Als Schulleiter sorgt man für eine pädagogisch wertvolle Lernumgebung an Schulen, vermittelt bei Konflikten zwischen Eltern, Lehrkräften und Ämtern und erteilt auch selbst Unterricht. Der Beruf erfordert hohe Bekenntnis zum eigenen Schaffen, um so einen reibungslosen und positiven Schulalltag zu gewährleisten. Der Weg zum Schulleiter führt über ein Lehramtsstudium mit anschließender mehrjähriger Berufserfahrung als Lehrer. Ein interner Aufstieg bis zum Oberstudiendirektor, der dritten und höchsten Aufstiegsstufe, ist an vielen Schulen üblich. Auch Qualifizierungen und Weiterbildungen sind für die Ausbildung als Schulleiter denkbar. Dieser Artikel zeigt den Weg zum Beruf, den Berufsalltag, Berufsperspektiven und Gehaltsaspekte auf.
Was macht man als Schulleiter?
Schulleiter stellen grundsätzlich die Schnittstelle zwischen der Schülerschaft und dem Kollegium, dem Schulträger, sowie der Öffentlichkeit und den Eltern dar. Sie übernehmen zusätzlich zum üblichen Lehrauftrag organisatorische und administrative Tätigkeiten. Schulleiter sollten bestmöglich die Interessen aller Beteiligten vertreten und diplomatisch bei Konflikten zwischen den Parteien vermitteln. Gleichzeitig entwickeln sie eigenverantwortlich das Konzept der Schule weiter. Gemeinsam mit dem Kollegium können sie Visionen und Leitbilder umsetzen und sich so aktiv in das System Schule einbringen. Dafür verwalten sie die finanziellen Ressourcen und sind für die Weiterbildung des Personals verantwortlich.
Wie läuft der Weg zum Schulleiter ab?
Der Weg zum Schulleiter erfolgt nicht klassisch über ein Studium oder eine Weiterbildung. Vielmehr bekleidet der Schulleiter eine Leitungsfunktion innerhalb einer Schule. Dafür ist in vielen Schulen eine interne Beförderung nötig, oder es muss an Qualifizierungsprogrammen teilgenommen werden. In jedem Fall beginnt der lange Weg aber mit einem abgeschlossenen Lehramtsstudium mit Masterabschluss oder Erstem Staatsexamen für die gewünschte Schulform. Auch das Referendariat mit anschließendem Zweiten Staatsexamen muss abgelegt werden. Im Anschluss erfordern die Länder mehrjährige praktische Erfahrung als Lehrkraft. Oft verlangen sie Kompetenznachweise und Zusatzqualifikationen, oder führen Eignungsfeststellungsverfahren durch.

Voraussetzungen für Studium und Weiterbildung
Interessiert man sich für die Position als Schulleitung, muss man zunächst ein Studium für Lehramt mit dem Master oder Staatsexamen nach dem Vorbereitungsdienst abschließen. Weiterhin benötigen Bewerber ein erweitertes Führungszeugnis, da sie mit Minderjährigen arbeiten. In Deutschland ist Bildung Ländersache. Deshalb sind die genauen Voraussetzungen abhängig von den einzelnen Bundesländern. Sie erheben unterschiedliche Ansprüche an Bewerber. Viele bieten Seminare oder Fortbildungskurse an, teilweise berufsbegleitend, welche die Teilnehmer auf die späteren Tätigkeiten vorbereiten sollen.
Dauer und Ablauf
Das Lehramtsstudium selbst nimmt – je nach Schulart – mindestens zehn Semester, also fünf Jahre ein. Es schließt mit einem Masterabschluss bzw. dem Ersten Staatsexamen. Daran schließt sich das zweijährige Referendariat an, welches mit dem Zweiten Staatsexamen endet. Im Anschluss an diese mindestens siebenjährige Studien- und Vorbereitungszeit können die Absolventen als Lehrer an der gewählten Schulform arbeiten.
