Rettungsschwimmer sorgen für Sicherheit im Wasser – in Schwimmbädern, an Seen oder an der Küste. Sie retten Menschen aus Notlagen, leisten Erste Hilfe und verhindern Unfälle. Dafür brauchen sie eine spezielle Ausbildung, körperliche Fitness und schnelles Reaktionsvermögen. Organisationen wie die DLRG, die Wasserwacht oder der ASB bieten Rettungsschwimmkurse an. Der Beruf ist spannend, sinnvoll und bietet viele Möglichkeiten als Nebenjob, Ehrenamt oder feste Anstellung. Dieser Artikel gibt einen Überblick über den Ausbildungsweg, den Arbeitsalltag und die Perspektiven für Rettungsschwimmer.
Was macht man als Rettungsschwimmer?
Ein Rettungsschwimmer überwacht Badegäste in Schwimmbädern, an Seen oder an der Küste und sorgt für ihre Sicherheit. Zu den Hauptaufgaben gehören das frühzeitige Erkennen von Gefahren, das Retten von Personen aus dem Wasser und die Durchführung von Erste-Hilfe-Maßnahmen, einschließlich Wiederbelebung. Darüber hinaus geben Rettungsschwimmer Hinweise zu Baderegeln, leisten Präventionsarbeit und unterstützen bei Notfällen im Wasserrettungsdienst. Die Ausbildung zum Rettungsschwimmer umfasst Schwimmtechniken, Rettungsgriffe, den Umgang mit Rettungsgeräten und lebensrettende Sofortmaßnahmen.
Wie läuft die Ausbildung zum Rettungsschwimmer ab?
Die Ausbildung zum Rettungsschwimmer erfolgt nicht als klassische Berufsausbildung, sondern als Kurs mit theoretischen und praktischen Inhalten. Die Ausbildung wird von mehreren Organisationen, wie zum Beispiel der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), angeboten. Je nach Organisation fallen Gebühren in unterschiedlicher Höhe zwischen 40 Euro und 150 Euro an. Als Mitglied der DLRG entfallen diese Kosten. Nach Bestehen erhalten Teilnehmer das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen (Bronze, Silber oder Gold). Die verschiedenen Abzeichenarten verlangen dabei ähnliche Fähigkeiten im Schwimmen und Tauchen, unterscheiden sich jedoch in der Intensität der einzelnen Disziplinen.

Voraussetzungen
Da die Ausbildung zum Rettungsschwimmer keine klassische Berufsausbildung darstellt, ist keine bestimmte Schulbildung erforderlich. Jedoch gibt es je nach Abzeichenart ein Mindestalter, dass für Bronze bei 12 Jahren liegt und für Silber bei 15 Jahren. Die weitere Voraussetzungen für die Ausbildung zum Rettungsschwimmer hängen von der angestrebten Abzeichenart (Bronze, Silber, Gold) ab. Für viele Einsatzbereiche ist dabei das Silber-Abzeichen Pflicht. Grundsätzlich sind gesundheitliche Fitness, Ausdauer und gute Schwimm- und Tauchfähigkeiten ein Muss. Der Nachweis eines Erste-Hilfe-Kurses ist ebenfalls erforderlich.
Dauer und Aufbau
Die Ausbildung zum Rettungsschwimmer wird unter Anderem von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) oder auch direkt in einigen Schwimmbädern und Sportvereinen angeboten. Regulär werden die Kurse über einen Zeitraum von durchschnittlich sieben bis elf Wochen veranstaltet. Oft werden jedoch auch Kompaktkurse angeboten, die meist über zwei Tage abgeschlossen werden.
Durchschnittlich beinhaltet die Ausbildung zum Rettungsschwimmer vier bis sieben Theoriestunden und zehn bis 16 Praxisstunden. Diese Stunde variieren abhängig von der Abzeichenart und der Kursgestaltung. Außerdem ist für das Silber- und das Gold-Abzeichen ein Erste-Hilfe-Kurs mit 9 Unterrichtseinheiten notwendig.
Am Ende der Ausbildung zum Rettungsschwimmer finden die Abschlussprüfungen statt. Dazu gehört eine Theorieprüfung, die oft aus Multiple-Choice oder einem Fragenkatalog besteht. Die praktische Prüfung findet im Wasser statt und beinhaltet je nach Abzeichenart verschiedene Anforderungen an Schwimm-, Tauch- und Rettungsaufgaben.
Inhalte der Ausbildung
Die Inhalte in der Ausbildung zum Rettungsschwimmer variieren je nach der Abzeichenart in der Intensität der einzelnen Lehrinhalte. Grundsätzlich gelten die gleiche Themengebiete in allen Abzeichen. Die theoretischen Inhalte setzen sich zusammen aus:
- Baderegeln und Gefahreneinschätzung: Erkennung von Strömungen, Wetterbedingungen, Verhalten von Badegästen
- Selbst- und Fremdrettung: Sicheres Vorgehen bei Rettungseinsätzen, Eigenschutz
- Erste Hilfe und Wiederbelebung: Herz-Lungen-Wiederbelebung, stabile Seitenlage, Maßnahmen bei Ertrinkungsunfällen
- Rechtskunde: Aufsichtspflicht, Haftung und Rettungspflichten
Die praktischen Inhalte beinhalten:
- Schwimmtechniken: Brust-, Kraul- und Rückenschwimmen unter Belastung
- Tauchen: Strecken- und Tieftauchen zur Rettung von Personen oder Gegenständen
- Rettungsgriffe und Befreiungstechniken: Transport bewusstloser Personen, Befreiung aus Umklammerungen
- Rettung mit Hilfsmitteln: Einsatz von Rettungsbojen, -leinen und -ringen
Passt die Ausbildung als Rettungsschwimmer zu mir?
