Die Ausbildung zum Mesner stellt einen bedeutenden Schritt für all jene dar, die sich für die vielseitigen Aufgaben in einer Kirche begeistern und eine zentrale Rolle im kirchlichen Leben einnehmen möchten. Mesner tragen maßgeblich zur Vorbereitung und Gestaltung von Gottesdiensten bei, indem sie sich um liturgische Geräte, den Altar, sowie den Blumenschmuck kümmern und als Ansprechpartner für die Gemeindemitglieder fungieren. Der folgende Artikel bietet einen detaillierten Einblick in das Berufsbild und die Ausbildung zum Mesner.
Was macht man als Mesner?
Ein Mesner kümmert sich um alle praktischen Belange in einer Kirche und schafft die Voraussetzungen für eine würdige Feier der Gottesdienste. Er bereitet die liturgischen Gewänder, Bücher, Geräte und den Altar vor und trägt so wesentlich zur Gestaltung der Liturgie bei. Zudem sorgt er für den Blumenschmuck, das Glockengeläut, verteilt Gesangbücher, organisiert die Kollekte und stellt sicher, dass technische Einrichtungen wie Heizung, Lüftung, Beleuchtung und Mikrofone einwandfrei funktionieren.
Des Weiteren übernimmt er die Reinigung der Kirche und ist Ansprechpartner für Kirchenbesucher und Gemeindemitglieder. Je nach persönlichen Fähigkeiten wirkt der Mesner auch als Hausmeister oder Organist und kann Aufgaben im Pfarrbüro, in der Betreuung der Ministranten, sowie als Lektor, Vorbeter oder Kommunionhelfer übernehmen.
Wie läuft die Ausbildung als Mesner ab?
Die Ausbildung zum Mesner erfolgt nicht im Rahmen eines klassischen dualen oder rein schulischen Ausbildungsgangs. Stattdessen handelt es sich um eine praxisnahe Einarbeitung, die meist direkt in der Kirchengemeinde stattfindet. Ergänzend gibt es spezielle Grundkurse / Lehrgänge, die von diözesanen Einrichtungen oder Mesnerverbänden angeboten werden und das notwendige liturgische, organisatorische und technische Wissen vermitteln. Mit erfolgreichem Abschluss dieser Qualifizierungsmaßnahmen erhält man ein kirchliches Zertifikat, jedoch keinen staatlich anerkannten Berufsabschluss.

Voraussetzungen für die Ausbildung
Für die Ausbildung zum Mesner gibt es keine einheitlich geregelten schulischen oder beruflichen Voraussetzungen. In der Regel wird erwartet, dass der Bewerber eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem handwerklichen, technischen oder verwaltungstechnischen Bereich mitbringt. Schulisch wird meist ein Hauptschulabschluss oder ein vergleichbarer Abschluss vorausgesetzt. Wichtig sind darüber hinaus persönliche Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, technisches Verständnis und eine positive Grundeinstellung zur Kirche und zum christlichen Glauben.
Dauer und Aufbau
Die Ausbildung zum Mesner erfolgt nicht im Rahmen einer klassischen dualen oder rein schulischen Berufsausbildung, sondern über spezialisierte Kurse, die von verschiedenen kirchlichen Einrichtungen angeboten werden. Zu den wichtigsten Anbietern gehören die Überdiözesane Mesnerschule in Freising, das Gottesdienstinstitut der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, sowie die Bistümer Regensburg und Augsburg. Die Dauer der Ausbildung variiert je nach Träger: Der Grundkurs an der Überdiözesanen Mesnerschule in Freising umfasst beispielsweise drei Kurswochen, die über mehrere Monate verteilt stattfinden. Andere Programme gliedern sich in einen Grundkurs und einen Abschlusskurs, die jeweils etwa drei Tage dauern.
Der Aufbau der Kurse erfolgt modular: Verschiedene Abschnitte widmen sich gezielt einzelnen Themenfeldern und bieten die Möglichkeit, das Wissen in Aufbaukursen zu vertiefen. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmer ein kirchliches Zertifikat, das ihre Qualifikation als Mesner bestätigt.
Inhalte und Abschluss
Die Ausbildung zum Mesner vermittelt ein umfassendes Wissen in theoretischen und praktischen Bereichen rund um den kirchlichen Dienst. In der Theorie stehen Fächer wie Liturgik, Bibelkunde, Sakralkunde und der richtige Umgang mit liturgischen Geräten und Gewändern im Mittelpunkt. In der Praxis geht es vor allem um das Vorbereiten und Begleiten von Gottesdiensten, die Pflege der Kirche und das Bedienen technischer Anlagen wie Glocken oder Mikrofonanlagen. Die Kurse sind so aufgebaut, dass Theorie und Praxis eng miteinander verknüpft sind. Hier ist eine Übersicht zu den theoretischen Inhalten im Kirchenkreis München – Oberbayern des Gottesinstitutes der Evangelischen-Lutherischen Kirche in Bayern:
[TABLE id=334]Passt die Ausbildung als Mesner zu mir?
