Lerntherapie ist eine wachsende und bedeutende Disziplin im Bereich der Bildungsförderung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen als auch Erwachsenen mit Lernschwierigkeiten. Lerntherapeuten arbeiten gezielt mit Menschen, die unter Lernstörungen wie Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS), Dyskalkulie oder Konzentrationsproblemen leiden. Ihr Ziel ist es, Lernblockaden zu lösen und individuelle Lernstrategien zu entwickeln. Dieser Artikel erklärt alles Wichtige zur Lerntherapeut-Ausbildung inklusive Voraussetzungen, Weiterbildungsinhalten, Gehalt und Berufsperspektiven.
Was macht ein Lerntherapeut?
Ein Lerntherapeut unterstützt Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Lern- und Entwicklungsstörungen. Anders als klassische Nachhilfelehrer setzt ein Lerntherapeut tiefer an und beschäftigt sich mit den Ursachen von Lernproblemen. Dabei geht es nicht nur um die Vermittlung von Schulwissen, sondern um die Entwicklung grundlegender Fähigkeiten wie Konzentration, Motivation und Selbstvertrauen. Zu den Aufgaben eines Lerntherapeuten gehört es, Lernschwierigkeiten zu diagnostizieren und maßgeschneiderte Therapiepläne zu erstellen. Lerntherapeuten arbeiten oft in enger Abstimmung mit Lehrkräften, Psychologen und Eltern, um eine umfassende Unterstützung zu gewährleisten. Ziel ist es, Betroffenen langfristig zu helfen, besser mit ihren Herausforderungen umzugehen und Lernerfolge zu erzielen. [INFOBOX_3 icon="fas fa-lightbulb" heading="Unterschied Lerncoach und Lerntherapeut" text='Während ein Lerncoach Schüler bei der Organisation und Motivation unterstützt, arbeiten Lerntherapeuten tiefergehend mit ihren Klienten, die unter diagnostizierten Lernstörungen leiden. Lerntherapie ist oft langfristiger und therapeutischer ausgerichtet, während Lerncoaching sich auf kurzfristige Lernziele konzentriert.']Wie läuft die Ausbildung zum Lerntherapeuten ab?
Die Ausbildung zum Lerntherapeuten erfolgt in der Regel über eine berufsbegleitende Weiterbildung oder ein Studium. Eine einheitlich geregelte Ausbildung gibt es nicht, jedoch bieten verschiedene Institute und Hochschulen spezialisierte Weiterbildungs-Programme an. Die folgenden Grafik gibt einen allgemeinen Überblick:
Zugangsvoraussetzungen
Grundsätzlich gibt es keine gesetzlichen Vorgaben für die Teilnahme an einer Weiterbildung zum Lerntherapeuten. Viele Anbieter setzen jedoch eine pädagogische, psychologische oder therapeutische Grundqualifikation voraus. Geeignete Vorbildungen sind beispielsweise:- Studium der Pädagogik, Psychologie oder Sozialpädagogik (z.B. Sozialpädagoge, Grundschullehrer, Gymnasiallehrer, Gesundheitspädagoge, Medienpädagoge)
- Ausbildung als Erzieher oder Heilpädagoge
- Berufserfahrung in sozialen oder therapeutischen Berufen wie Schulsozialarbeiter, Sozialarbeiter, Sozialhelfer
Dauer und Aufbau der Weiterbildung
Die Dauer der Ausbildung variiert je nach Anbieter und Programm. Meist dauert sie zwischen sechs Monaten und zwei Jahren. Typische Modelle sind:- Kompaktkurse: 6-12 Monate, oft berufsbegleitend an Wochenenden
- Langzeitweiterbildungen: 1-2 Jahre, praxisorientiert mit regelmäßigen Präsenzveranstaltungen und Online-Modulen
Inhalte der Weiterbildung
Die Lerninhalte sind praxisnah und decken verschiedene Bereiche der Lerntherapie ab:- Diagnostik von Lernstörungen: Erkennen von LRS, Rechenschwäche (Dyskalkulie) und ADHS
- Therapeutische Ansätze: Entwicklung individueller Förderpläne
- Entspannungstechniken: Unterstützung bei Prüfungsangst und Stress
- Pädagogische Psychologie: Verständnis für Lernprozesse und deren Störungen