Wer Schulleiter werden will, muss dann erst einige Jahre berufliche Erfahrung als Lehrkraft sammeln und intern aufsteigen. Diese mehrjährige Erfahrung ist essentiell für die Entwicklung der Fähigkeiten und Kompetenzen, die man als Schulleiter benötigt. Als Lehrkraft besteht bereits die Möglichkeit, sich in Gremien oder anderen Organisationen der Schule zu engagieren.
Inhalte und Abschluss
Auch wenn sich die Formate zwischen den Bundesländern unterscheiden, verfolgen sie das gleiche Ziel. Sie dienen der Vorbereitung der Lehrkräfte in theoretischen und praktischen Gebieten. Bewerber müssen Kompetenzen in folgenden Aspekten nachweisen:
- Sach- und Fachkompetenz: Kenntnisse über die Unterrichtsqualität, sowie erzieherisches Handeln, aber auch die Fähigkeit zur Verwaltung der Schule und den Einsatz von Fördermitteln.
- Sozial- und Kommunikationskompetenz: Fähigkeit zum Kommunizieren und Kooperieren in schulischen und außerschulischen Angelegenheiten und Gremien.
- Führungskompetenz: Erkennen von kreativem Potential des Kollegiums und die Fähigkeit, dieses zu fördern und zu nutzen.
- Prozess-, Steuerungs- und Teamentwicklungskompetenz: Fähigkeit zum strategischen Denken und Handeln, sowie selbstständige Gestaltung von Prozessen.
- Medienkompetenz: Geübter Umgang mit Schulverwaltungs- und Unterrichtssoftware.
NRW: Schulleitungsqualifizierung
Das Land Nordrhein-Westfalen bietet zum Beispiel die Schulleitungsqualifizierung (SLQ) an. Diese umfasst vier Module: Kommunikation, Personalmanagement, Gestaltung und Qualitätsmanagement, sowie Recht und Verwaltung. Dieses Programm müssen alle künftigen Schulleiter vor Amtsübernahme durchlaufen. Daran schließt sich in NRW das Eignungsfeststellungsverfahren an (EFV). Dabei handelt es sich um ein Assessment-Center-Verfahren, in dem Bewerber anhand von berufsrelevanten Situationen bewertet werden. Der Fokus liegt auf Rollenklarheit, Innovation, Management und Kommunikation.
Passt der Weg zum Schulleiter zu mir?
Angehende Schulleiter brauchen vor allem Führungskompetenz, denn sie übernehmen als Verantwortliche die Führung des Teams und die Konzeptgestaltung. Dafür benötigt man gute Kommunikationsskills und ein gewisses Organisationstalent. Personen, die gerne Entscheidungen treffen und sich durchsetzen können, sind für diesen Beruf geeignet. Gleichzeitig ist Einfühlungsvermögen und ein Sinn für Fairness unerlässlich. Auch die Fähigkeit, Situationen zu analysieren und zu strukturieren ist entscheidend.
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Schulleiter – Kosten in Studium und Weiterbildung
Zunächst fallen für das Lehramtsstudium reguläre Studiengebühren an. Arbeitet man schließlich als Lehrkraft, ermöglichen verschiedene Institutionen eine Kostenübernahme der Gebühren für Fortbildungen. Der Schule stehen zum Beispiel Verfügungsfonds bereit, mit denen sie Fortbildungen bezahlen kann.
Interessierte ohne Hochschulabschluss, die aber eine Hochschulzugangsberechtigung wie das Abitur besitzen, können über Weiterbildungsstudiengänge wie Schulmanagement (M.A.) nachdenken. Das Studienentgelt liegt hierfür exemplarisch an der RPTU bei 1.240 Euro pro Semester. Dazu kommen 140 Euro Sozialbeitrag und das einmalige Entgelt für die Masterarbeit in Höhe von 720 Euro.
Schulleiter – Gehalt im Berufsleben
Als Schulleiter kann man ein durchschnittliches Jahresgehalt von 64.600 Euro brutto erwarten. Das entspricht monatlich rund 5.400 Euro brutto. Dabei reicht die Gehaltsspanne von 56.400 Euro bis 76.500 Euro im Jahr. Bei mehr als 25 Jahren Berufserfahrung liegt ihr Durchschnittsgehalt bei 74.500 Euro brutto pro Jahr.