Die Ausbildung zum Mesner erfordert eine Kombination aus organisatorischem Talent, Verantwortungsbewusstsein und technischem Verständnis. Mesner sollten in der Lage sein, Gottesdienste vorzubereiten, liturgische Geräte zu pflegen und sich um die Gestaltung von Kirchenräumen zu kümmern. Eine enge Zusammenarbeit mit Pfarrern und anderen Mitarbeitenden ist ebenso wichtig wie Kreativität bei der Dekoration und dem Altar-Design. Einfühlungsvermögen für die Bedürfnisse der Gemeinde und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, sind ebenfalls entscheidend. Wer Interesse an religiösen Themen hat, teamfähig und belastbar ist, wird in diesem Beruf gut aufgehoben sein.
[JOBTYPE-ALL-3]Mesner – Gehalt in der Ausbildung
Die Kosten für die Lehrgänge zur Ausbildung als Mesner variieren je nach Anbieter und Region. In der Regel müssen Teilnehmer für die Module zwischen 100 und 300 Euro zahlen, abhängig von der Dauer und dem Umfang des Kurses. Diese Gebühren decken in der Regel die Seminarkosten, sowie Materialien und teilweise auch die Verpflegung. Während der Ausbildung erhalten angehende Mesner jedoch keine Vergütung. In vielen Fällen übernehmen die Kirchengemeinden oder diözesanen Verbände die Kosten für ihre hauptamtlichen Mesner, da diese Lehrgänge oft als verpflichtende berufliche Weiterbildung angesehen werden.
Mesner- Gehalt im Berufsleben
Die Gehaltsentwicklung für Mesner in Deutschland variiert je nach Erfahrung, Region und Anstellungsverhältnis. In der Einstiegsphase, insbesondere bei hauptamtlichen Stellen, liegt das monatliche Bruttogehalt für Mesner im Durchschnitt bei etwa 2.376 Euro. Mit zunehmender Berufserfahrung kann das Gehalt auf rund 3.629 Euro monatlich steigen. Diese Zahlen entsprechen einem Jahresbruttogehalt von etwa 28.512 Euro bis 43.548 Euro.
Wie sieht der Berufsalltag als Mesner aus?
Der Berufsalltag als Mesner ist vielfältig und abwechslungsreich. Kreativität, Fürsorge, Einfühlungsvermögen, Glaube und Hingabe sind gleichermaßen gefragt.
Wo kann man als Mesner arbeiten?
Mesner arbeiten vorwiegend in Kirchengemeinden und Kirchenverbänden, sowohl in katholischen als auch in evangelischen Gemeinden. Sie sind in Pfarrgemeinden, Klöstern, Kapellen und kirchlichen Einrichtungen tätig. In größeren Städten können sie auch in Bistümern oder Diözesen arbeiten, die mehrere Kirchen betreuen.
Arbeitszeiten als Mesner
Die Arbeitszeiten als Mesner sind nicht nur auf Werktage beschränkt. Oft fallen auch Wochenend- und Feiertagsdienste an, da viele Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen an diesen Tagen stattfinden. In einigen Fällen sind auch Nacht- oder Schichtdienste erforderlich, besonders bei besonderen Festen oder bei der Betreuung von Kirchenveranstaltungen.
[JOBTYPE-ALL-3]Welche Berufsperspektiven hat man als Mesner?
Mesner sind in kirchlichen Einrichtungen nach wie vor gefragt, da ihre Aufgaben für den reibungslosen Ablauf von Gottesdiensten und kirchlichen Veranstaltungen unerlässlich sind. Ihre Rolle als Mesner ist besonders in ländlichen Regionen und kleineren Gemeinden von hoher Bedeutung.
Weiterbildung und Fortbildung
Durch Weiterbildungen können Mesner zusätzliche Qualifikationen erwerben, die sie für höhere Stellen oder leitende Positionen in größeren Kirchengemeinden oder kirchlichen Einrichtungen qualifizieren. Einige Diözesen bieten zudem Zulagen für Mesner an, die bestimmte Fortbildungsmaßnahmen abgeschlossen haben.
Passende Jobs
Passende kirchliche Jobs findet man bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Jobs als Mesner, Jobs als Pfarrer und Jobs als Kirchenmusiker