Als Kinderbetreuer hat man die Möglichkeit, mit Kindern zu arbeiten und dabei ein wichtiger Teil ihrer persönlichen Entwicklung zu sein. Der Beruf ist anspruchsvoll und erfordert eine Mischung aus pädagogischen, sozialen und organisatorischen Fähigkeiten. In Deutschland gibt es keine klassische Ausbildung zum Kinderbetreuer. Stattdessen führt der Weg in den Beruf über verschiedene pädagogische Qualifikationen. Die genauen Arbeitsaufgaben, wie man sich für den Beruf qualifiziert und mit welchem Gehalt man rechnen kann, werden im folgenden Text erklärt.
Was macht man als Kinderbetreuer?
Zentrale Aufgabe eines Kinderbetreuers ist es, die Entwicklung von Kindern zu begleiten und zu fördern. Es steht also nicht nur die reine Beaufsichtigung im Vordergrund, sondern auch die pädagogische Erziehung. Die Betreuung umfasst verschiedene Tätigkeiten, wie das Anleiten von Spielen, das Fördern sozialer Kompetenzen oder die Unterstützung bei der Körperpflege. Zudem werden Lern- und Freizeitaktivitäten organisiert, um die motorischen, kognitiven und kreativen Fähigkeiten der Kinder zu stärken. Oftmals muss der Ablauf des Arbeitstags an die Bedürfnisse der Kinder angepasst werden, weshalb man als Kinderbetreuer eine gewisse Flexibilität mitbringen sollte.
Wie läuft die Ausbildung zum Kinderbetreuer ab?
Da keine direkte Ausbildung zum Beruf des Kinderbetreuers existiert wird der Beruf über verschiedene Ausbildungswege oder über einen Quereinstieg erreicht. Die gängigsten Qualifikationen sind die Ausbildung zum Kinderpfleger (Sozialpädagogischer Assistent), Sozialassistenten oder Heilerziehungspfleger. Diese Berufe vermitteln die notwendigen pädagogischen und pflegerischen Kenntnisse, um Kinder professionell betreuen zu können. Während der Ausbildung wechseln sich oftmals theoretischer Unterricht und praktische Einsätze in Kindertagesstätten oder sozialen Einrichtungen ab.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Da der Zugang zum Beruf als Kinderbetreuer sich nicht auf eine konkrete Ausbildung beschränkt, können die Voraussetzungen für die jeweiligen Ausbildungen entsprechend variieren. Für die Ausbildung zum Kinderpfleger oder zum Sozialassistenten wird meist ein Haupt- oder mittlerer Schulabschluss vorausgesetzt. Für die Ausbildung als Heilerziehungspfleger wird in vielen Bundesländern darüber hinaus eine abgeschlossene Berufsausbildung oder Arbeitserfahrung vorausgesetzt.
Dauer und Aufbau
Die Dauer der Ausbildung hängt von der gewählten Qualifikation ab. Die Ausbildung zum Kinderpfleger oder Heilerziehungspfleger dauert je nach Bundesland zwischen zwei und drei Jahren. Die Ausbildung zum Sozialassistenten ist etwas kürzer und meist auf zwei Jahre ausgelegt. Neben theoretischem Unterricht an einer Berufsschule gibt es umfangreiche Praxisphasen. Dadurch haben die Auszubildenden die Chance, das Gelernte direkt im Berufsalltag anzuwenden.
Inhalte und Abschluss
Die Inhalte möglicher Ausbildungen, die eine spätere Tätigkeit als Kinderbetreuer ermöglichen, werden in der folgenden Tabelle verglichen:
Sozialassistent | Heilerziehungspfleger | Kinderpfleger |
Grundlagen des Sozialwesens | Fachübergreifender Lernbereiche: | Sozialpädagogik, Erziehungslehre |
Grundlagen der sozialen Betreuung | Theorie und Praxis der Heilerziehung | Gesundheitslehre, Theorie und Praxis der Gesundheitsförderung |
Pädagogik/Psychologie | Gesundheit/Pflege | Bewegungserziehung |
Gesundheits- und Krankheitslehre | Psychiatrie | Naturwissenschaftliche Erziehung |
Erziehung/Pflege/Arbeit mit sozial Benachteiligten | Organisation/Recht/Verwaltung | Musisch-kreative Erziehung, Werken, Musik und Rhythmik |
Hauswirtschaft, Ernährungslehre, Nahrungszubereitung | Heilerzieherische Schwerpunkte: | Ernährung und Hauswirtschaft, hauswirtschaftliche Versorgung |
Werken und Gestalten, Kunst- und Werkunterricht, Musikerziehung | Kreativ-musischer Bereich: Musik/Rhythmik, Werken/Gestalten, Spiel | |
Hygiene | Sprachlich-kommunikativer Bereich: Sprachförderung, Gesprächsführung, basale Stimulation/Kommunikation | |
Rechtskunde | Gesundheits-bewegungsorientierter Bereich: Psychomotorik, Hauswirtschaft | |
Informatik | Organisatorisch-technologischer Bereich | |
Allgemeinbildende Fächer wie z.B. Deutsch, Mathe, Englisch und Biologie |
Passt die Ausbildung als Kinderbetreuer zu mir?
