiten Analyse individueller Entwicklungsverläufe und Möglichkeiten der Teilhabe und Förderung bei Behinderungen. Beobachtung und Beobachtungsverfahren Einführung in Beobachtungsverfahren und teilhabeorientierte Förderplanung. Pädagogische Methoden für inklusive teilhabeorientierte Arbeit Anwendung pädagogischer Methoden zur Arbeit mit heterogenen Gruppen. Inklusives teilhabeorientiertes Arbeiten in Team und Organisation Teamarbeit und Organisationsstrategien im Kontext inklusiver Arbeit. Familienorientierte Ansätze Einbindung familienorientierter Ansätze in die inklusive Arbeit. Interdisziplinäre Kooperation und Vernetzung Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit und Vernetzung in der inklusiven Arbeit. Vorbereitung auf die Abschlussleistung Vorbereitung auf die Abschlussprüfung und -arbeit.
Die Weiterbildung zum „Facherzieher für Inklusion und Teilhabe SPI“ schließt mit einem Kolloquium, also einem Fachgespräch, ab. Im Anschluss an den erfolgreichen Abschluss erhalten alle Teilnehmer ein Zertifikat.
Passt die Weiterbildung als Integrationserzieher zu mir?
Die Weiterbildung zum Integrationserzieher passt besonders gut, wenn ein starkes Interesse an inklusiver Pädagogik und der Unterstützung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen vorhanden ist. Wer Freude daran hat, Kinder individuell zu fördern, Geduld und Einfühlungsvermögen mitbringt und gerne in einem kreativen sowie flexiblen Arbeitsumfeld tätig ist, sollte die Weiterbildung näher ins Auge fassen.
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Integrationserzieher – Kosten der Weiterbildung
Die Stiftung SPI ruft für die Weiterbildung zum „Facherzieher für Inklusion und Teilhabe“ eine Kursgebühr von insgesamt 1.680 Euro auf. Diese Summe kann in bis zu acht Teilbeträgen beglichen werden und ist zudem als Aufwendung für Weiterbildung steuerlich absetzbar.
Integrationserzieher – Gehalt im Berufsleben
Als Integrationserzieher liegt das Jahresgehalt zu Beginn bei etwa 32.100 €. Mit zunehmender Berufserfahrung und zusätzlichen Qualifikationen kann das Gehalt auf bis zu 47.000 € jährlich ansteigen. Das durchschnittliche Jahresgehalt liegt bei etwa 38.700 €, was einem monatlichen Einkommen von 3.225 € entspricht. Besonders im städtischen Raum sind Integrationserzieher gefragt.
Wie sieht der Berufsalltag als Integrationserzieher aus?
Der Berufsalltag als Integrationserzieher ist sowohl vielfältig als auch anspruchsvoll. Integrationserzieher arbeiten eng mit Kindern zusammen, die besondere Unterstützung benötigen.
Wo kann man als Integrationserzieher arbeiten?
Integrationserzieher finden Beschäftigung in einer Vielzahl von Einrichtungen innerhalb des Bildungs- und Sozialwesens. Ihre Aufgaben erstrecken sich über verschiedene Bereiche, in denen inklusiv arbeitende Fachkräfte gefragt sind. Typische Einsatzorte oder Arbeitsfelder sind:
- Kindertagesstätten und Kindergärten: Begleitung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen.
- Schulen: Unterstützung von Kindern im regulären Unterricht.
- Förderschulen und Inklusionsschulen: Förderung der Inklusion von Kindern mit Behinderungen.
- Horte und Nachmittagsbetreuung: Unterstützung außerhalb der Unterrichtszeiten.
- Frühförderstellen und Beratungsstellen: Frühzeitige Förderung und Unterstützung.
- Therapeutische Einrichtungen: Zusammenarbeit mit Fachkräften in spezialisierten Einrichtungen.
Arbeitszeiten als Integrationserzieher
Die Arbeitszeiten als Integrationserzieher variieren je nach Einsatzgebiet. In Kindergärten und Schulen orientieren sich die Arbeitszeiten häufig an den regulären Öffnungs- bzw. Unterrichtszeiten. In Einrichtungen wie Horten oder Nachmittagsbetreuungen kann auch eine Tätigkeit in den Nachmittagsstunden oder frühen Abendstunden erforderlich sein.
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Welche Berufsperspektive hat man als Integrationserzieher?
Der Beruf des Integrationserziehers bietet gute Perspektiven, da die Nachfrage nach Fachkräften im Bereich der Inklusion kontinuierlich wächst. Integration und Inklusion werden heutzutage zunehmend von Kinderbetreuungseinrichtungen als Selbstverständlichkeit betrachtet. Für deren optimale Umsetzung sind Integrationserzieher daher unerlässlich.
Weiterbildung und Fortbildung
Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten, wie etwa in der Sprachförderung oder der Arbeit mit Kindern mit Autismus, ermöglichen eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Berufs. Zudem bieten sich Chancen, Leitungsfunktionen in inklusiven Einrichtungen zu übernehmen.
Passende Jobs
Passende Jobs in der Integration von Menschen am alltäglichen Leben findet man bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Jobs als Integrationserzieher, Jobs als Integrationsfachkraft und Jobs als Integrationshelfer.