Wie sieht der Berufsalltag als Schulleiter aus?
Der Berufsalltag stellt Schulleiter regelmäßig vor große Herausforderungen. Sie bilden die Schnittstelle zwischen Schülern, Lehrkräften, Eltern und offiziellen Institutionen. Damit tragen sie eine große Verantwortung und sind essentiell für eine konfliktarme Zusammenarbeit. Zudem üben sie meist selbst noch einen Lehrauftrag aus und geben Unterricht, der vor- und nachbereitet werden will. Hinzu kommen zahlreiche Aufgaben in Organisation, Management und Repräsentation hinzu.
Schulleiter sind die Vorgesetzten der Lehrer im Kollegium und verantwortlich für jedwede Schulbelange. Sie vertreten die Schule nach außen gegenüber dem Träger oder der Schulverwaltung. Das Einberufen von Schulkonferenzen oder Gesamtlehrerkonferenzen zählt genauso zu den Aufgaben der Schulleitung, wie die Organisation des Anmeldeverfahrens für neue Schüler. Sie entscheiden zudem über mögliche Entlassungen von Schülern, sowie über den Einsatz der finanziellen Ressourcen. Sie erstellen für das Kollegium einen fairen und ausgeglichenen Stunden- und Aufsichtsplan.
Wo kann man als Schulleiter arbeiten?
Schulleiter arbeiten an allen Schulformen: Grund-, Haupt-, Real- und Gesamtschulen, sowie Gymnasien, Förderschulen und Berufsschulen. Auch private Schulen wie internationale oder konfessionelle Schulen oder Montessori-Schulen stehen unter ihrer Leitung. Andere mögliche Einsatzorte sind Ausbildungszentren, Schulen für berufliche Weiterbildung und Ganztagesschulen. Wo man als Schulleiter arbeiten kann, entscheidet sich dabei in der Regel mit der gewählten Schulform im Lehramtsstudium. Studiert man beispielsweise Grundschullehramt, ist ein Einsatz als Schulleitung an einem Gymnasium eher selten.
Arbeitszeiten als Schulleiter
Schulleiter arbeiten oft bis zu 50 oder 60 Stunden in einer Woche, häufig mit Abend- oder Wochenendarbeit aufgrund von Schulveranstaltungen, Elterngesprächen oder weiteren Terminen. Die tatsächliche Arbeitszeit richtet sich nach dem konkreten Aufgabenspektrum und der individuellen Belastung.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Schulleiter?
Die Berufsperspektiven als Schulleiter sind sehr vielversprechend. Die Nachfrage ist aufgrund des hohen Altersdurchschnitts von Schulleitern und der daraus resultierenden Nachfrage von Nachfolgern nach deren Pensionseintritt hoch – insbesondere im ländlichen Raum.
Weiterbildung und Fortbildung
Schulleiter können regelmäßig an Fortbildungen teilnehmen, um ihre Führungsqualitäten auszubauen und neuen Input zu erhalten. Die Angebote variieren zwischen den Ländern und reichen von kurzen Online-Seminaren bis hin zu mehrtägigen Kursen oder sogar Studiengängen. Der Fokus liegt bei den Fortbildungen vorwiegend auf Personalmanagement, digitalen Kompetenzen, Konfliktmanagement und Change Management.
Passende Jobs im Sozialwesen
Passende Jobs im Schulwesen findet man bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Jobs als Schulleiter, Stellen für Fachlehrer, Stellenanzeigen für Grundschullehrer und viele weitere.
- Anforderungsprofil Schulleiter Baden-Württemberg, https://km.baden-wuerttemberg.de/... (Abrufdatum: 17.11.2025)
- Anforderungen Schulleiter Rheinland-Pfalz, https://bm.rlp.de/... (Abrufdatum: 17.11.2025)
- Schulleitung, https://deutsches-schulportal.de/... (Abrufdatum: 17.11.2025)
- Schulleitung in Nordrhein-Westfalen, https://www.schulministerium.nrw/... (Abrufdatum: 17.11.2025)













