Die Unterstützung von pflegebedürftigen Menschen, Demenzerkrankten, Menschen mit Behinderungen oder mit psychischen Erkrankungen im Alltag ist die zentrale Aufgabe von Betreuungsassistenten. Ihre Arbeit zielt darauf ab, das Wohlbefinden ihrer Patienten durch verschiedene Betreuungsangebote zu fördern. Zu diesen zählen Aktivitäten wie Ausflüge, Erinnerungspflege, Gymnastik, Musizieren oder Vorlesen. Dieser Artikel erläutert die Ausbildung, den Berufsalltag und das Gehalt von Betreuungsassistenten.
Was macht ein Betreuungsassistent?
Die Aufgaben eines Betreuungsassistenten werden durch § 43b Abs. 3 SGB XI geregelt. Ihre Tätigkeit umfasst die Aktivierung und Unterstützung von pflegebedürftigen Menschen mit dem Ziel, deren Wohlbefinden zu steigern. Eine enge Zusammenarbeit mit Pflegekräften und Sozialbetreuern ist dabei unerlässlich. Dabei setzen die Fachkräfte auf Methoden wie basale Stimulation, Erinnerungspflege, Gymnastik oder Snoezelen. Tätigkeiten wie Kochen, Backen und die Mahlzeitengestaltung gehören ebenfalls dazu. In Pflegeeinrichtungen können sie zudem Aufgaben aus der Grundpflege oder der Essensausgabe übernehmen.
Wie läuft die Ausbildung als Betreuungsassistent ab?
Der Beruf des Betreuungsassistenten entstand mit der Pflegereform 2008, um dem Personalmangel im Pflegebereich entgegenzuwirken. Die Tätigkeit erfordert eine Ausbildung nach § 43b, 53c SGB XI (ehemals § 87b SGB XI). Je nach Ausbildungsträger werden auch andere Bezeichnungen wie Alltagsbegleiter, Seniorenbetreuer oder Pflegeassistent verwendet.
Zugangsvoraussetzungen
Die Ausbildung zum Betreuungsassistenten ist keine anerkannte Berufsausbildung, sondern vielmehr eine Qualifikation, für die keine schulischen Voraussetzungen erforderlich sind. Viele Anbieter verlangen jedoch ein Mindestalter von 16 Jahren, sowie ein vorangegangenes Praktikum in einer Pflegeeinrichtung. Gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift sind ebenfalls wünschenswert.
Dauer und Aufbau
Die Qualifikation zum Betreuungsassistenten dauert je nach Anbieter zwei bis drei Monate und umfasst zwischen 160 und 250 Unterrichtsstunden. Ein Betreuungspraktikum in einer Pflegeeinrichtung ist ebenfalls Teil der Ausbildung, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Dieses Praktikum wird von einer erfahrenen Fachkraft begleitet. Qualifizierungskurse werden von sozialen Einrichtungen wie Johanniter oder Malteser, aber auch von Altenpflegeschulen und Pflegeheimen angeboten.
Ausbildungsinhalte
Die Qualifizierung zum Betreuungsassistenten deckt folgende Inhalte ab:
- Grundkenntnisse in Pflege und spezifischen Erkrankungen
- Hygieneanforderungen und Pflegedokumentation
- Interaktion und Kommunikation bei Demenz und psychischen Erkrankungen
- Biografiearbeit und Erste Hilfe
- Beschäftigungsmöglichkeiten und Freizeitgestaltung für Menschen mit Demenz
- Bewegungsübungen und Aktivierungstechniken
- Ernährungslehre und Hauswirtschaft
- Rechtskunde (Betreuungsrecht, Datenschutz, Haftungsrecht, Schweigepflicht)
Nach dem theoretischen Unterricht wird das erworbene Wissen in einer Prüfung abgefragt. Das Praktikum wird durch eine praktische Prüfung abgeschlossen.
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Betreuungsassistent – Gehalt in der Ausbildung
Da es sich um eine Qualifikation und nicht um eine klassische Ausbildung handelt, gibt es keine Vergütung während der Ausbildung. Es können jedoch Kosten für Prüfungs- oder Lehrgangsgebühren anfallen. Fördermöglichkeiten wie BAföG können unter bestimmten Voraussetzungen in Anspruch genommen werden.
Betreuungsassistent – Gehalt im Beruf
In Vollzeit liegt das Gehalt von Betreuungsassistenten zwischen etwa 1.600 und 2.200 Euro brutto. Die Bezahlung variiert je nach Berufserfahrung, Bundesland und Art der Einrichtung. Kirchliche und öffentliche Arbeitgeber zahlen meist besser als private. Der Stundenlohn darf nicht unter dem gesetzlichen Mindestlohn für Pflege- und Betreuungskräfte liegen, der seit 2023 bei 14,15 Euro liegt.
Wie sieht der Berufsalltag als Betreuungsassistent aus?
Betreuungsassistenten dürfen sich über einen vielfältigen Berufsalltag freuen, in dem kein Tag dem Anderen gleicht. Dies liegt an dem umfassenden Tätigkeitsgebiet der Fachkräfte.
Aufgaben als Betreuungsassistent
Betreuungsassistenten legen den Fokus ihres Handels auf das Wohlbefinden der pflegebedürftigen Personen. Ihre Hauptaufgaben umfassen die Beschäftigung und Aktivierung der Patienten, sei es durch kreative Aufgaben, Bewegung oder Gespräche. Sie unterstützen auch bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten wie Kochen, Einkaufen oder Waschen. Zusätzlich übernehmen sie verwaltende Aufgaben, wie die Dokumentation des Gesundheitszustands der Pflegebedürftigen.
Wo kann gearbeitet werden?
Potentielle Arbeitsgeber von Betreuungsassistenten sind Pflegeeinrichtungen wie Altenheimen oder Pflegeheimen. In privaten Haushalten sind sie eine wichtige Unterstützung für pflegebedürftige Personen. In manchen Fällen arbeiten sie auch in Kliniken.
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten von Betreuungsassistenten variieren je nach Arbeitgeber und Institution. Sie können in Vollzeit, Teilzeit oder als Aushilfskraft arbeiten. In Pflegeeinrichtungen ähneln ihre Arbeitszeiten oft denen des Pflegepersonals, inklusive Nacht-, Sonn- und Feiertagsschichten. In Privathaushalten übernehmen sie häufig nur stundenweise Aufgaben.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Betreuungsassistent?
Die Berufsperspektive von Betreuungsassistenten ist gut. Die Fachkräfte sind aufgrund des demographischen Wandels und der zeitgleichen Personalengpässe im Gesundheitswesen stark gefragt.
Weiterbildungen
Neben der gesetzlich vorgeschriebenen jährlichen Fortbildung gibt es zahlreiche weitere Weiterbildungsmöglichkeiten für Betreuungsassistenten. Weiterbildungen zur Pflegefachkraft oder in der Pflegeassistenz sind gängige Optionen. Diese Berufe sind jedoch bei unserem Partnerportal Medi-Karriere zu finden.
Passende Jobs
Passende Jobs rund um die Betreuung von Menschen gibt es bei Sozialkarriere. Hier gibt es Stellen als Betreuungsassistent, Jobs als Alltagsbetreuer und Jobs als Sozialbetreuer.