Wer sich für den Beruf des Kinderbetreuers interessiert, sollte Freude an der Arbeit mit Kindern haben. Geduld und Einfühlungsvermögen sind dabei essenziell. Auch kann es von Vorteil sein, eine gewisse Kreativität mitzubringen, da es in diesem Beruf wichtig ist, immer wieder für die Kinder interessante Spiel- und Lernangebote zu gestalten. Darüber hinaus sind Teamfähigkeit und Durchsetzungsvermögen gefragt, da die Arbeit im pädagogischen Bereich eine enge Zusammenarbeit von Eltern, Betreuungskräften und anderen Fachkräften erfordert.
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Kinderbetreuer – Gehalt in der Ausbildung
Das Einkommen während der Ausbildung für eine spätere Tätigkeit als Kinderbetreuer hängt von der gewählten Qualifikation ab. In schulischen Ausbildungen wie der zum Sozialassistenten wird meist keine Vergütung gezahlt. In praxisintegrierten oder dualen Ausbildungsmodellen kann hingegen eine Ausbildungsvergütung zwischen etwa 1.300 und 1.500 Euro brutto monatlich gezahlt werden. Dieses Modell ist beispielsweise in der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger oder in der Weiterbildung zum Kinderpfleger üblich. Zudem können Ausbildungskosten für Schulmaterialien oder Prüfungsgebühren anfallen.
Kinderbetreuer – Gehalt im Berufsleben
Das Gehalt eines Kinderbetreuers im Berufsleben variiert je nach Region, Arbeitgeber und Qualifikation. Das durchschnittliche Bruttoeinkommen liegt zwischen 2.462 und 3.618 Euro monatlich. Mit Berufserfahrung oder zusätzlichen Qualifikationen sind höhere Gehälter möglich. Zudem hängt die Vergütung oft von tariflichen Regelungen ab, die in öffentlichen Einrichtungen meist besser ausfallen als in privaten Haushalten.
Wie sieht der Berufsalltag als Kinderbetreuer aus?
Der Arbeitsalltag eines Kinderbetreuers ist abwechslungsreich und von vielen spontanen Herausforderungen geprägt. Gleichzeitig sind die Arbeitstage oft klar strukturiert, da gegebenenfalls feste Essens- und Schlafenszeiten der Kinder eingehalten werden müssen.
Wo kann man als Kinderbetreuer arbeiten?
Kinderbetreuer finden Beschäftigung in Kindertagesstätten, Krippen, Horten oder Privathaushalten. Auch in sozialen Einrichtungen, Wohngruppen oder im Bereich der Ferienbetreuung gibt es Arbeitsmöglichkeiten. Zudem können sie als Tagesmütter oder -väter oder auch als Au-pairs tätig sein.
Arbeitszeiten als Kinderbetreuer
Die Arbeitszeiten sind abhängig vom Arbeitsumfeld. In Kindertagesstätten sind sie meist werktags zwischen 07:00 und 17:00 Uhr geregelt. In der privaten Kinderbetreuung oder als Babysitter sind auch Abend- und Wochenendschichten möglich.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Kinderbetreuer?
Die Berufsperspektiven für Kinderbetreuer sind vielversprechend. Da man als Kinderbetreuer in verschiedenen Einrichtungen tätig werden kann, gibt es viele Möglichkeiten, in diesem Beruf zu arbeiten. Auch im Alltag der Eltern spielen die Kinderbetreuer eine wichtige Rolle, da sie oftmals deren Erwerbstätigkeit ermöglichen.
Weiterbildung und Fortbildung
Wer sich weiterqualifizieren möchte, kann Fortbildungen in Bereichen wie Sprachförderung, Inklusion oder Naturpädagogik absolvieren. Zudem besteht die Möglichkeit, eine Ausbildung zum Erzieher oder ein Studium im Bereich Sozialpädagogik aufzunehmen, um höhere Positionen im Bereich Kinderbetreuung zu erreichen.
Passende Jobs
Bei Sozial-Karriere findet man passende Jobs im Bereich Kinderbetreuung. Hier gibt es Kinderbetreuer-Jobs, Stellenangebote für Erzieher sowie Heilerziehungspflege Jobs.