Die Ausbildung zum Rettungsschwimmer erfordert Aufmerksamkeitsfähigkeit und schnelle Reaktionen in Gefahrensituationen. Dazu gehört außerdem Belastbarkeit und Stressresistenz, um auch in Notfällen ruhig und entschlossen handeln zu können und Verantwortung übernehmen zu können. Rettungsschwimmer arbeiten oft auch mit anderen Rettungsschwimmern und Einsatzkräften zusammen, was eine gewisse Teamfähigkeit voraussetzt. Außerdem muss auch Freude an der Arbeit im Wasser gegeben sein.
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Rettungsschwimmer – Gehalt im Berufsleben
Das Gehalt eines Rettungsschwimmers kann zwischen 25.300 Euro und 44.300 Euro jährlich liegen. Durchschnittlich erhalten Rettungsschwimmer ein Einstiegsgehalt von 30.700 Euro brutto im Jahr oder 2.558 Euro monatlich. Mit steigender Berufserfahrung steigt dieses Gehalt auf durchschnittlich 37.800 Euro jährlich oder 3.150 Euro monatlich.
Rettungsschwimmer, die in den öffentlichen Einrichtungen der Kommune angestellt sind, werden nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD VKA) mit einem Einstiegsgehalt von 2.763 Euro monatlich oder 33.156 Euro jährlich vergütet.
Wie sieht das Berufsleben als Rettungsschwimmer aus?
Der Berufsalltag eines Rettungsschwimmers ist abwechslungsreich und verantwortungsvoll. Neben der Überwachung des Badebetriebes gehört auch die aktive Rettung und Prävention von Unfällen zu den Aufgaben. Rettungsschwimmer sind täglich in Kontakt mit Badegästen aller Altersgruppen sowie bei größeren Einsätzen auch mit der Feuerwehr oder Wasserrettungsdiensten.
Wo kann man als Rettungsschwimmer arbeiten?
Rettungsschwimmer sind an verschiedenen Orten im Einsatz, wo Wassergefahren bestehen und Sicherheitsmaßnahmen notwendig sind. Dazu gehören sowohl öffentliche als auch private Einrichtungen, zum Beispiel:
- Schwimmbäder
- Badeseen, Flüsse oder in Küstenregionen
- Freizeitparks mit Wasserattraktionen
- Hotels und Ferienanlagen mit eigenen Pools
- Wasserrettungsdienste wie die DLRG oder die Feuerwehr
- Veranstaltungen und Sportevents
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten eines Rettungsschwimmers können sehr flexibel sein, abhängig von der Art des Arbeitsplatzes. Bei der Arbeit in Schwimmbädern und Freizeitparks richten sich die Arbeitszeiten an die jeweiligen Öffnungszeiten. Wochenend- und Feiertagsarbeit ist möglich. Badeeinrichtungen, die sowohl Hallen- als auch Freibäder je nach Saison öffnen, bieten Rettungsschwimmern teilweise eine Festanstellung über das gesamte Jahr, um sie in beiden Bereichen einzusetzen.
In anderen Freibädern oder an Stränden ist auch ein rein saisonaler Einsatz möglich, da diese Plätze eher in den Sommermonaten geöffnet und besucht werden. In diesen Fällen werden Rettungsschwimmer nur für einige Monate über den Sommer angestellt und müssen über die restlichen Monate einen anderen Arbeitsplatz finden. Im Wasserrettungsdienst und in großen Einrichtungen ist oft auch Schichtarbeit üblich.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Rettungsschwimmer?
Rettungsschwimmer sind in vielen Bereichen stark gefragt, da Sicherheit im Wasser ein wesentlicher Bestandteil öffentlicher Freizeitmöglichkeiten und Sportveranstaltungen ist. Besonders während der Sommermonate und in Regionen mit vielen Badegästen besteht ein hoher Bedarf an qualifizierten Rettungsschwimmern. Die Zunahme von Wassersportarten und die steigende Bedeutung von Wasserrettungsdiensten erhöhen die Nachfrage nach Fachkräften.
Die Rolle der Rettungsschwimmer ist von großer gesellschaftlicher Bedeutung, da sie Leben retten und dazu beitragen, Unfälle zu verhindern. Ihre präventive Arbeit in Bezug auf Sicherheit und ihre Reaktionsfähigkeit im Notfall machen sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil des öffentlichen Lebens, sei es in Bädern, an Seen oder an Stränden.
Fort- und Weiterbildung
Rettungsschwimmer können sich beruflich weiterentwickeln durch zusätzliche Qualifikationen und Ausbildungen. Möglich wäre zum Beispiel die Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe, die weitere berufliche Perspektiven innerhalb der Badebetriebe und höhere Vergütung nach dem TVöD bietet.
Außerdem können Rettungsschwimmer selbst zu Ausbildern von neuen Rettungsschwimmern werden oder Schwimmunterricht für verschiedene Gruppen geben. Ehrenamtliche Tätigkeiten sind ebenfalls eine Möglichkeit, sich im Bereich der Wasserrettung zu engagieren und Erfahrungen zu sammeln.
Passende Jobs im Sozialwesen
Passende Jobs in sozialen Berufen findet man bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Jobs als Rettungsschwimmer, Jobs als Rettungshelfer und weitere Jobs im sozialen Bereich.













